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  • Crass Spektakel

mehr als 1000 Beiträge seit 06.01.2000

Kommt drauf an...

GOG hat gezeigt daß kleine Anpassungen alter Titel kein Hexenwerk sind. Was GOG macht ist am ehesten mit einem Antiquariat für alte Bücher vergleichbar, man sichtet, sammelt, pflegt und repariert und verkauft dann wieder.

Das kann Google natürlich auch machen, massenhaft alte Titel lizensieren und sie umfangreich betreuen. Leider ist das auch ein Wiederspruch zum alten Konzept Entwickler-Publisher da jetzt noch das Antiquariat bzw. Plattformbetreiber hinzukommt und deswegen wehren sich viele Publisher gegen diesen Kontrollverlust.

Und eigentlich ist es den Publishern auch ziemlich egal. Wie egal vielen Publishern alte Titel sind sieht man z.B. daran daß selbst Klassiker wie Beyond Good and Evil oder Saints Row 2 - seinerzeit sehr erfolgreich und absolute Meilensteine ihrer Ära - praktisch nie Updates oder Bugfixes auf Steam bekommen haben.

Warum? Weil sich mit altem Kram nix verdienen läßt. Von Pirates gab es eine Discounter-Version bei der mir die Zahlen genau bekannt sind. Davon wurden 10.000 Schachteln mit CD produziert und bei Norma, Aldi usw verramscht, anfangs für 10 Euro pro Stück, dann fünf, dann zwei. Der Durchschnittspreis lag am Ende bei 3,50 Euro, also kamen rund 35.000 Euro rein. Das war ein absolut überdurchschnittlicher Titel da Pirates beim damaligen Discounter-Publikum noch aus der Jugendzeit bekannt war, andere Titel - auch ziemlich bekannte wie Rollercoaster Tycoon - kamen teilweise nichteinmal auf 10% dieser Zahlen.
Rechnet man aber Herstellungskosten und Vertrieb noch ab dann wird klar daß da keine Zeit mehr in Bugfixes investiert werden kann. Selbst ein einziger Techniker-Monat an Arbeit würde den Gewinn restlos auffressen.

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