Ja, schade dass die Mozilla foundation den Thunderbird (finanziell) im Stich gelassen hat. Da haben eben ein paar "Optimierer" erkannt, dass nur Suchmaschinen-Deals ordentlich Zaster in die Stiftungskasse spülen, und das geht eben nur mit einem Browser und nicht mit einem MUA.
Auf der anderen Seite ist Thunderbird über die Jahre zu einem reifen Projekt gewachsen, welches hinreichend stabil läuft (ich kann mich nicht an den letzten Absturz erinnern), relativ frei von Bugs ist, und relativ sicher ist. Mit anderen Worten: eine Software, die man so wie sie ist gerne einsetzt. (Aus meiner Sicht schlimmster Bug ist, dass die Software beim einwählen in ein VPN wohl den Wechsel des DNS nicht mitbekommt und dann die Hostnamen der Server nicht mehr auflösen kann...)
Und nu? Nu soll das alles auf eine neue Web-Engine umgestellt werden. Ist ja schön und gut, wenn man sich von Gecko lösen will, aber wozu? Um dann WebKit einzusetzen? Was genau wird dadurch besser, ausser dass man in Sachen Bugs ausbügeln quasi wieder bei 0 anfangen muss?
Meines Erachtens gibt es wichtigeres als HTML-Mails. So könnte das Thunderbird-Projekt z.B. mal eine eigene, unabhängige Verschlüsselungs und Authentifizierungs-Infrastruktur auf die Beine stellen. Thunderbird hat hier die Möglichkeiten und Kommunikationswege, um diese Technologien direkt zum Endnutzer zu bringen. _Das_ wäre mal ein Service, für den viele Sicher auch bereit wären zu bezahlen. Verschlüsselung und Sicherheit sind "the next big thing" bei Email, nicht HTML5-Videos im MUA-Fenster anzeigen.
Gruss cronos