Ansicht umschalten
Avatar von Robert Niessner

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2000

Re: Warum 24 Bilder ausreichen...

Als ebenfalls hauptberuflicher Kameramann, aber auch VFX-Artist
erlaube ich mir, Dir in einigen Punkten zu widersprechen.

sparkus schrieb am 22. Januar 2010 00:22

> Das ist dann auch der bemerkte Unterschied zwischen einer TV
> Produktion und einer guten Kinoproduktion: Bei TV Produktionen wird
> aufgrund des 50i Bildes ein Shutter von maximal 1/50 Sekunde Dauer
> verwendet. Daher wirken die Bilder bewegungsschärfer aber im
> Extremfall eben auch ruckeliger. Im Kino kann man bis zu 1/24 Sekunde
> Zeit geben. Ein guter Kameramann weiß das und nutzt das auch.

Ganz falsch. Ein Shutter von 1/50 bei TV-Produktionen ergibt aufgrund
von 50 Halbbildern den (fast) gleichen Motionblur-Eindruck wie eine
Kinoaufnahme mit 1/48 (dem Standard = 180° Shutter). Die Bilder im TV
wirken nur bewegungschärfer, wenn Du mit einem kürzeren Shutter wie
zB 1/100 arbeitest, was aufgrund der 50 Halbbilder auch ruckelfrei
gelingt. Verkürzt Du den Shutter noch stärker, dann hast Du das
gleiche Problem wie bei Film.

> Zweitens ist hier eben das Problem des Oversamplings: Alle CG
> Elemente müssten auch eine Bewegungsunschärfe bekommen. In diesem
> Fall werden dann nicht nur 48 Bilder / Sekunde berechnet, sondern ca.
> 8x24 Bilder, damit die einzelnen Bilder sauber gemischt werden. Dies
> verlängert aber eben alle Renderzeiten um das achtfache.

Nein, die Renderzeiten verlängern sich nicht um das Achtfache, da
optimierte Algorithmen nur die wirklich benötigten Teile neu rechnen
und nicht das ganze Bild.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten