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mehr als 1000 Beiträge seit 02.09.2003

Jugendschutz durch Fernhalten hat noch nie funktioniert

Ich schütze ein Schulkind nicht, indem ich es vom Straßenverkehr
fernhalte, sondern indem ich es behutsam mit den Gefahren und
Realitäten vertraut mache.

Ich schütze einen Zehnjährigen nicht, wenn ich ihm verbiete, auf
einen Baum zu klettern. Ich zeige ihm die Tricks und sorge dafür,
dass er sich nicht geniert, um Hilfe zu bitten, wenn er sich
übernommen hat und es plötzlich nicht mehr zurückgeht.

Ich schütze einen Fünfzehnjährigen nicht vor Pornographie, indem ich
ihn krampfhaft davon fernhalte, was eh nicht funktioniert. Lieber
setze ich mich mit ihm auseinander, und zwar so, dass es weder mir
noch ihm peinlich ist. Ich versuche ihm zu vermitteln, was der
Unterschied zwischen Pornographie und wirklich schönem Sex mit seiner
Freundin ist (oder sein wird).

Dabei soll kein Kind oder Jugendlicher überfordert werden. Ich bringe
keinem Zweijährigen bei, allein über eine dicht befahrene Straße zu
gehen. Und ich lasse keine Zehnjährigen in Erotikchats etc.

Aber ich mache das. Dazu brauche ich keinen Staat, keine
selbsternannte Jugendschützer und schon gar keine Sexportale, die den
Jugendschutz vorschieben, um noch mehr Kohle zu machen.


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