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  • Sandbank

mehr als 1000 Beiträge seit 07.08.2007

Umfallertruppe?

Man kann hier schön beobachten, was zwangläufig
jedem passiert, der sich politisch so erfolgreich
engagiert, daß viel über ihn berichtet wird:

Man wird ihn unweigerlich kritisieren.

Beharrt die SPD auf einem Standpunkt, dann wird sie
dafür gescholten, den Wählerwillen zu ignorieren.
Ändert sie ihn, nennt man sie Umfallertruppe.

Oft machen das sogar dieselben Leute. Praktisch:
Egal was die SPD tut, sie wird dafür beschimpft.

Es kommt einigen Leuten offenbar gar nicht darauf an,
irgendwelche sinnvollen Lösungen zu finden, sondern,
im Gegenteil, darauf, alles, egal was es auch sei,
kritisieren zu können, das Politik zustandebringt.

Das heißt, wenn eine Partei etwas beschließt, ist
diese Tatsache einer üblen Kritik würdig und macht
sie unwählbar, und wenn sie es nicht beschließt,
ist sie unwählbar, weil sie es nicht beschlossen hat.

Das ist in vieler Hinsicht praktisch.

Es vereinfacht das Weltbild. Man muß sich gar nicht
mehr informieren, weil man schon vorher weiß, daß
man alles, was man erfährt, pauschal ablehnen wird.

Und, was noch viel wichtiger ist:

Es verhindert, daß man je nützlich sein könnte.

Denn das wäre ja ganz übel, selbst eine Lösung
anzubieten. Die müßte man konsequenterweise
sofort aufs übelste kritisieren und sich selbst
für einen unwählbaren Verbrecher erklären, der
auf der Stelle erschossen und gehängt gehört.

Da ist viel praktischer, auf ewig zu beschließen,
nichts, aber auch gar nichts zur Gesellschaft
beizutragen und davon zu leben, daß andere Leute
die Dinge schon irgendwie regeln werden und dabei
den Dauerkritikern genau so viel Beachtung
schenken, wie sie tatsächlich verdienen:

Keine.
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