anorak2 schrieb am 18. November 2010 13:14
> Nick_Name666 schrieb am 18. November 2010 12:13
>
> > Bei S21 gibt es einen Ort, an dem sich Widerstand bilden kann und mit
> > der Gewalteskalation durch die Polizei sind ganz andere Emotionen ins
> > Spiel gekommen.
>
> Wenn die da irgendwelche Bäume hochklettern oder sich um Insekten
> sorgen, dann fällt mir dazu dieser unsterbliche Beitrag aus der
> ZDF-Hitparade ein:
>
> http://www.youtube.com/watch?v=euWqCKR5eGo
So kann man natürlich runterspielen, dass Leute fast ihr Augenlicht
verlieren, Rentner mit Tränengas und Schüler mit Wasserwerfern
bearbeitet werden.
Und natürlich kochen die Emotionen hoch, wenn die Polizei
offenischtlich mit nicht angemessener Härte gegen harmlose Menschen
vorgeht.
Und bevor Du mit gewalttäigen Demonstranten kommst. Das waren
erwiesenermaßen Kastanien, die von Seiten einiger Demonstranten
geflogen sind, keine Steine. Und bei dem überharten Vorgehen ist man
auch explizit keine Rücksicht auf die friedlichen Demonstranten
genommen. Das war politisch so gewollt. Bloß das der Schuß nach
hinten losging.
>
> > Ich stimme Dir zu, dass verglichen mit der restlichen Politik der
> > Koalition nur Peanuts versenkt wird, aber die Summen, die dort
> > verpulvert werden, sind für den Normalbürger nicht greifbar.
>
> Ich bin nicht der Meinung, dass das "verpulvert" wird. Da wird an
> sich nur Infrastruktur investiert, und das ist grundsätzlich ne gute
> Sache, egal was man von den Details der Ausführung im Einzelnen
> halten mag. Ein Glück hat hier in Berlin nicht so ein Spießermob
> gegen das Bahnkonzept rebelliert, sonst würden wir immer noch mit
> Dieselzügen nach Hannover rattern statt mit dem ICE.
>
> Bei diesen Protesten manifestiert sich meiner Meinung nach eine
> Technik- und Fortschrittsfeindlichkeit wie damals bei "Startbahn
> West" und ähnlichen Ritualen. Diese ganze Ökomentalität ist nicht
> fortschrittlich und rebellisch, sondern im Kern stockkonservativ und
> oberlehrerhaft, denn sie fordert andere zum Verzicht und zur
> Einschränkung auf. Mit Öko-Argumenten wird längst neoliberale Politik
> betrieben, die beiden Ideologien passen sehr gut zusammen. Die sehe
> ich beide nicht als meine Freunde an.
>
Das ist die technokratische Sicht der Dinge. Die Leute sind nicht
grundsätzlich technikfeindlich, können zwischen sinnvollen und
sinnlosen od er überteuerten Investitionen unterscheiden. Natürlich
hat S21 seine verkehrstechnischen Vorteile. Die Frage ist, ob sich
die Investition rentiert. Dazu kommt, wie die Finanzierung und
Auftragsvergabe zustande gekommen ist.
Man hat sich die Kosten seitens der Bahn genau so schöngerechnet,
wohlwissend wo die Fördergrenze war und das die reellen Kosten
deutlich darüber liegen.
Bei der Vergabe der Aufträge wurde dann munter weitergemauschelt.
Jetzt ist aus dem Profilierungsobjekt ein PR-GAU für die CDU
geworden. Das dort eingesetzte Geld hätte man an anderer Stelle
wesentlich sinnvoller (wie oben beschrieben auch beim Bahnausbau)
einsetzen können.
Den "Ökos" vorzuwerfen, sie wollen den Ausbau des ÖPNV und der
Schiene blockieren, ist schon ziemlich realitätsfremd.
Bis denne.
> Nick_Name666 schrieb am 18. November 2010 12:13
>
> > Bei S21 gibt es einen Ort, an dem sich Widerstand bilden kann und mit
> > der Gewalteskalation durch die Polizei sind ganz andere Emotionen ins
> > Spiel gekommen.
>
> Wenn die da irgendwelche Bäume hochklettern oder sich um Insekten
> sorgen, dann fällt mir dazu dieser unsterbliche Beitrag aus der
> ZDF-Hitparade ein:
>
> http://www.youtube.com/watch?v=euWqCKR5eGo
So kann man natürlich runterspielen, dass Leute fast ihr Augenlicht
verlieren, Rentner mit Tränengas und Schüler mit Wasserwerfern
bearbeitet werden.
Und natürlich kochen die Emotionen hoch, wenn die Polizei
offenischtlich mit nicht angemessener Härte gegen harmlose Menschen
vorgeht.
Und bevor Du mit gewalttäigen Demonstranten kommst. Das waren
erwiesenermaßen Kastanien, die von Seiten einiger Demonstranten
geflogen sind, keine Steine. Und bei dem überharten Vorgehen ist man
auch explizit keine Rücksicht auf die friedlichen Demonstranten
genommen. Das war politisch so gewollt. Bloß das der Schuß nach
hinten losging.
>
> > Ich stimme Dir zu, dass verglichen mit der restlichen Politik der
> > Koalition nur Peanuts versenkt wird, aber die Summen, die dort
> > verpulvert werden, sind für den Normalbürger nicht greifbar.
>
> Ich bin nicht der Meinung, dass das "verpulvert" wird. Da wird an
> sich nur Infrastruktur investiert, und das ist grundsätzlich ne gute
> Sache, egal was man von den Details der Ausführung im Einzelnen
> halten mag. Ein Glück hat hier in Berlin nicht so ein Spießermob
> gegen das Bahnkonzept rebelliert, sonst würden wir immer noch mit
> Dieselzügen nach Hannover rattern statt mit dem ICE.
>
> Bei diesen Protesten manifestiert sich meiner Meinung nach eine
> Technik- und Fortschrittsfeindlichkeit wie damals bei "Startbahn
> West" und ähnlichen Ritualen. Diese ganze Ökomentalität ist nicht
> fortschrittlich und rebellisch, sondern im Kern stockkonservativ und
> oberlehrerhaft, denn sie fordert andere zum Verzicht und zur
> Einschränkung auf. Mit Öko-Argumenten wird längst neoliberale Politik
> betrieben, die beiden Ideologien passen sehr gut zusammen. Die sehe
> ich beide nicht als meine Freunde an.
>
Das ist die technokratische Sicht der Dinge. Die Leute sind nicht
grundsätzlich technikfeindlich, können zwischen sinnvollen und
sinnlosen od er überteuerten Investitionen unterscheiden. Natürlich
hat S21 seine verkehrstechnischen Vorteile. Die Frage ist, ob sich
die Investition rentiert. Dazu kommt, wie die Finanzierung und
Auftragsvergabe zustande gekommen ist.
Man hat sich die Kosten seitens der Bahn genau so schöngerechnet,
wohlwissend wo die Fördergrenze war und das die reellen Kosten
deutlich darüber liegen.
Bei der Vergabe der Aufträge wurde dann munter weitergemauschelt.
Jetzt ist aus dem Profilierungsobjekt ein PR-GAU für die CDU
geworden. Das dort eingesetzte Geld hätte man an anderer Stelle
wesentlich sinnvoller (wie oben beschrieben auch beim Bahnausbau)
einsetzen können.
Den "Ökos" vorzuwerfen, sie wollen den Ausbau des ÖPNV und der
Schiene blockieren, ist schon ziemlich realitätsfremd.
Bis denne.