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  • IchBIN

mehr als 1000 Beiträge seit 18.02.2005

@CCC: Ihr kritisiert das falsche!

Als Verein, der sich auch mit "Technikfolgenabschätzung" beschäftigt,
solltet Ihr eher nicht das Problem der mangelhaften
pseudo-Verschlüsselung bei de-Mail kritisieren, denn dafür gibt es
genügend scheinhaltige Gegenargumente, die in den Medien bereitwillig
aufgegriffen werden können.

Statt dessen wäre es doch geschickter, als öffentlich agierende
Organisation die Kritikpunkte darauf zu legen, dass die Beweislast
des Empfangs eines Schreibens damit auf dem Empfänger umgekehrt wird
(BVerfG, Beweislastumkehr, de-Mail verfassungsfeindlich, anyone??),
und dass, wenn ein Empfänger einmal eingewilligt hat, de-Mail für
irgendwas eher unwichtiges zu nutzen, dann auch alle möglichen
anderen, weitaus persönlicheren Daten darüber übermittelt werden
können, ohne dass der betreffende Bürger gefragt wird, ob er für
diese Daten nicht doch lieber einen sichereren Übertragungsweg wählen
würde.

Und dem Finanzamt kann man wohl auch kaum vorschreiben, dass sie den
Steuerbescheid mit dem OpenPGP Public-Key verschlüsseln sollen, bevor
sie ihn per de-Mail schicken...

Jedenfalls wären diese im zweiten Absatz genannten Anflugwinkel auf
einen entsprechenden Mediensturm gegen de-Mail wohl weitaus
effektiver, wenn man schon ein KO-Kriterium für den Schrott sucht,
wogegen niemand mehr argumentativ ankommen kann. Naja, vielleicht
greifen das ja dann andere auf, die digital Couragierten, oder die
Netzgesellschaft, oder irgend jemand mit möglichst großer medialer
Reichweite (die hätte der CCC, hat sich aber in den technischen
Problemen von de-Mail verrannt, ohne die sonstigen gesellschaftlichen
Probleme mit einzubeziehen, die als Argument viel schwerer zu
widerlegen wären). Die Piraten nimmt ja inzwischen leider niemand
mehr ernst genug für sowas...

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