anorak2 schrieb am 18. November 2010 10:15
> Mit_linux_wär_das_nicht_passiert schrieb am 18. November 2010 08:58
>
> > anorak2 schrieb am 17. November 2010 14:39
> >
> > > Dieser dämliche Provinzbahnhof ist nicht "schlimm".
> >
> > S21 ist Sinnbild dafür, wie scheißegal den Regierenden die Regierten
> > sind.
>
> Für mich ist es ein Sinnbild von Piefigkeit und Weltfremdheit. Da
> wird das gesamte deutsche Sozialsystem zusammengekürzt, damit die
> Gewinne der Deutschen Bank sprudeln. Da wird die Bankenkontrolle
> "liberalisiert", und wenn das vor die Wand fährt machen wir mal eben
> eine halbe Billion locker, wir ham's ja. Dagegen protestiert keiner
> dieser Schrebergärtner, dabei ist das beides brennend wichtig, es
> betrifft das materielle Überleben jeden einzelnen von uns direkt.
> Nix, still ruht der See. Aber dann hamse mal ein paar Monate
> Baustelle vor ihrem Jägerzaun, da kocht die Volksseele über. Ist mir
> komplett unverständlich.
Du unterschätzt die Tragweite von S21. Durch die Kostenexplosion in
Stuttgart werden hier NRW notwendige Ausbauten und Instandsetzungen
des Streckennetzes gestrichen. Es geht nicht nur darum, dass jemand
nicht auf eine Baustelle gucken will. Außerdem werden hier
Vetternwirtschaft und Schummelei plastisch.
>
> > Aber natürlich ist ein Bailout noch wesentlich teurer. Die Länder
> > fallen ja jetzt alle um wie Pappkarten. Aber Merkel wird überall
> > Feuerwehr spielen und den Banken soviel Kohle reinschieben wie irgend
> > möglich.
>
> Ja bloß dagegen sagen diese Piefkes nichts. Da sitzense alle hinter
> ihren Jägerzäunen, gucken sich das im Fernsehen an, und sagen "Ja das
> wird schon richtig so sein".
Bei S21 gibt es einen Ort, an dem sich Widerstand bilden kann und mit
der Gewalteskalation durch die Polizei sind ganz andere Emotionen ins
Spiel gekommen.
Ich stimme Dir zu, dass verglichen mit der restlichen Politik der
Koalition nur Peanuts versenkt wird, aber die Summen, die dort
verpulvert werden, sind für den Normalbürger nicht greifbar. Und die,
die es verstehen, sind zu resigniert, um solche Massen zu
mobilisieren.
Es gibt zu viele Fronten, an denen man kämpfen müsste (Datenschutz,
Bildungspolitik, Energiepolitik, Wirtschaftspolitik,
Integrationspolitik, ...)
Wohl will man denn ansetzen, wenn eine Regierung quasi gar nichts
richtig macht und man von den möglichen Alternativen nicht erwartet,
dass es besser wird.
Bis denne.
Bis denne.
> Mit_linux_wär_das_nicht_passiert schrieb am 18. November 2010 08:58
>
> > anorak2 schrieb am 17. November 2010 14:39
> >
> > > Dieser dämliche Provinzbahnhof ist nicht "schlimm".
> >
> > S21 ist Sinnbild dafür, wie scheißegal den Regierenden die Regierten
> > sind.
>
> Für mich ist es ein Sinnbild von Piefigkeit und Weltfremdheit. Da
> wird das gesamte deutsche Sozialsystem zusammengekürzt, damit die
> Gewinne der Deutschen Bank sprudeln. Da wird die Bankenkontrolle
> "liberalisiert", und wenn das vor die Wand fährt machen wir mal eben
> eine halbe Billion locker, wir ham's ja. Dagegen protestiert keiner
> dieser Schrebergärtner, dabei ist das beides brennend wichtig, es
> betrifft das materielle Überleben jeden einzelnen von uns direkt.
> Nix, still ruht der See. Aber dann hamse mal ein paar Monate
> Baustelle vor ihrem Jägerzaun, da kocht die Volksseele über. Ist mir
> komplett unverständlich.
Du unterschätzt die Tragweite von S21. Durch die Kostenexplosion in
Stuttgart werden hier NRW notwendige Ausbauten und Instandsetzungen
des Streckennetzes gestrichen. Es geht nicht nur darum, dass jemand
nicht auf eine Baustelle gucken will. Außerdem werden hier
Vetternwirtschaft und Schummelei plastisch.
>
> > Aber natürlich ist ein Bailout noch wesentlich teurer. Die Länder
> > fallen ja jetzt alle um wie Pappkarten. Aber Merkel wird überall
> > Feuerwehr spielen und den Banken soviel Kohle reinschieben wie irgend
> > möglich.
>
> Ja bloß dagegen sagen diese Piefkes nichts. Da sitzense alle hinter
> ihren Jägerzäunen, gucken sich das im Fernsehen an, und sagen "Ja das
> wird schon richtig so sein".
Bei S21 gibt es einen Ort, an dem sich Widerstand bilden kann und mit
der Gewalteskalation durch die Polizei sind ganz andere Emotionen ins
Spiel gekommen.
Ich stimme Dir zu, dass verglichen mit der restlichen Politik der
Koalition nur Peanuts versenkt wird, aber die Summen, die dort
verpulvert werden, sind für den Normalbürger nicht greifbar. Und die,
die es verstehen, sind zu resigniert, um solche Massen zu
mobilisieren.
Es gibt zu viele Fronten, an denen man kämpfen müsste (Datenschutz,
Bildungspolitik, Energiepolitik, Wirtschaftspolitik,
Integrationspolitik, ...)
Wohl will man denn ansetzen, wenn eine Regierung quasi gar nichts
richtig macht und man von den möglichen Alternativen nicht erwartet,
dass es besser wird.
Bis denne.
Bis denne.