Das gibt Chaos im Berufsverkehr

Wenn eine streckenbezogene Pkw-Maut für Autobahnen kommt, dann gehe
ich davon aus, dass zumindest ein Teil der Autofahrer, die heute auf
der Autobahn zur Arbeit fahren, auf mautfreie Straßen umsteigen wird.
So richtig die A-Karte haben dann die Anwohner in den äußeren
Stadtteilen der Großstädte gezogen: Die kommen morgens dann nämlich
nicht mehr aus ihrer Siedlung raus, weil ihre Straßen von Pendlern
verstopft werden, und zwar den ganzen Tag. Warum soll jemand, der
früher oder später als die Masse anfängt bzw, früher oder später
aufhört auch mautpflichtige Strecken benutzen, wenn es auch kostenlos
geht?

Die Bewohner der Außenbezirke von Hamburg können sich jedenfalls
schon mal auf Straßenlärm und verstopfte Straßen von fünf Uhr morgens
bis spät in die Nacht freuen, wenn die Maut kommt und ein Teil der
Leute nicht mehr über die A1/A7/A23/A24/A25 nach Hamburg reinfährt.

Die Damen und Herren Politiker mögen sich bitte daran erinnern, dass
die Autobahnen auch dafür gebaut wurden, um die Siedlungsgebiete vom
Verkehr in die und aus den Metropolen und von seinen Folgen (Lärm,
Abgase, Gefährdung von Kindern und alten Menschen) zu entlasten. Mit
einer Maut machen sie das kaputt.

Ich bezweifle, dass Oettinger und Söder so weit gedacht haben, als
sie angefangen haben, die Maut-Sau durchs Dorf zu treiben, Ungenügend
durchdachte Lösungen sind nämlich absolut typisch für die heutige
Politiker-Generation, und zwar bei allen Parteien.

-ek-