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  • 2007Twister2007

mehr als 1000 Beiträge seit 02.09.2007

Argumentation am Thema vorbei

Natürlich ist mir bewusst, dass ich bei einer Bestellung im Netz
Daten hinterlasse - wie sonst sollte meine Ware mich erreichen, wenn
ich dies nicht tue?
Wenn ich telefonisch bestelle, gebe ich auch der Firma gegenüber
Name, Adresse, Tel-Nr für Rückfragen und ggf. Email an.
Das ist aber gar nicht das zugrundeliegende Problem.

Dass ich z.B. für eine Abbuchung auch meine Kontonummer angeben muss,
sollte auch einleuchten. 

Ich rechne aber nun einmal weder damit, dass eine Firma, bei der ich
nun ein Los bestelle, so sorglos mit ihren Daten umgeht, dass man
dort locker-flockig die Daten abziehen kann (im Moment erscheint mir
jedenfalls die "hohe kriminelle Energie"-Theorie recht abwegig, so
schwer scheint das Datenmitnehmen bei Callcentern z.B. nicht zu
sein)noch damit, dass z.B. durch hundertundeine Bestimmung meine
Daten bei anderen Firmen landen können - und das ganz legal ohne dass
ich einer Weitergabe zugestimmt habe.

Dies ist z.B. möglich durch eine Firmenübernahme, durch einen
Konkurs, bei dem die Daten in die Konkursmasse übergehen, durch den
Anschluss der Firma an ein Rabattsystem usw. usf.

Aber im Moment wird seitens der Politik einfach munter
drauflosgeredet, auch wenn das Thema ein anderes ist. Da wird von
neuen Verboten gesprochen obwohl es hier schlichtweg um illegale
Handlungen geht (brauchen wir also ein Gesetz, das die sowieso schon
illegale Handlung X illegalisiert? Wofür?), da wird die staatliche
Datensammelei als per se unproblematisch dargestellt (Unsinnig da
einerseits sich private und staatliche Datensammelei immer mehr
verflechten und andererseits man sich der staatlichen Sammelei nicht
entziehen kann), da wird plötzlich der Bürger, dem man seit Jahren
"nichts zu verbergen" einpaukt und der mit Schäubleschen Sätzen a la
"mir kann man ruhig den Trojaner auf den Rechner packen, ich bin
sauber" (sinngemäss) füttert, zu demjenigen, der jetzt mehr auf seine
Daten aufpassen muss und quasi selbst schuld ist --- ohne z.B. auch
mal zu überlegen, dass das Callcenterproblem (hm, ist recht ruhig
darum geworden zur Zeit...)z.T. durch Unkontrolliertheit,
Selbstregulierung/-verpflichtung und Minilöhne auch mit hausgemacht
ist.

Nein, das Problem ist nicht, dass ich bei einer Bestellung - wo auch
immer - Daten hinterlasse. Das Problem ist, was mit diesen Daten
geschieht.
Und das hat mit mir oft genug gar nichts zu tun.

Und auch die höheren Strafen sind unsinnig, wenn schon die
bestehenden Strafen nicht angewandt werden, denn ob ich nun nicht zu
befürchten habe, dass ich 50, 100 oder 100.000 oder gar 10.000.000
Euro zahlen muss ist ziemlich egal.

Hübsch ist allerdings, dass man nach dem Kommentar zum Bericht zur
Analyse, zur Debattierung, vielleicht doch darüber sprechen wird ob
man nicht einen Bericht anfertigen wird, über den man dann abstimmt,
so dass man nach erfolgreicher Abstimmung vielleicht eine Beratung
darüber, ob man was tun müsste, anberaumt.

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