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Avatar von Browny_amiga
  • Browny_amiga

mehr als 1000 Beiträge seit 20.05.2005

Nicht nur in Deutschland ist Fortschritt Sünde?

Mir kam das schon in ganz Europa so vor:
Fortschritt ist schlecht, die Zukunft ist immer schlechter als die Gegenwart und die Vergangenheit, die Probleme der Zukunft werden verteufelt, während gegenwärtige Hässlichkeiten verniedlicht werden und vergangene Greutaten und Ungetümlichkeiten werden gleich zu Kultur gemacht, schützenswert und edel.

Irgendwie dieses allgemeine Gefühl, dass der Mensch aus allen Fugen ist, in Sünde lebt, gegen Gott, die Natur und alles verstösst und irgendwann, ja bald, ja unausweichlich, dafür bestraft werden wird. Die Welt wird ihn töten dafür, das Wetter wird monströs werden und alle (frühere perfekte und schöne) Werte gehen verloren und früher war eh alles besser. Dieser Pessimismus, diese Feindlichkeit gegenüber allem neuen durchströmt so fast alles, und so bekämpft ein typischer Europäer (vorallem aber Deutsche) alles, was neu ist, und neu erfunden wurde, und resultierend aus dem, alles aus den USA kommt, wo Zukunftsglaube etwas ist, das überhaupt noch existiert.

Und in der neuen Welt glaubt man, dass man die Probleme von heute lösen kann, dass man nicht dazu verdammt ist, immer alles schlechter und schlechter zu machen.
Europa hat irgendwie die Ansicht eines alten Menschen, wo alles früher besser war und je mehr immer schlechter wird, er sich nicht mehr anpassen kann, immer mehr neues verweigert und in seiner eigenen (alten) Welt lebt.
Und die USA so wie ein junger Mensch, der aus Prinzip optimistisch ist und an das gute glaubt, wohl etwas unerfahren, aber bereit, neue Wege zu beschreiten und nicht festzusitzen und auch bereit ,mal ne helige alte Kuh zu schlachten, statt diese aus Prinzip unter Artenschutz zu stellen, auch wenn sie häufig stinkt und nervige Probleme bereitet, die seit Dekaden ungelöst bleiben.

Hat wohl auch mit dem Alter der Länder zu tun, die USA ist ein sehr junges Land und Deutschland ein altes.

Und Zuse beschwörte auch schon den Teufel hoch, dass seine Computer ganz sicher Teufelswerk oder ein Gehilfe des Teufels sein würden, dass mehr schlechtes damit getan würde, als gutes. Und das hat sich bis heute überhaupt nicht bewahrheitet. Klar, Computer helfen Kriege zu steuern, Todesdronen zu kontrollieren, aber genauso wie das Brotmesser wird es Weltweit in 99% als Hilfsmittel verwendet und nur in 1% aller Fälle zum Morden.

Schade, dass Zuse nicht mehr Weitblick hatte, wohl zu pessimistisch Denkte und dieses nonstop schlechte und unwohle Gefühl hatte für die Zukunft, die wohl alle Deutsche mit ihm teilen und dank dem fast nichts der New Economy die auf Software basiert, in Deutschland erfunden und vorgespurt wird, so dass das Land einfach alles von den USA vorgegeben übernehmen muss.

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