Ansicht umschalten
Avatar von geasy69
  • geasy69

mehr als 1000 Beiträge seit 24.08.2005

Von Brutto und Netto, leistender Minderheiten - vom wollen aber nicht KÖNNEN

Liebe "sozial eingestellte" Forumsteilnehmer/ innen,

von einem Bruttogehalt zahlt man (in der Regel):

Lohnsteuer, Soli-Zuschlag, Rentenversicherung, Pflegeversicherung,
Krankenversicherung, Kirchensteuer, Arbeitslosenversicherung.

Von dem was dann noch netto über bleibt zahlt man noch (ggf. für sich
UND noch dem Partner/ der Parternin sowie für 1-3 Kinder):
Miete/Eigenheim/Grundbesitzabgaben, Auto, Kfz-Steuer,
Kfz-Versicherung, Kfz-Inspektionen, Kfz-Reifen, Kfz-Pflege, private
Fortbildung, Fachbücher, einiges an Mehrwertsteuer,
Berufsunfähigkeitsversicherung, private Rentenvorsorge,
Risiko-Lebensversicherung für die Familie, Unfallversicherung für die
Familie, Haftplfichtversicherung, Versicherungssteuer,
Vergnügungssteuer (wenn man am Geldautomaten spielt), Sektsteuer,
Wasser und Abwasser, Müllabfuhrgebühren, Anschaffungen, Lebensmittel,
Getränke, Kleidung, Benzin (inkl. Mineralölsteuer), Kontogebühren,
Telefon, Portokosten, Internetanschluss und -gebühren, Handies
(selbst, Partner, Kinder), Kindergartengebühren, Zinsabschlagssteuer,
Spenden ans Rote Kreuz, Caritas, Strom, Gas/ Heizöl, Heizungswartung,
Urlaub, Ausflüge, Schul-Klassenfahrten der Kinder, evtl. Unterhalt
für eine/n frühere/n Partner/in und/oder Kinder etc. etc. etc. etc.
etc.

Trotzdem ist der Staat praktisch pleite!

Und deshalb kann man eben nicht hier mal 20 Euro, dort mal 50 Euro
und dann wieder hier mal 100 Euro locker machen. Immer multipliziert
mit x 100.000 oder gar x Millionen.

Sicher würde es jedem von uns schwerfallen, einem Behinderten der vor
uns steht, dessen persönliches Schicksal wir vielleicht kennen, etwas
abzuschlagen. Auch der illegal eingereiste und hier schwarz
arbeitende Chinese wird harte Gründe für seinen Aufenthalt hier
nennen können. Auch die aus Thailand eingeschleuste Hure, die in der
Hoffnung auf einen anständigen Ehemann und Job in der Weltwirtschaft
ihre Heimat verlassen hat, hat sehr hare Gründe, hier illegal zu
arbeiten und ggf. Kosten für den Staat/ Krankenversicherungen zu
verursachen, in dem sie "offiziell" von Sozialhile lebt. Für uns
vielleicht sogar unvorstellbar grausame Gründe.

Fakt ist aber: Deutschland KANN der Summe der behinderten oder
sonstwie bedürftigen Menschen nicht unbegrenzt Geld zur Verfügung
stellen. Genauso wenig KANN Deutschland z.B. auch nicht jeden
Flüchtling dieser Welt aufnehmen.

Ich leiste mir zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung , die
mich monatlich einen dreistelligen Eurobetrag kostet. Wenn ich
berufsunfähig/ behindert werde, habe ich so ein relativ starkes
Polster. Diese Versicherung kostet mich aber wie gesagt, einen
dreistelligen Betrag monatlich. Warum sollte ich eine so teure
Versicherung weiter bezahlen, wenn ich im Falle eines Falles sowieso
alles vom Staat bezahlt bekäme?! Wer nicht vorgesorgt hat, der muss
halt mit dem Mindesten auskommen. Es kann ja nicht angehen, dass
jemand sich von seinem Einkommen absichert und hinterher genau so gut
bzw. schlecht dran ist, wie jemand der sich dieses Geld spart bzw. in
gesunden Zeiten für schönere Dinge verwendet.

Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass es sowohl "normalen"
Menschen, als auch "normalen" sozialhilfeempfangenden Menschen, als
auch behinderten Menschen in Deutschland weitaus besser geht als in
den meistern Ländern dieser Erde. In einigen osteuropäischen Ländern,
also ganz in der Nähe - in Europa!!!, gibt es schon Zustände, die wir
uns oft gar nicht vorstellen können. Ehefrauen prostituieren sich im
Ehebett für wenige Euro, Mann und Kinder sitzen nebenan in der Küche.
Es ist oft die einzige Chance solcher Familien, um wenigstens etwas
Essen kaufen zu können. Behinderte arbeiten oft als "Freaks" im
Zirkus oder auf Jahrmärkten, weil sie sonst nicht mal etwas zu essen
hätten. Und in Deutschland braucht natürlich jeder Behinderte, und am
besten gleich noch jeder Sozialhilfeempfänger, einen
Internetanschluss, der ZUSÄTZLICH zu den ohnehin vorhandenen
Sozialleistungen (Miete, Kleider, Möbel, Waschmaschine, Essen etc.)
gezahlt werden soll?!?!?!

Zum Schluss nochmal auf den Punkt gebracht:
Wenn Ihr jeden Monat 750 Euro Miete und 750 Euro sonstige
Lebensunterhaltskosten hättet, könnt Ihr auch nicht noch jeden Monat
100 Euro ans Rote Kreuz spenden, wenn Ihr nur 1500 Euro Einkommen
habt. Und so geht es auch dem Staat.

Der "Sozialstaat" kann die leistende Minderheit, welche die
Wirtschaft noch trägt, nicht noch weiter belasten. Irgendwann kommen
nämlich sonst noch mehr Menschen auf die (oftmals korrekte) Rechnung,
dass sie bei gleichem Netto-Einkommen, bereinigt um berufsbedingte
und weitere Aufwendungen (Miete, Kiga-Gebühren, Waschmaschine etc.),
genau so gut zu Hause bleiben können. In der Einzelrechnung immer
öfter möglich, man denke nur an unterhaltspflichtige
Scheidungs-Elternteile oder "einfache" Handwerker mit 2 oder mehr
Kindern. In der Gesamtbetrachtung wäre das jedoch tödlich für
Wirtschaft und Staat.

Bevor mir jemand unterstellt, ich wüsste nicht von was ich spreche:
Mein Vater ist schwerbehindert und dadurch bereits mit 35 (!)
Frührentner geworden. Ich selbst war auch schon einmal ca. 8 Monate
gesundheitlich vollkommen außer Gefecht gesetzt und ich bin dabei
extrem knapp an einer vollständigen Berufsunfähigkeit vorbeigegangen.
Bis ca. zum 5.-6. Monat sah es so aus, als ob ich nie mehr hätte
arbeiten können. Und das als Alleinverdienerin mit Immobilie und
4-köpfiger Familie im Hintergrund...

Sozialstaat KANN (leider) nur soweit gehen, wie das Geld dafür
reicht.
Alles andere ist Träumerei.

Liebe Grüße,
Eure Gisela
Bewerten
- +
Ansicht umschalten