Ansicht umschalten
Avatar von Booth
  • Booth

mehr als 1000 Beiträge seit 12.10.2000

OS X auf "Abstand"? Wie wärs, wenns überhaupt mal wieder nen OS-Markt gäbe...

Hallo allerseits,

daß Microsoft selber weiter Quasi-Monopolist bleiben möchte, kann ich
ja verstehen. Daß aber in einer Nachricht von Heise-Online kein Wort
über einen nicht existierenden, gewerblichen OS-Markt fallen gelassen
wird - das ärgert mich schon etwas.

Tatsache ist, daß es für "normale" PCs eigentlich nur drei OS gibt.
Das eine ist Windows und ist der Markt-Dominator. Dann gibts mit OS X
zwar eine gewerbliche Alternative, welche aber fest an teurer
Designer-Hardware verdongelt ist. Und daneben gibts dann noch den
großen Linux-"Sumpf", der durch den OpenSource-Ansatz nunmal seit
über einem Jahrzehnt eine klare Ausrichtung für private Endanwender
vermissen lässt. Das wars - mehr ist nicht.

Wo gibts da einen echten OS-Markt?

Wenn Microsoft wenigstens nicht als Haupt-Fokus für die eigene
Produktentwicklung den Gedanken hätte, ob ein System dazu taugt, die
eigene Marktmacht zu verstärken, sondern auch mal schlicht versucht,
die eigenen Systeme einfach nur zu pflegen und weiterzuentwickeln...
das wär ja was. Wobei... hey... immerhin wird ja Paint als fester
"Grafik"-Bestandteil von Windows nun nach schlappen 17 Jahren in
Windows7 endlich mal überarbeitet. Das ist doch echt eine starke
Leistung von MS.

Leider muss man wahrnehmen, daß das Quasi-Monopol genau dazu geführt
hat, was man leider voraussehen musste: Mangelnde Innovation.
Microsoft hat durchaus hier und da nette Ideen - nur werden die
Umsetzungen immer schlechter, und Ideen, die man mittlerweile als
Fehlentwicklung sehen muss, werden kaum angepasst (man denke nur an
die Registry - mag es in der Theorie eine gute Idee sein, so ist sie
real einfach nur schlecht und für Unternehmen sogar richtig teuer).

Linux und OS X als einzige Alternativen, die Microsoft "treiben" sind
meines Erachtens einfach zu wenig.

Was ich auch nicht verstehe, ist daß PC-Hersteller, die echte
Probleme mit ihren Absatzzahlen haben (wie z.b. Dell) nicht einfach
mal überlegen, ob die starre Ausrichtung nach Windows nicht mal stark
aufgebröckelt werden sollte. Klar... man bietet auch Linux als Option
an... aber wieso versucht nicht wenigstens mal EIN EINZIGER
PC-Hersteller eine Linux-Distribution selber rauszubringen, oder in
starker Partnerschaft und somit mit diversen eigenen Applikationen,
um ein echtes Alleinstellungsmerkmal zu bieten?

PCs sind doch seit Jahren eher Zubehör für Windows - nach meinem
Verständnis sollte ein OS eher Zubehör für das komplette Gerät, also
den PC sein. Eine Markenbindung gibts im PC-Bereich so gut wie gar
nicht - wie auch... es gibt kein Alleinstellungsmerkmal in der
Benutzung. Logisch... überall ist Windows drauf, und das funktioniert
nunmal an jeder Kiste gleich.

Es ist mir ein Rätsel, wieso nicht wenigstens ein PC-Hersteller, der
in Bedrängnis ist, mal versucht, ein paar Mios in die Hand zu nehmen,
und eine eigene Linux-Version bei seinen Kisten anzubieten, die
insgesamt ein tolles Rundumerlebnis bietet... Applikationen die
aufeinander abgestimmt sind... und dann evtl als Option noch eine
"Bootcamp"-Variante inkl guter virtueller Maschine, sodaß
Windows-Apps im zweifeslfalls auch nutzbar wären.

Denn... um wieder auf den Anfang zurückzukommen... ein komplett neues
OS wird wohl heute niemand mehr bauen, der sich gewerblich
ausrichtet. Was bei der Entwicklung von Unix/Linux auch nicht
wirklich sinnvoll erscheint, oder?

gruß
Booth
Bewerten
- +
Ansicht umschalten