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  • JanDark2

254 Beiträge seit 28.08.2011

"Vorbehalte" ist aber nett gesagt :-)

Der Bund weiss nicht, was er mit Open Data / Open Government anfangen
soll. Er hat eine Ausschreibung gemacht, dass ihm Berater erklären
sollen, was das ist und wie man das macht.

In Leipzig ist als Open Government verkauft worden, dass man auf
einer OpenStreetMap-Karte die Medienunternehmen aus dem
Branchentelefonbuch abgemalt hat, ohne dass man die anklicken kann
oder sonst wie weiter kommt. Erbärmlich.

In Bayern hat man vor ein paar Wochen Radwanderwege online gestellt
in Standards für Radfahrer-Navis, wo ich mir nicht mal den Namen des
hardwareabhängigen Standrads merken konnte,m geschweige den die Daten
auf meinem iPhone nutzen konnte. Gestern dann wurde der Energieatlas
Bayern promoted: http://www.energieatlas.bayern.de/
Ich habe die Daten nicht gefunden. Auch dort macht man OpenStreetmap
aber nach 30 Jahren IT-Erfahrung bin ich zu doof durch diese App zu
navigieren. Aber man hat draufgemalt, dass die Bayerische Regierung
da Copyright hätte, obwohl das Urheberrecht sagt, Behörden können
kein Urheberrechtsschutz erlangen.

Es ist so entsetzlich. Es gibt so schöne Sachen bei Google Earth und
Maps. Wir könnten georeferenziert den ganzen Datenmüll der Behörden
aufmalen:
- welche Steuerkraft hat welches Gebiet
- welche Schadstoffbelastung bringt das mit
- wo sind welche Schulen, Kindergärten, Hochschulen und wie ist das
Personal gerated worden (Spickmich), was war das Ergebnis der
Qualitätssicherung
- wo sind welche Krankenhäuser, Ärzte, andere Akteure im
Gesundheitswesen? Wie gerated, bewertet?
- wir haben ein neues Pflegegesetz mit neuer QS: wo sind die
Ergebnisse der stationären Einrichtungen?
- wir bauen Straßen ohne Ende, überwachen den Verkehr, aber Google
muss mit Android-Handys die aktuelle Verkehrsdichte anzeigen, weil
die öffentliche Hand ihre Daten für sich behält.

Überall da, wo die öffentliche Hand zulässt, überwacht, Aufsicht
führt, fallen Daten ohne Ende an, die man vor den Bürgern versteckt.
Wir könnten sie nutzen zum aktuellen Konsum und zur Partizipation an
der Planung. Aber wir tun es nicht. Weil wir noch nicht reif sind.

Bei der Initiative oben arbeiten afrikanische Staaten mit, die
explizit sagen, dass sie da auch zur Bekämpfung von Korruption
mitarbeiten. Aber bei uns können ehemalige Bundeskanzler ihre
rechtswidrigen Spender, von den wir annehmen müssen, dass sie Helmut
Kohl geschmiert haben, unerkannt lassen. Einfach ein bisschen Bimbes
an die Staatsanwaltschaft und es bleibt geheim, wer Kohl und die CDU
geschmiert hat.

Im Bundestag wurde heute beschlossen, dass dem Bundestag das
Haushaltsrecht weggenommen wurde. Die Regierung labelt die fetten
Milliarden-Sicherheit einfach als geheim, dann dürfen nur noch 9
Parlamentarier erfahren, was mit unseren Milliarden passiert und die
dürfen es nicht weiter sagen. Eine solche Regierung ist für Open Data
noch nicht reif, die ist eher reif für den Sturz.

Da taucht dann die Frage auf, ob man mit dieser Regierung tatsächlich
noch die Initiatave unterstützen soll. Oder ob man wartet bis zu
nächsten Wahl, wo dann die FDP raus ist wie in Berlin und die Piraten
drin. Man kann die Piraten auch in die Regierung lassen völlig ohne
Erfahrung und Können: 40 Mrd € Nettoneuverschuldung und andere
Rekorde wie bei CDU/CSU/FDP kriegen die auch mit links hin.


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