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  • fr.osch

mehr als 1000 Beiträge seit 25.01.2000

Gibt es doch alles schon...

... so oder so ähnlich.

"Neben einer Elektrifizierung des Verkehrs halten Experten auch eine nutzungsabhängige Pkw- und City-Maut für ein wichtiges Leitprojekt der Mobilitätswende."

Eine City-Maut gibt es ja schon in Form von Parkgebühren und Parkraumbewirtschaftung.

Wenn man diese Kosten drastisch erhöhen will, kann man das gerne tun - aber es muss dann auch Alternativen geben wie zum Beispiel einen bezahlbaren (vielleicht sogar damit finanzierten) ÖPNV, der zuverlässig und rund um die Uhr funktioniert.

Eine nutzungsabhängige PKW-Maut wäre leicht umsetzbar über die Spritpreise bzw. die Kosten für den Strom. Natürlich lässt sich der PKW-Strom nicht so leicht vom Haushaltsstrom trennen... dafür aber wäre ein E-Mobil auch ausgesprochen schadstoffarm und sollte deshalb vielleicht gar nicht erst belastet werden. Schließlich soll ja E-Mobilität gefördert werden.

Sollte aber tatsächlich jede Fahrt eines PKW für eine Maut erfasst werden, wäre das das größte Überwachungsprojekt aller Zeiten auf deutschem Boden. Und der Nutzen wäre ausgesprochen fragwürdig, die vorher nötige Transparenz über die Kosten einer individuellen Fahrt wäre kaum herzustellen, wenn die gerne geforderte nachfrageorientierte Flexibilität bei den Streckenpreisen umgesetzt werden soll.

Die Menschen fahren ja nicht Auto, weil sie das mal eben so wollen, sondern, weil sie müssen. Und wer regelmäßig im Stau steht, wird sich vielleicht andere Wege oder Zeiten suchen. Oder auch auf das Fahrrad oder den ÖPNV ausweichen. Da braucht es doch keine nutzungsabhängige PKW-Maut. Sondern eher gute Alternativen: Sichere Radwege, oder ein bequemer und gut ausgebauter ÖPNV, der auch das Umland erreicht. Das allerdings kostet Geld und bringt keines ein, wie "Pkw- und City-Maut". Aber es ist ja auch viel leichter, nach Dingen zu rufen, die den Bürger belasten und die Staatskasse füllen, als andere, fraglos für eine echte Mobilitätswende unvermeidlich notwendige Dinge umzusetzen, die die Staatskasse belasten.

fr.osch

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