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  • melbac

mehr als 1000 Beiträge seit 30.09.2009

Re: Und wieviel Weltraumschrott erzeugen diese Mikrosatelliten?

hurgaman2 schrieb am 15.02.2017 12:30:

Wie die meisten umlaufenden Satelliten auf niedrigen Bahnen werden sie durch die Atmosphäre allmählich abgebremst und fallen mit der Zeit von allein herab, bzw. verglühen vorher.

Theoretisch ja. In der Praxis verglühen sie nicht einfach so, sondern ihre strukturelle Integrität läßt nach, vulgo: Sie brechen auseinander. Wenn es dabei im Inneren irgend etwas gibt, was dafür sorgt, dass Teile nach außen getrieben werden (schlimmstes, aber unwahrscheinliches, Beispiel: Ein nicht restentleerter Treibstofftank, oder ein Restvorrrat Stickstoff oder eine Batterie), dann ist es schon möglich, dass einzelne Teile wieder auf höheren Bahnen landen und dadurch viel später verglühen, und dadurch eine Gefahr darstellen, weil ja alle Raketen durch diese Schrottwolke hindurch starten...

Kleine Einführung in die Orbitalmechanik:
Jede Änderung der Flugbahn beeinflusst nur den Gegenüberliegenden Punkt der selbigen. Selbst wenn ein Schrotteil des Satelliten durch dessen Explosion auf die doppelte Geschwindigkeit beschleunigt wird führt ihn die Flugbahn wieder genau an den Punkt zurück an dem der Satellit so stark abgebremst wurde das er zerbrochen ist. Und das wäre noch der ungünstigste Fall, eine seitliche oder vertikale Beschleunigung würde das Teil noch viel stärker in die Atmosphäre drücken.

Um den Orbit des Teiles tatsächlich anzuheben brauchst du zwei Beschleunigungen. Die erste ändert deine Kreisbahn zu einer Ellipse. Am höchsten Punkt dieser Ellipse (Apogäum) musst du nun ein zweites Mal beschleunigen um den niedrigsten Punkt der Ellipse (Perigäum) ebenfalls auf die neue Kresibahn anzuheben.

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Hohmann-Transfer

Und da sagt noch einer all die Zeit mit KSP wäre verschwendet ;-)

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