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  • 996TT

mehr als 1000 Beiträge seit 28.02.2001

Von wegen "Ausbeutung"

Schaut doch mal, wo der "Durchschnittsarbeitnehmer" vor 30-40 Jahren
finanziell stand. Heutzutage fährt jeder ein schickes Auto, hat ne
schicke Wohnung und einen netten Urlaub kann man sich auch noch
leisten. Gegen 17 Uhr ist man oft zu Hause und Samstag und Sonntag
sind auch nicht selten frei. Warum sind die Ansprüche derart
gestiegen? Ganz einfach: die Werbung macht es und natürlich die
doofen Medien, die mit der Hetze gegen die sogenannten "Reichen" und
"Manager" ein Neidniveau in Deutschland geschaffen hat, das
Seinesgleichen in der Welt sucht.

Es ist doch wohl klar, dass ein Bauarbeiter ohne Schulausbildung
nicht mal ansatzweise das verdienen kann, was ein Akademiker
verdienen kann. Wobei es natürlich auch in beiden Berufssparten
Ausnahmen geben kann, in denen Menschen ohne höhere Schulbildung
richtig Kohle machen und andere mit sehr guter Ausbildung in die
Röhre schauen oder gar arbeitslos sind.

Diesen ganzen Dummschwätz von wegen Ausbeutung usw. kann ich nicht
mehr hören.
Ausbeutung gibt es vielleicht in Ländern, in denen Arbeiter 80
Stunden in der Woche arbeiten müssen und dafür gerade mal 200 EUR im
Monat erhalten.
Ausbeutung gibt es vielleicht in Ländern, in denen das freie
Unternehmertum behindert oder gar verboten wird und in denen sich ein
Akademiker nur dann über Wasser halten kann, wenn er Nachhilfe gibt
bzw. Schmiergelder annimmt.
Ausbeutung gibt es vielleicht in Ländern, in denen Arbeitslosigkeit
zwangsläufig auf die Strasse führt und keine Chance auf eine
Veränderung existiert.

Wer in Deutschland von Ausbeutung spricht, der ist in meinen Augen
ein Pseudorevoluzzer mit einem IQ knapp unter Schäferhundniveau. Wer
aus seinem Leben etwas machen will, der MUSS eben arbeiten. Keiner
bekommt Geld dafür, weil er sich EINBILDET klug zu sein bzw. weil man
einen Computer bedienen, ins Internet gehen und vielleicht hin und
wieder noch eine Webseite ins Netz stellen kann. Das kann heutzutage
jeder Depp, meine 7-jährige Tochter hat sich ihre eigene Webseite ins
Netz gestellt, inklusive Zugangskontrolle für ihre Freundinnen.

Das Problem heutzutage ist, dass ALLE fast ohne Beschränkung Zugang
zu allen Arten von Information haben, sei es über das Internet,
TV/Radio oder über die Printmedien. Damit hält sich praktisch fast
jeder für informiert und gebildet, kein Arbeiter ohne Fachausbildung
würde jemals bekennen, dass ein Akademiker deutlich klüger ist bzw.
eine bessere Bildung hat. Es ist auch schon fast ein Sakrileg
heutzutage solche Unterschiede überhaupt anzusprechen, denn um Gottes
willen, es sollen ja alle gleich sein. *LOL*
Dann sollen doch bitte mal meine Angestellten die Verantwortung für
den Betrieb VOLL übernehmen, sich die Sorgen machen, intelligent
planen und Kreditbürgschaften übernehmen. Und während die Damen und
Herren am Wochenende am Baggersee liegen, arbeite ich im Heimbüro bis
mir das Kotzen kommt.

Selbst Großkonzerne sind keine Ausbeuter, die Gehälter die gezahlt
werden, sind angemessen. Oft ist es aber so, dass der "einfache"
Angestellte/Arbeiter gar nicht rafft, was der Chef "da oben"
überhaupt alles macht und für was er überhaupt die Verantwortung
trägt. Da wird nur der schicke Dienstwagen gesehen, die Tatsache,
dass der Chef kommen und gehen kann, wann er will und vielleicht auch
noch die nette Geschäftsreise in die USA oder nach Asien. Das schicke
Haus, das sich Angestellte gerne nach Feierabend mal ansehen, um dann
darüber sinnieren ob "dieser" Chef das überhaupt verdient hat und
natürlich ist man selbst sowieso immer klüger als der Chef, weil man
bestimmte Handlungen nicht versteht. Wie soll man auch, wenn man
keine internen Einblicke hat?
Ich erlebe es immer wieder selbst, wie mich eine Angestellte auf
meine Einkäufe anspricht, weil sie die Logik dahinter nicht
versteht(so nach dem Motto: ICH würde das anders machen). Was die
liebe Dame eben nicht weiß, ist, dass ich für bestimmte Bestellungen
gesondert Konditionen vereinbare, die VERTRAULICH sind und die ich
sicherlich nicht meinen Angestellten auf die Nase binden werde, damit
die Konkurrenz Wind davon bekommt.

Kurzum: anstatt hier herumzulabbern und das Wort Ausbeutung in den
Mund zu nehmen, sollte man sich lieber fragen, was man selbst
leistet, geleistet hat und ob man vielleicht nicht ein wenig seine
Ansprüche herunterschrauben sollte.
Wenn ich einen Lehrling mit einem 600 EUR Handy herumlaufen sehe,
wenn eine Angestellte von einem 10000 EUR Samoa Abenteuerurlaub
berichtet oder eine junge Dame die mit der Ausbildung gerade fertig
geworden ist einen 400 EUR Monatsjob ablehnt, weil sie erst einmal
"ausspannen" will, dann sehe ich leider KEINE Spur von einer
Ausbeutung. Jeder wird für seine Leistung bezahlt und wer damit nicht
zufrieden ist, der sollte sich entweder einen anderen Job suchen oder
einfach mal fragen, ob die Ansprüche einfach zu hoch gesteckt sind.

Trotz der negativen Berichte in den Medien über korrupte Firmen und
überbezahlte Manager(man sollte sich mal prozentual ausrechnen, wie
viele Betriebe bzw. Manager wirklich Negativschlagzeilen machen um zu
kapieren, dass das einfach BILD Zeitung Berichterstattungsniveau ist,
selbst seitens von renommierten Printmedien) gibt es nämlich in der
Regel einen Grund dafür, dass Firmen bestimmte Entscheidung treffen
bzw. dass Manager derart gut bezahlt werden. 

Ausbeutung in Deutschland? Nein. Aber das Intelligenzniveau scheint
stark abgebaut zu haben, proportional umgekehrt zum Neidniveau und
Dummschwätz.
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