...und Google beeilt sich, das aparte Bildchen aus Google-Maps zu löschen. Und zwar einfach, weil es sich nicht gehört. Google und Apple sind Konkurrenten und es gibt ein klares Verständnis davon, dass man diese Konkurrenz nicht unter der Gürtellinie auslebt.
USA und Deutschland sind nicht nur keine Konkurrenten, sie sind sogar Bündnis-Partner. Das dachte wohl auch die Kanzlerin, als sie meinte, Abhören unter Freunden gehöre sich nicht. Aber die höchste Kunst US-amerikanischer Diplomatie besteht offenbar darin, ihre Protagonisten nicht in SS-Uniform und schneidend brüllend auftreten zu lassen (obwohl einem aus den USA immer öfter Männer in göringhaften Uniformen über preußisch steif gebügelten Hemden als Mandatsträger zugemutet werden, Raubtierlächeln mit Gebiss im Kloschüssel-Design inbegriffen), wenn klar gestellt werden soll, wer den Takt vorgibt und wer zu tanzen hat. Vielleicht bestand die hohe Kunst der Diplomatie immer schon darin, auch ohne Krieg gefühlte oder gemeinhin akzeptierte Machtverhältnisse zu zementieren. Insofern war es einfach nur dilettantischer Aktionismus der damaligen Bundesregierung, ein "No-Spy-Abkommen" abschließen zu wollen, was als solches ja schon ein Unding ist. Einen Partner per Vertrag auf das selbstverständliche verpflichten zu müssen, weil sonst nix helfen würde und dieser schon gar nicht von selbst darauf kommt, sich anständig zu verhalten.
Da ist es schon das richtige wenn auch eine Spur zu vorsichtige Zeichen, das die Kanzlerin dadurch setzt, dass sie in nahezu trauter Eintracht an der Seite Putins dem Ende des 2. Weltkriegs gedenkt. Wie für Edward Snowden (dem man gar nicht genug danken kann und dessen Tat gar nicht hoch genug gewürdigt werden kann) die einzige echte Alternative, wenn man von den eigenen Leuten nur angepinkelt wird.