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  • siczor

689 Beiträge seit 04.08.2002

Von Aufwind für Rollenspiele...

kann natürlich keine Rede sein. Dieses Genre ist (bis auf die
Indie-Studios und einige wenige Ausnahmen) schon seit längerem tot.

Auch auf der Gamescom in Köln war kaum etwas an Rollenspielen zu
sehen. Dafür eine große Menge Action-Adventures. Der Focus liegt
dabei inzwischen auf einer leichten Zugänglichkeit für den
Massenmarkt, idealerweise schnelle und einfache Portierbarkeit und
der Reduktion jeder Spielerinteraktion auf kurze, leicht zu merkende
Aktionen (Knopfdruck, Steuerbewegung).

Aktuell ist es jedoch modern, ein Spiel als Rollenspiel zu
bezeichnen, auch wenn es rein garnichts damit zu tun hat. Mass Effect
2 ist ein wunderbares Beispiel dafür. Die meisten anderen Titel im
Artikel sind vergleichbar, Actionspiele mit dezent hinterlegten
Entwicklungslayern, Dialogen und niedrigem Puzzleniveau. Castlevania
in 3D, allerdings stylistisch schwächer vom Inhalt her.

WoW wird mit Cataclysm für das neue Spielkonzept vorbereitet, was
sich hauptsächlich in "dumbing down" äußert. Der (fast) letzte
Abo-Modellvertreter in dieser Art Spiel hat Projekt 2 in Sichtweite,
aber mag WoW noch nicht in die Free2Play Umgebung ausgliedern, zu
profitabel sind die Einkünfte mit kaum nennenswerten Investitionen.
Und noch ist P2 eben nicht spruchreif. Also überbrückt man die Zeit
irgendwie.

Arcania ist konsolenorientierter geworden als die Vorgänger. Aber das
wird die Fans eher nicht abschrecken, das Spiel war schon immer etwas
in die Richtung gehend. Der Verzicht auf umfangreichere
Rollenspielelemente ist hier nichts unerwartetes, auch die Vorgänger
doktorten ja permanent am System herum. Das Humorzitat ist
hoffentlich nur ein Ausrutscher, so ein Blödsinn hat im Spiel nichts
zu suchen.

Das HdR Spiel passt in die Actionspielserie unter dieser Lizenz,
davon gibts unzählige Titel, die sich alle gleich spielen im groben
und ganzen. Gauntlet/Diabloklon wie alle Teile zuvor schon.

Der Witcher 2 ist dann der erste Titel, der halwegs als RPG
durchgeht. Der Spieler entscheidet, wie sich seine Figur entwickelt,
und er hat wirklich die Wahl, in welche Richtung er geht, ohne mit
der Moralkeule in die richtige Richtung geprügelt zu werden. Zudem
ist eine Entscheidung oft nicht in 'richtig' oder 'falsch'
kategorisierbar, jede Entscheidung kann Verluste beinhalten, die auch
in einer Alternative auftreten können (wenn auch eventuell anderer
Form sind), und später kann sich auch eine erstmal positiv erscheinde
Entscheidung sich als das totale Gegenteil herausstellen, wenn man
mehr vom Ganzen sieht.

Und zu Fallout... Nun, das ist erstmal keine Bethesda Serie. Die
Firma hält nur aktuell die Rechte dieser Interplayschöpfung. Und
entwickelt zur Freude der Fangemeinde, die von Fallout 3 massiv
enttäuscht waren auch nicht mehr selbst, sondern läßt das per Lizenz
von Profis in diesem Genre machen, Black Isle/Obsidian und Interplay.
Und Las Vegas wird wohl der zweite RPG-Titel in dem Artikel sein.
Multiple Lösungswege, inklusive gewaltfreier, und nachhaltiger
Einfluß eigener Entscheidungen auf die Spielwelt.
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