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  • ClusterOfNodules

mehr als 1000 Beiträge seit 06.01.2011

"Außerdem wurde deutlich, dass die Menschen nicht bewusst handeln"

"Außerdem wurde deutlich, dass die Menschen nicht bewusst handeln: In Interviews beschreiben sei ihr eigenes Verhalten beim Überqueren von Kreuzungen anders, als sie es tatsächlich handhaben."

Das gilt dann wohl auch für die Forscher.

Denen war wohl nicht bewusst, dass sie totalen Unfug verforscht haben. Erklärt haben sie aber, sie hätten was wissenschaftliches gefunden.

Warum?
Die Menschen gehen dort über die Strasse, wo es für sie a) sicher und b) möglichst vorteilhaft (kurzer Weg zum nächsten Ziel) ist.

Bayern: gerade Kreuzung mit Zebrastreifen.
Sicher ist der Weg über den Zebrastreifen. Aber ein paar Meter links und rechts daneben ist der Weg über die Strasse noch genau gleich lang, es spielt von daher keine Rolle, wo genau man die Strasse überquert. Wenn man also z.B. nur eben schnell um Kiosk will, spart man ein paar Meter, wenn der Kiosk eigentlich links vom Zebrastreifen liegt, und wenn man in den Klamottenladen will, der rechts vom Zebrastreifen liegt, spart man hier ebenfalls ein paar Meter, wenn man rechts vom Zebrastreifen rüberläuft. Zumal oft genug die haltende Autokolonne ziemlich weit hinter den Zebrastreifen ragt und dort keiner mehr fährt, so dass man als Fußgänger annimmt, hier könne man ungefährdet eben mal kurz durchschlüpfen.

England: Roundabout.
So ein Kreisel ist anders konstruiert als eine gerade Kreuzung, daher gibt es Wege, die für Fußgänger zu nervig und lang wären, und andere die gerade akzeptabel sind. Dort sind die Fußwege. Die Engländer gehen also genau dort längs, wo es am besten funktioniert. Es würde unpraktisch sein, ein paar Meter neben dem Zebrastreifen über den Kreisel zu rennen, weil das erstens zu gefährlich ist und zweitens keinen Weg spart. Zweck eines Kreisels ist es ja gerade, möglichst keinen Stillstand der Autos zu haben, im Kreisel fährt also dauernd jemand und das ziemlich flott und oft genug sogar mehrspurig,

Die Forscher haben hier wieder einmal Äpfel mit Birnen verglichen und Binsenweisheiten als wissenschaftliche Erkenntisse zu verkaufen versucht.

Übrigens wäre es interessant gewesen, in Frankreich zu forschen, denn dort hält am Zebrastreifen erstmal keiner einfach so an, man muss als Fußgänger nassforsch loslaufen und hoffen, dass man gesehen wird (hier würde sich anbieten, dem Autofahrer in die Augen zu schauen).

CON.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.07.2018 09:19).

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