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419 Beiträge seit 20.04.2000

Re: Kennt jemand den Tulpen-Hype?

Peter Sumerauer schrieb am 28. Februar 2001 15:49:
> Solche Hypes sind seit es Börsen und Märkte gibt, nichts
> ungewöhnliches. Man kann sogar Regeln aus solchen Vorgängen
> ableiten.
> Der unter Börsianern bekannteste Hype ist wohl der Tulpen-Hype im
> 17.
> Jahrhundert und hat damals die holländische Wirtschaft ruiniert,
> Holland verlor den spanischen Erbfolgekrieg usw...

[...]

Ja, aber Du vergisst etwas:

Heute - 300 Jahre später - lebt Holland immer noch von dem damaligen
"Tulpen-Hype", und die "Amsterdammertjes" haben sich von ihrer Krise in
den 80ern bestens erholt und sind auf dem Weg, auf einer vernünftigen
Basis zu _der_ europäischen Drehscheibe des Internet zu werden. -- Das
mag _auch_ mit der europäischen Steuerpolitik zusammenhängen. Wir
werden uns noch wundern, welche Durchleitungsgebühren KPN und USWest
verlangen werden, wenn sie erst einmal den europäischen Glasfaserring
fertig gestellt haben.

Im täglichen Leben stelle ich allerdings fest, dass der Internet-Zugang
in Holland eher zur "Leitkultur" (auf zum Flamewar!) gehört als hier zu
Lande. Oder zu Wasser. Oder wie auch immer. Und das wird in Holland so
bleiben, genauso wie die Tulpenzwiebeln und die Blumenlaster, die jeden
Tag tonnenweise Grünzeug über die Grenze fahren, das Du dann im
Blumenladen um die Ecke für ein paar Euro mehr kaufen kannst. Aus einem
"Hype" kann durchaus die Grundlage einer stabilen Ökonomie werden; und
dass damals (vor 300 Jahren) vermutlich über 90 Prozent der
Tulpenzüchter pleite gegangen sind, kann man als Tatsache anerkennen. -
Nur: Es lag nicht an den Tulpen. Wenn ich eine Zwiebel in den Sand
setze, wird schwerlich eine Blume draus...

Gruß,
Alwin


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