Der Redakteur hat leider nicht wirklich verstanden, worum es bei dem Problem geht.
Natürlich cached Spotify die Songs, die man anhört. Will man einen Song 10x hören, will Spotify ihn nicht 10x übertragen und den 10-fachen Traffic dafür bezahlen. Die Datenmenge, die Spotify auf der Festplatte belegt, ist daher gar nicht der Grund der Aufregung.
Ein Schreibzugriff muss nämlich nicht bedeuten, dass Daten hinzugefügt werden, sondern kann auch bedeuten, dass sie immer wieder überschrieben werden. Ein Programm, das eine 10KB Datei immer wieder überschreibt, kann Terabytes an Schreibzugriffen verursachen, und dennoch belegt diese Datei immer noch nur 10KB. Und genau das war das Problem bei Spotify. Hat man einen Song abgespielt, wurden die paar Megabyte des Songs im Cache abgelegt, wie zu erwarten. Gleichzeitig fanden viele weitere Schreibzugriffe auf Datenbankfiles statt, so dass pro Song teilweise 200-300MB auf die Platte geschrieben wurden. Nicht hinzugefügt, nur immer wieder überschrieben, neu umsortiert und von links nach rechts geschaufelt.
Das macht auch noch lange keinen PC spür- oder messbar langsamer wie schon einige hier im Forum behaupten. Auf die Laufzeit eines Songs verteilt sind 300MB gar nichts, selbst die langsamste Festplatte wird man dabei nicht rasseln hören und kein Programm startet deswegen langsamer.
Besitzer herkömmlicher Festplatten haben hier also keinerlei Probleme mit diesem Bug. Deren System wird deswegen nicht langsamer und die Festplatte hält genau so lange wie zuvor und wird auch nicht voller.
Das Problem ist aber für SSDs kniffliger, denn deren Lebensdauer ist durch die Anzahl von Schreibzugriffen begrenzt. Wenn ich Spotify also den ganzen Tag laufen lasse, summieren sich hier unnötige Schreibzugriffe. Selbst, wenn ich alle Songs bereits offline gespeichert habe und die Internetverbindung trenne, schreibt (oder schrieb, das ist noch festzustellen, ich glaube den Angaben des Herstellers da erstmal nicht blind) die App immer wieder auf meine SSD und verringert damit deren Lebensdauer.
Wieviel am Ende in dem Cache Ordner liegt, ist völlig irrelevant zu diesem Problem, daher meine Überzeugung, dass der Redakteur hier überhaupt nicht verstanden hat, um was es geht.