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mehr als 1000 Beiträge seit 22.08.2000

Telekom und die neue Technik: erster Erfahrungsbericht VDSL2-Anschluss

Ist ok, das mit dem Ausbau, der große 'Feldtest T-VDSL2' läuft de
facto ja noch. Nur weiß der ahnungslose Kunde nichts davon, der denkt
nämlich, er bekomme ein fertiges Produkt, das funktioniert.

Kürzlich trug es sich zu, dass ein Kunde mehr Upstream brauchte, also
flugs VDSL bestellt, zum vorhandenen ISDN-Anschluss hinzu.
Verfügbarkeitsprüfung und Hotline bestätigten, dass lediglich die
Einsteigervariante VDSL25 verfügbar sei, nun gut, immerhin fünfmal so
viel Upstream im Vergleich zu ADSL2+ war das entscheidende Argument.
Ca. 14 Tage später (was für deutsche Breitbandgepflogenheiten ein
guter Wert ist) kündigte der Telekom-Techniker seinen Besuch
telefonisch an, allerdings mit dem einschränkenden Hinweis, dass er
im Moment keine passenden Geräte dabei habe -- die rechtzeitige
postalische Zustellung vorab war wohl wg. ebendiesem Mangel
fehlgeschlagen.

Gut, dass der Kunde in diesem Moment den Geistesblitz hatte, dem
Telekommitarbeiter vorzuschlagen, doch in den nächstgelegenen T-Punkt
zu fahren...also, sollte die Telekomführung einmal auf die böse Idee
kommen, die T-Punkte anzugehen -- Land unter! Was ich dort schon
haufenweise auf die Schnelle NTBAs, Splitter, usw. schnell und
unkompliziert austauschen/ besorgen konnte bzw. musste...

Nun denn, eineinhalb Stunden später als verabredet begann die
eigentliche Arie vor Ort. Drei Kästen (VDSL-Splitter, Modem und
WLAN-Router) ausgepackt und flugs an die vorhandene TAE-Dose (...)
angesteckt, Modem synchronisiert, Router kurz konfiguriert -- hmm,
die Zugangsdaten holt er sich komischwerweise nicht automatisch, der
wunderhübschen Zettel von T-Online lag jedoch schon geöffnet bereit,
Zugangsdaten (immer noch der gleiche lange Senf mit Anschlusskennung,
T-Onlinenummer usw.) eingetippt, auf dem Service-Notebook einen
Download von einem T-Online-Server gestartet (afaik
T-Online-Software), na ja, 2,6MB/s sind zwar nicht die volle
Leistung, aber dennoch ganz nett.

Soweit so gut, an dieser Stelle hätte der Servicetechniker
normalerweise das Haus verlassen, im Glauben, dass alles ok sei.
Natürlich hatte ich bereits eine  Testsuite zusammengestellt, die das
ganze Angebot der Telekom auf Herz und Nieren prüft, bei den ersten
Tests ging es schon munter los: Download bricht sporadisch massiv
ein, sofern ein Upload gestartet wird; wenn nur hochgeladen wird,
erreichte ich maximal Werte um die 1,8Mbit/s, stark schwankende Werte
zu einem bekannten Mietserver; hier stimmt also was nicht.

Spätestens hier ist Ende im Gelände, für den Servicetechniker, wie
sich herausstellte, weil er über _keinerlei_ Diagnosemöglichkeiten
verfügt, ein Prüfmodem, wie es für die älteren ADSL-Zugänge im Gepäck
dabei ist (z.B. von Vierling), oder irgendeine andere Testvorrichtung
- Fehlanzeige. Entweder es gibt solche Geräte noch nicht oder die
Telekomaußendienstleute sind damit einfach noch nicht ausgestattet.
Die nächste Frage, wie hoch denn eigentlich die aktuellen
Connectwerte liegen, beantwortet weder der Router (Speedport W700V:
"0KB/s") noch das davorgehängte VDSL-Modem (Speedport 300HS), also
ruft der Servicetechniker bei seiner eigenen Technikabteilung an, um
nach Unterstützung zu fragen. Mehr als einen line reset, der aber
auch nichts änderte, brachte das nicht ein, nun ja, vielleicht doch
diese Erkenntnis: Was man nebenbei erfährt, offensichtlich hängt
dieser Kunde an einer Leitung, die so gerade mal unter der
600m-Grenze liegt (aber halt doch ziemlich lang für die hohen
Frequenzen von VDSL2), und diese Kunden mit den kurzen Anbindungen
werden an Indoor-DSLAMs gehängt (sprich: in der Vermittlungsstelle),
bei den Teilnehmern mit den darüberliegenden Längen werden die
bekannten dicken Kästen bemüht, also die Outdoor-Units (sofern
natürlich überhaupt vorhanden). D.h. je nachdem, wieviel und auf
welchen Aderpaaren andere Anschlüsse (ADSL v1/2+/ VDSL2) auf dem
langen Weg zum Kunden mit drauf liegen, wie gut die Leitung(en)
selbst sind, usw. die ganzen bekannten Scherereien, die bei den
schnellen ADSL-Anschlüssen (6.000 und 16.000) auftreten können,
manifestieren sich hier erneut. Auf der sicheren Seite ist wohl nur
der, der am großen Kasten unweit vor der Türe hängt, bei denen weist
die Verfügbarkeitsprüfung anscheinend immer auch die 50Mbit-Variante
aus(!)

Mal sehen, wie das weitergeht, die Telekom meldet sich wieder, wenn
sie mehr weiß, sagt sie...

Nebenbei bemerkt, das mitgelieferte Modem und der Router sind beides
_Stand_geräte, durch einen ins Gehäusedesign integrierten Standfuß
(also nicht abnehmbar), eignen sie sich nicht für eine Wandmontage --
wer also solches vorhat, sollte sich rechtzeitig ein Regal
besorgen...

Ping zu heise.de (unbelastet): 27ms
?
Ja, Fastpath wird angeblich wg. möglicher Störungen von IPTV nicht
aktiviert...
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