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  • Linux_Inside

mehr als 1000 Beiträge seit 18.04.2002

Wieviele "unabhängige" Studien gibt es?

Jede Woche berichtet der Newsticker oder andere Medien über
"unabhängige" Studien die von der einen oder anderen Seite in Auftrag
gegeben, bezahlt oder gesponsort wurden und (oh Wunder!) die
Auffassung des Auftraggebers bestätigen. Sei es Netcraft, SAIC oder
Merrill Lynch: jeder hat etwas zu diesem Thema zu sagen.

Es ist logisch daß diese Menge von Studien sich gegenseitig
nivelliert, auslöscht, verdrängt und verfälscht, daher bleibt das
ausführende Organ (das meist eh keiner kennt) im Hintergrund und der
Auftraggeber rückt in den Vordergrund. Wer weiß mehr über das
Grosskundengeschäft, IBM oder SAP? Wer kennt sich besser mit
Microprozessoren aus, Transmeta oder AMD?

Das Endergebnis ist ein völlig verunsicherter Markt, verunsicherte
Firmen ("haben wir auf das richtige Pferd gesetzt? Sollen wir schnell
noch nach XXX schwenken") und stark verunsicherte Kunden (da die
meisten eh Microsoft nehmen ist es da nicht so stark ausgeprägt).
Aber wem nützt das alles?

Es nützt dem Heise-Verlag und allen anderen denn sie können jede
Meldung an ihre Leser verkaufen. Es nützt den Banken, denn sie können
nach solchen Bekanntgaben ihre Aktiengewinne optimieren. Es nützt den
Analyse-Organen, denn sie können ihre Arbeit in Rechnung stellen und
evtl. noch Zuwendungen erhalten wenn das Ergebnis "falsch" ausfallen
sollte. Es nutzt den Auftraggebern, denn sie können ihren Kunden
"Referenz-Untersuchungen" vorlegen (daß diese Jahre alt sind
interessiert keinen Manager, weder beim Käufer und schon gar nicht
beim Verkäufer).

Bin ich hier der einzige der schon mal von "Teile und herrsche"
gehört hat?

Ich bin ein Star-Trek-Fan und schon seit Jahren geht mir der Gedanke
nicht aus dem Kopf daß nicht einmal die Enterprise NX01 das Raumdock
verlassen hätte wenn dort ein ähnliches Ansichts-Chaos herrschen
würde wie hier auf Erden!

Linux_Inside
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