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  • anorak2

mehr als 1000 Beiträge seit 07.06.2001

Re: Die Protestbewegung gibt es nicht

Mit_linux_wär_das_nicht_passiert schrieb am 18. November 2010 20:52

> > Nicht immer. Bei manchen davon ist das Anpassung an ihre Gruppe. 

> Ack. Manchmal ist das vielleicht eine Gute Sache.

Vorher hattest du noch dem Rebellentum und dem eigenständigen Denken
das Wort geredet. Nun haben wir erarbeitet, dass es damit bei den
Gewohnheitsprotestlern nicht so weit her ist, und nun redest du dem
Anpassertum das Wort.

> > Im Vergleich ist das so wie wenn der Mönch sagt, dass die
> > Nichtmönche ihn daran hindern, in den Himmel zu kommen, wenn sie so
> > weitermachen.

> Ich wüsste zwar nicht, welche Relgion das sein soll, aber
> meinetwegen. Aber was daran findest Du nicht nachvollziehbar, dass
> der Mönch lieber in den Himmel will anstatt ins Fegefeuer?

Es geht nicht an, dass der Mönch andere dazu nötigen will, nach
seiner Weltanschauung zu leben.

> > Die Luftverschmutzung ist heute in Mitteleuropa vernachlässigbar für
> > das Wohlbefinden des Einzelnen, selbst in Großstädten.

> Hm, müssten wir mal Zahlen dazu suchen, was Schadstoffe in Luft und
> Nahrung so mit der Gesundheit machen. Kein einfaches Feld. Aber dass
> Umweltschutz *überhaupt* kein Thema zu sein braucht, die Einstellung
> ist wohl nicht haltbar.

Das ist auch nicht meine Einstellung, aber man kann den deutlich
tiefer hängen. Die hysterische Aufgeregtheit, die
Götterdämmerungsszenarien, die Hochstilisierung zu einer
Überlebensfrage usw. sind völlig unangebracht. Es ist unangebracht,
diesem Thema die allerhöchste Priorität gegenüber anderen
gesellschaftlichen Fragen einzuräumen. Da geht es ins Irrationale und
Religiöse über.

> > Vor der industriellen Revolution wäre meine Lebenserwartung deutlich 
> > geringer gewesen

> Ja, aber nicht aufgrund mangelden Umweltschutzes. Ich bezog mich nur
> auf die Lebenszeit, die dafür draufgeht.

Gar keine. Wir leben doch hier nicht in Bophal. Die stärkste
Beeinträchtigung der Atemluft geht nicht von Industrieanlagen aus,
sondern von Zigarettenrauch.

> > "Grünbewegte" fordern allerdings durchaus künstliche
> > Preiserhöhungen für verschiedene Dinge wie Energie 

> Ist ja auch vollkommen richtig so.

Nein das ist grundfalsch und eine Unverschämtheit.

> Wenn Energiepreise nur durch
> Angebot und Nachfrage reguliert würden, wären die CO2-Richtlinien
> nicht einzuhalten.

Ja dann ist das eben so. Es kann doch nicht angehen, dass die Jünger
einer depperten Weltuntergangsreligion den Rest der Menschheit zur
Befolgung ihrer Beschwichtigungsrituale nötigen. Sie müssen sich
damit bescheiden, dass andere ihre Angst vor der kommenden Sintflut
nicht teilen und keine Lust haben, sich ihren Ritualen anzuschließen.
Und es ist Aufgabe des Staates, den Rest des Volkes davor zu
schützen. Wenn er sich dagegen zum Erfüllungsgehilfen dieser Jünger
macht, wie das bei uns leider geschieht, versagt er bei dieser
Aufgabe.

Übrigens ist es nicht nur nicht sinnvoll. Es werden mit sochen
Maßnahmen auch neue Klassenschranken aufgerichtet. Ökologismus ist zu
einem erheblichen Teil auch eine Form von verkapptem Snobismus. Die
versponnene Mittelklasse sagt der Unterschicht, wie sie gefälligst zu
leben habe, und zwingt sie per politischer Preisgestaltung dazu. Der
Mittelklasse tut das derweilen (noch) nicht oder kaum weh. Find ich
eine riesige Frechheit. Auch hier wieder Parallelen der beiden
Deppenideologien: Verzicht predigen, Überheblichkeit ausleben.


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