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  • 64kByte

mehr als 1000 Beiträge seit 05.01.2006

ARM ist kein Ausweg für AMD.

Jedenfalls kein leichter.

Wie in der Meldung erwähnt, ist in der Welt der ARM-SoCs der
Konkurrenzdruck noch härter, als bei den x86-CPUs. Da wartet kein
Kunde sehnsüchtig auf noch einen neuen Mitbewerber, dem er sein Geld
hinterherwerfen kann.

Für Nvidia war es ein notwendiger, wenn auch schwerer Schritt. Die
mussten irgendwie kompensieren, dass sie aus dem Chipsatzgeschäft
geflogen sind und ihnen dank der integrierten GPUs und APUs über Kurz
oder Lang auch der Markt für Low-End-GPUs wegbricht. Da musste
dringend ein zweites Standbein neben den großen GPUs (für Gamer,
Grafik-Profis und HPC/GPGPU) her. In den x86-Markt kommen sie ja
schon Mangels Lizenz nicht herein, also blieb nur ARM.

AMD hat aber schon genug Felder in der x86-Welt, die sie beackern
können, und natürlich auch noch die GPU-Sparte mit ihren
ausgesprochen konkurrenzfähigen Produkten.

Was AMD meiner Meinung jetzt vor allem braucht, sind gute Mobil-CPUs
für die immer noch boomenden Notebooks. Llano ist ein rganz guter
Anfang, denn die sind zwar in Sachen CPU-Leistung nicht bahnbrechend,
aber immerhin endlich wieder sparsam genug.
AMD müsste da jetzt den Verbrauch weiter senken, damit sie Intel auch
im Bereich der schlanken Subnotebooks ("Ultrabooks") Konkurrenz
machen können und dabei die Schwachstelle CPU verbessern.

Leider sieht Trinity eher danach aus, als würde AMD sich auf eine
weitere Verbesserung der GPU-Leistung konzentrieren (wofür
eigentlich?) und die CPU-Leistung nur dadurch steigern, dass sie den
Takt nach oben schrauben und damit auch die Verlustleistung. Eine
deutliche IPC-Verbesserung gegenüber K10 ist wohl auch mit Piledriver
einfach nicht drin. :-(

Naja. Es wird nicht leicht für AMD. Aber wie gesagt, sich jetzt auch
noch in die umkämpfte ARM-Arena zu stürzen, würde die Kräfte von AMD
wohl endgültig überfordern.
Als kleinerer Mitbewerber sucht man sich sinnvollerweise ein paar
wenige Bereiche aus, in denen man traditionell stark ist, und
verdient sein Geld in diesen Schwerpunkten. Ein Viel-Fronten-Krieg in
neuen, heiß umkämpften Märkten, wäre keine gute Idee.
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