sanden schrieb am 3. März 2003 12:39
> Helicobacter schrieb am 27. Februar 2003 12:57
>
> > Na spitze,
> >
> > es kommt also so, wie man es als Patient schlimmer kaum erwarten
> > konnte: dem Patienten wird der Zugriff und damit natuerlich auch die
> > selektive Sperrung seiner Daten de facto verweigert (oder glaubt hier
> > wirklich jemand, ich kann beim Arzt in Ruhe meine elektronische Akte
> > durchsehen? Guter Witz!).
> >
> Dann lass Dir doch einen Ausdruck davon machen. Das ist eine uralte
> Forderung der Ärzte.
Uralt ist zumindestens die Tatsache, dass Aerzte nur hoechst ungern
dem Kunden Einblick in seine eigene Patientenakte gewaehren - von
einer Kopie der Akte ganz zu schweigen.
> > Wer sich schon einmal wegen einer wirklich bedrohlichen Krankheit hat
> > behandeln lassen, der weiss, dass ein steuerndes Eingreifen
> > ("Mitarbeit") des Patienten absolut ueberlebenswichtig ist. Die
> > Aerzte sehen soetwas allerdings in Deutschland gar nicht gerne
> > ("haben Sie Medizin studiert oder ich?"). Ein Patient, der schoen das
> > akzptiert, was der Arzt diktiert ist halt viel bequemer als ein
> > Patient, der sich ueber seine Krankheit informiert hat und Vor- und
> > Nachteile verschiedener Behandlungsmethoden kennt. Der Arzt war, wenn
> > man Pech hat, das letzte mal vor 30 Jahren auf einer Fortbildung.
> >
> Wer bei einem solchen Kollegen bleibt, und nicht sofort wechselt, dem
> ist nicht zu helfen.
Nur: du weisst es in der Regel nicht, ob dein Arzt "up-to-date" ist
oder nicht. Hier waere eine unabhaengige Qualitaetssicherung
angezeigt.
> > Wie wird der Arzt wohl reagieren, wenn er auf der Karte sieht, dass
> > ein weitere Spezialist befragt wurde ("Sie trauen mir wohl nicht?").
> >
> Ersten käme er ohne Zustimmung des Patienten an diese Information
> nicht heran.
Nein, das ist ja gerade der Hammer: die jetzige Loesung ist eine
"alles oder nichts" Loesung: verwende ich die Karte, kann der Arzt
ALLES sehen - nichts da von wegen selektiver (und unsichtbarer)
Sperrung.
> Zweitens ist es unter Ärzten üblich, im Konsil Kollegen
> zu Rate zu ziehen, die sich auf diesem oder jenem Gebiet besser
> auskennen als man selbst.
Klaro, aber was wenn DER KUNDE sich erdreistet, einen anderen Arzt zu
konsultieren? Das moegen Aerzte ueberhaupt nicht. Jeder kann den
folgenden Satz ja mal bei seinem naechsten Arztbesuch testen: "Also,
Ihr Kolleg Herr Dr. XYZ hat mir etwas anderes geraten" (und dann
schnell in Deckung gehen ;-)
> > Und wird er wohl vorbehaltlos Urteilen koennen, wenn er die Diagnose
> > eines anderen Kollegen auf der Karte sieht ("Ach, das hat ja der
> > Kollege schon festgestellt"). Die offene Akte wird uebersaeht sein
> > mit falschen Diagnosen. Jedem Arzt darf man dann erklaeren, wieso man
> > bestimmte Diagnosen fuer unserioes haelt ("Herr Dr. X hat mich gar
> > nicht untersucht, die Roentgenbilder hat er sich nur fluechtig
> > angeschaut).
> >
> Ist durch meine Kommentare oben hoffentlich geklärt.
Deine Kommentare sind leider wirklichkeitsfremd. Du schilderst, wie
es laufen SOLLTE, nicht wie es tatsaechlich aussieht.
> Helicobacter schrieb am 27. Februar 2003 12:57
>
> > Na spitze,
> >
> > es kommt also so, wie man es als Patient schlimmer kaum erwarten
> > konnte: dem Patienten wird der Zugriff und damit natuerlich auch die
> > selektive Sperrung seiner Daten de facto verweigert (oder glaubt hier
> > wirklich jemand, ich kann beim Arzt in Ruhe meine elektronische Akte
> > durchsehen? Guter Witz!).
> >
> Dann lass Dir doch einen Ausdruck davon machen. Das ist eine uralte
> Forderung der Ärzte.
Uralt ist zumindestens die Tatsache, dass Aerzte nur hoechst ungern
dem Kunden Einblick in seine eigene Patientenakte gewaehren - von
einer Kopie der Akte ganz zu schweigen.
> > Wer sich schon einmal wegen einer wirklich bedrohlichen Krankheit hat
> > behandeln lassen, der weiss, dass ein steuerndes Eingreifen
> > ("Mitarbeit") des Patienten absolut ueberlebenswichtig ist. Die
> > Aerzte sehen soetwas allerdings in Deutschland gar nicht gerne
> > ("haben Sie Medizin studiert oder ich?"). Ein Patient, der schoen das
> > akzptiert, was der Arzt diktiert ist halt viel bequemer als ein
> > Patient, der sich ueber seine Krankheit informiert hat und Vor- und
> > Nachteile verschiedener Behandlungsmethoden kennt. Der Arzt war, wenn
> > man Pech hat, das letzte mal vor 30 Jahren auf einer Fortbildung.
> >
> Wer bei einem solchen Kollegen bleibt, und nicht sofort wechselt, dem
> ist nicht zu helfen.
Nur: du weisst es in der Regel nicht, ob dein Arzt "up-to-date" ist
oder nicht. Hier waere eine unabhaengige Qualitaetssicherung
angezeigt.
> > Wie wird der Arzt wohl reagieren, wenn er auf der Karte sieht, dass
> > ein weitere Spezialist befragt wurde ("Sie trauen mir wohl nicht?").
> >
> Ersten käme er ohne Zustimmung des Patienten an diese Information
> nicht heran.
Nein, das ist ja gerade der Hammer: die jetzige Loesung ist eine
"alles oder nichts" Loesung: verwende ich die Karte, kann der Arzt
ALLES sehen - nichts da von wegen selektiver (und unsichtbarer)
Sperrung.
> Zweitens ist es unter Ärzten üblich, im Konsil Kollegen
> zu Rate zu ziehen, die sich auf diesem oder jenem Gebiet besser
> auskennen als man selbst.
Klaro, aber was wenn DER KUNDE sich erdreistet, einen anderen Arzt zu
konsultieren? Das moegen Aerzte ueberhaupt nicht. Jeder kann den
folgenden Satz ja mal bei seinem naechsten Arztbesuch testen: "Also,
Ihr Kolleg Herr Dr. XYZ hat mir etwas anderes geraten" (und dann
schnell in Deckung gehen ;-)
> > Und wird er wohl vorbehaltlos Urteilen koennen, wenn er die Diagnose
> > eines anderen Kollegen auf der Karte sieht ("Ach, das hat ja der
> > Kollege schon festgestellt"). Die offene Akte wird uebersaeht sein
> > mit falschen Diagnosen. Jedem Arzt darf man dann erklaeren, wieso man
> > bestimmte Diagnosen fuer unserioes haelt ("Herr Dr. X hat mich gar
> > nicht untersucht, die Roentgenbilder hat er sich nur fluechtig
> > angeschaut).
> >
> Ist durch meine Kommentare oben hoffentlich geklärt.
Deine Kommentare sind leider wirklichkeitsfremd. Du schilderst, wie
es laufen SOLLTE, nicht wie es tatsaechlich aussieht.