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  • dmspot

317 Beiträge seit 03.02.2009

Das Internet schützen - ehrlich?

Wie läßt sich das Internet vor den Begehrlichkeiten von *Staaten*
schützen? 

Was hat Deutschland einem fremden Staat meine Bankdaten zu
übermitteln, die dort ohne Probleme mit anderen Daten gesammelt und
abgeglichen werden können? 

Erhält Deutschland auch alle Daten von Flugpassagieren aus den USA? 

Ist unsere Regierung überhaupt fähig, sich von den Begehrlichkeiten
von Teilen der Wirtschaft - z.B. der Medien-Industrie - freizuhalten? 
Hat unsere Regierung überhaupt den Willen, das Mißbrauchen von
Urheber- Marken- und anderen Schutzrechten durch Firmen und
Kriminelle zu verhindern? 

Wen schützen diese "Rechte" wirklich? 

Z.B. hat "Jack Wolfskin", ein natürliches Zeichen so sehr unter
"Schutz" gestellt, daß auch Abbildungen völlig anderer Fußabdrücke
(Katzen! Bären! ...) bestraft werden - angeblich sei die Firma dazu
gezwungen, um ihre Markenrechte wahren zu können.
Doch sollte garade eine Firma, die die Nähe zur Natur in ihrer
Werbung preist, wissen, daß sie höchst selbst das Zeichen - einen
Pfotenabdruck - nur aus der Natur geklaut hat. Wenn etwas daran
schützenswert ist, dann wäre das die exakt gleiche Darstellung eines
künstlerisch "verfremdeten" Symbols. 

Wie kann es sein, daß triviale, traditionell bekannte oder natürlich
gegebene Dinge als geistiges Eigentum oder Patent o.ä. für Firmen und
Privatpersonen "geschützt" werden können - oder laut Jack Wolfskin -
sogar müssen? 
Geschützt werden kann nur die tatsächlich erbrachte Leistung, wenn
sie sich vom naheliegenden, allgemeinen deutlich heraushebt. Urheber
ist nur derjenige, der diese Leistung erbracht hat. 

Solange unsere Regierung bereits bei solchen einfachen Dingen Gesetze
und Regelungen zuläßt, die das Mißbrauchen geradezu provozieren und
jeden normalen Bürger zum Straftäter abstempeln können, glaube ich
nicht an die frommen Sprüche, wie: "Das Netz wird dabei prinzipiell
als "das freiheitlichste und effizienteste Informations- und
Kommunikationsforum der Welt" angesehen, das "maßgeblich zur
Entwicklung einer globalen Gemeinschaft beiträgt". 

Unsere Regierungen haben sich bisher nur als Handlanger von
Interessengruppen gezeigt, die sehr viel Geld in ihre Lobbyarbeit
stecken können. 
Es ist ein Unterschied, ob die Gesellschaft so gebildet wird, daß sie
den Wert geistiger Leistungen anerkennt und schützt, oder ob Jagd auf
angebliche Raubkopierer gemacht wird (seltsamerweise bevorzugt auf
"kleine Fische"). 

Frau Ursula von der Leyen war sich nicht mal zu blöde, den Schutz von
Kindern zu mißbrauchen. 
Es ist ein Unterschied, ob Maßnahmen ergiffen werden, die zum Schutz
vor Mißbrauch von Menschen beitragen oder ob Internetprovider als
Geiseln genommen werden, um Netz-Zensur durchzusetzen. Die damaligen
und heutigen Regierungs-Mitglieder hatten selbst die einfachsten,
längst vorhandenen Möglichkeiten, Kipo-Seiten von Netz zu nehmen,
nicht genutzt. Das war ihren zu unwichtig.
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