Widerlich wie Missbrauchsopfern ins Gesicht gesagt wird, was das Beste sei

Ich danke Christian Bahls von Mogis für seinen großartigen Auftritt
heute.

Ich habe seinen Rant live verfolgt und obwohl er emotionalisiert war,
hat er dennoch klar, fundiert und sachlich argumentiert.
Ich würde sogar so weit gehen und seine Wortmeldung als die mit
Abstand inhaltlich sinnvollste und kundigste bezeichnen.
Das "emotionalisiert" bezieht sich auch nicht auf die von allen
anderen abgezogene "Ach herrje, denkt doch endlich auch einmal an die
Kinder"-Show, sondern darauf, daß Christian eindeutig sauer war.

Sauer darüber, daß ihm in der Materie offenkundig unbewanderte oder
naive Menschen etwas erklären wollen.

Sauer darüber, daß ihm als jemanden, dem es eindeutig um die Sache
geht, Vertreter von Organisationen gegenübersitzen, die nur ihr
eigene Existenz rechtfertigen wollen.

Sauer vor allem aber darüber, daß ihm als Missbrauchsopfer ständig
erklärt wird, wie er sich zu fühlen hat und wie man dem, was ihm
widerfahren ist, umzugehen hat.

Es ist mir unbegreiflich und widert mich an, wie sich Menschen wie
Carr guten Gewissens hinstellen können und mit der Behauptung, sie
wollten Kinder vor Missbrauch schützen, tatsächlich Betroffene zu
belehren versuchen und deren Aussagen kopfschüttelnd beiseite
wischen.