Ansicht umschalten
Avatar von ichwersonst
  • ichwersonst

mehr als 1000 Beiträge seit 24.04.2002

Re: Immer wieder diese Mißverständnisse.

Onkel Wanja schrieb am 26. Februar 2008 21:13

> ichwersonst schrieb am 26. Februar 2008 14:10

> > > > Es ist nicht die Globalisierung die Unternehmen zu solchen Schritten
> > > > zwingen,
> > > > sondern die Gier nach mehr, immer mehr, ohne Limit mehr.
> > >
> > > So hart es klingt, aber der Sinn und Zweck eines Unternehmens ist es
> > > Gewinn zu erwirtschaften
> >
> > Der Sinn eines Unternehmens ist es, etwas zu Unternehmen - also eine
> > Dienstleistung oder ein produkt auf den markt zu bringen - "Gewinn"
> > ist dabei das Sahnehäubschen obendrauf. Übrigens. Siemens hat Gewinn
> > gemacht.

> Da hast du aber was gründlich misverstanden. Ein "Unternehmen" ist
> kein Selbstzweck, ein "Unternehmen" ist eine Tätigkeit, welche ein
> Ziel verfolgt - und zwar Geld verdienen.

Ich wiederhole mich gerne: Ich sagte nichts von Selbstzweck. Der Sinn
eines Unternehmens ist etwas zu Unternehmen, ansonsten nennt man es
Bank. "Geld verdienen" steht dabei mit auf der Tagesordnung, aber
genaugenommen ist ein Unternehmen das nach Zahlung aller Ausgaben und
gegebenenfalls der Bildung einer angemessenen Rücklage +/- 0 darsteht
ein gutes Unternehmen ... millionen von GmbHs machen das vor. In
sofern ist die Aussage "Sinn eines Unternehmens ist es, Gewinn zu
erwartischaften" schlicht falsch. Das ist nicht Sinn eines
Unternehmens.

> Alles alles ist eine
> ehrenamtliche, hobbymäßige oder gemeinnützige Tätigkeit/Einrichtung.
> Ein Wirtschaftunternehmen möchte Gewinn erwirtschaften, nicht mehr,
> nicht weniger. Dem Unternehmen sind dabei alle Mittel heilig, die
> Grenzen setzen nur das Gesetz und die Akzeptanz der Kunden und
> Investoren.

Auch diese Aussage ist schlichtweg falsch, egal wie oft sie von der
aktuellen morallosen BWLer-Managergeneration mit ihren immergleichen
Versatzstücken und "Lösungen" propagiert wird.


> >  und die Konkurrenz schläft nicht. Wer nicht
> > > so viele Gewinne wie möglich mitnimmt, hat nicht so viel wie möglich
> > > Geld zum Investieren, wenn sich die Zeiten ändern.
> >
> > Dort wo das Geld "mitgenommen" wird, kann es schwerlich noch
> > investiert werden.

> Das ist zu einfach gedacht.
> Das Geld was du aus der Firma entnimmst investierst du - z.B. in die
> Produkte eines anderen Unternehmens

Genau. Es wird nicht in Dein Unternehmen investiert. Wie ich schon
sagte: Dort wo Geld "mitgenommen" wird, wird es nicht investiert. Ein
Unternehmem, dessen Ziel es ist, möglichst viel zu verdienen um davon
"so viele Gewinne wie möglich" herzugeben hat am Ende: Nichts.

Das kann und ist nicht das Ziel von Unternehmen. Du liegst
schlichtweg falsch.

> (z.B. indem du dir ein neues Auto
> kaufst oder eine Wurst am Bratwurstladen um die Ecke oder Aktien von
> wem auch immer) - meistens um deine eigene Lebensqualität zu erhöhen.

Institutionelle Anleger machen mit mitnahmegewinnen nur eines: Sie
investieren sie in andere Unternehmen um dort dasselbe Spiel zu
spielen. Oder wie mein Großvater früher zu sagen Pflegte: Mehr als
eine Wurst am Tag kann man nicht Essen.

> Das Unternehemn wird natürlich versuchen das Geld selbst wieder zu
> investieren - in Umstrukturierungsmaßnahmen, Aufkauf von
> Verwertungsrechten, anderen Unternehmen, etc. oder schlicht in Depots
> die Zinsen bringen (und was mit dem Geld auf Depots gemacht wird,
> weißte ja: damit investiert z.B. die Bank). Warum? Na ganz einfach:
> um am Leben zu bleiben.

Das Unternehmen kann mitgenommene Gewinne nicht investieren - es hat
sie schlicht nicht mehr.

> Jetzt sind es aber die Besitzer und Investoren, die das Geschick des
> Unternehmens mit leiten und wenn die der Meinung sind, es lohne mehr
> das Unternehmen zu schließen und in ein anderes zu invstieren, dann
> stirbt das Unternehmen, ob es gut wirtschaftet oder nicht.

Was vollkommen absurd - und natürlich ebenfalls nicht Sinn eines
Unternehmens ist.

Aber warum
> macht der Unternehmer soetwas überhaupt? Richtig: weil er woanders
> mehr Gewinn machen will.

Ein Unternehmer macht soetwas nicht. Manager machen soetwas.


> >  Und so denkt jedes
> > > Unternehmen, auch die Banken, die Teilhaber (oft sind es beide in
> > > Personalunion) und die, die mit Anteilen handeln, die Versicherer,
> > > etc.
> >
> > Nein. So denkt eben nicht jedes Unternehmen sondern jede
> > managerverwaltete Firma. Unternehmer denken anders.

> BRUHAHAHA!!! Junge, wach auf aus deiner Traumwelt.

Oh, das bin ich schon lange und dabei vermutlich weiter als Du, der
Du nur ein anderes Konzept nachbetest – das ändert aber nichts an dem
was ich geschrieben habe. Ganz im Gegenteil.


> > > Der Zwang immer mehr Gewinn zu machen ist systembedingt, er ist
> > > allerdings auch idR die treibende Kraft hinter dem Fortschritt.
> >
> > Gerade dort wo möglichst viel Gewinn gemacht wird wird - naturbedingt
> > - wenig investiert und dementsprechend auch weniger Fortschritt
> > erzielt.

> Dein Leben kennt keine Zeit, kann das sein?

Doch. Aber es kennt auch beschäftigung mit der Materie und es kennt
selbder denken, anstatt das immergleiche "BWLer-Geseire" wie man es
hier in diesem Forum zu nennen pflegt einfach nachzuplappern.

"Zeit" ist dabei nebensächlich – es ist jederzeit nachprüfbarer Fakt
daß genau dort wo die höchsten Gewinne nach eingesetztem Kapital
erwirtschaftet werden eben genau der Fortschritt auf der Strecke
bleibt.

> > > Maximalen Gewinn zu erwirtschaften ist Grundlage und Triebfeder des
> > > ganzen Systems und bisher haben wir kein System gehabt, welches
> > > diesbezüglich leistungsfähiger gewesen wäre
> >
> > Das system war bei uns so leistungsfähig, weil eben genau das NICHT
> > der Fall war. Dort wo es in aller Radikalität angewendet wurde fiel
> > über kurz oder lang der Produktionsfaktor Mensch ebenso aus wie der
> > Konsumfaktor Mensch.

> Das ist Unsinn. Der Mensch ist für das Unternehmen in erster Linie
> ein Betriebsmittel, welches sofern möglich durch günstigere
> Betriebsmittel ersetzt wird.

Das ist natürlich Unsinn. Ein Mensch ist ein Mensch und nur
menschenverachtender Raubtierkapitalismus sieht ihn nur als
Produktionsmittel.

> Ich würde es nicht Endphase nennen. Es ist ein stetiges auf und ab.
> Irgendwann gibt es den großen Systemkollaps, dann bricht alles
> zusammen und in Folge der Neuordnung komtm es wieder zu einem Boom,
> der so lange gut geht, bis es zum nächsten Kollaps kommt.

Irgendwann wird der Kollaps kommen und dann der Systemwechsel. Es ist
zusehends offensichtlich – aber glaube Du gerne weiter Deine
auswendig gelernten "So ist das halt".

> Auch das ist Systembedingt: Kapital konzentriert sich, weil einige
> besser Gewinn machen können als andere und ein hoher Gewinn natürlich
> mehr Möglichkeiten bietet erfolgreich weiter zu investieren um neue
> Gewinne zu machen.

Falsch. Kapital konzentriert sich, weil es das einzige Witschaftsgut
darstellt, das keinem Verfall oder einer Abnutzung unterliegt und das
bei Lagerung und Transport keinerlei Kosten verursacht. Deswegen
konzentriert es sich auch ausgerechnet dort, wo eben NICHTS
Produziert wird. Das Problem in unserer heutigen Wirtschaftsstrucktur
IST ja, daß Geld schon längst nicht mehr einen Zählwert darstellt, um
den Wert eines Gutes festzustellen sondern ein eigenes Wirtschaftsgut
geworden ist.

 Eines Tages werden zu wenige zu viel haben und das
> System ist nicht mehr tragfähig und kollabieren. Dann knallt es, das
> Geld ist nix mehr wert, wird praktisch neu verteilt und das Spiel
> geht von vorne los. Das nennt man dann Weltwirtschaftskrise und davon
> gab es schon mal eine. Die nächste kommt bestimmt.

Weltwirtschaftskriesen gab es schon ein paar dutzend. Macht aber nix.
Aus der großen, die Du meinst, hat man in Bankkreisen gelernt und ein
so dermaßen hochvernetztes System aus Sicherheiten geschaffen - inkl.
Staaten die einspringen, wenn die Zockerei mal in die Hose geht und
die Verluste dann an den Steuerzahler weiterreichen. – daß ihre
Folgen heute nicht mehr so direkt und offen durchschlagen - gerade
nicht auf die, welche sie verursacht haben.


> >  - höchstens die Verehrung
> > > von Göttern und Gottheiten die durch den technischen Fortschritt ab
> > > einer gewissen Schwelle schlicht getötet werden (der Glauben an Thor
> > > wird etwas unglaubwürdig, wenn man weiß woher der Donner kommt).
> >
> > Weißt Du - mit Wissen ist das so eine Sache - noch vor 150 Jahren
> > WUSSTEN die Leute, daß die biblische Schöpfungsgeschichte wahr ist.

> Ich behaupte eher dass sie glaubten, weil sie es nicht besser wussten
> und aus diesem Grunde waren ihr Horizont so begrenzt, dass andere
> Erklärungen nicht in Betracht kamen.

Du hast nicht begriffen, was ich gesagt habe. Aber das hatte ich
tatsächlich nicht anderes erwartet - Vertreter Deiner Vorstellung
neigen zu solchen Verhaltensweisen - ist vermutlich Systembedingt.

Weißt Du, Ich bin nicht blöd. Du erzählst mir mit Deinem ganzen
Gequatsche absolut nichts neues. Tausendmal gehört, tausendmal drüber
gelacht.

Es wird trotzdem kein Naturgesetz daraus, egal wie oft Onkel Wanjas
es nachplappern.


Bewerten
- +
Ansicht umschalten