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  • Edelkastanie

842 Beiträge seit 21.07.2003

Re: Wenn Netze für Privatnutzer langsamer werden, gibt es wieder mehr UseNet

hmarzen schrieb am 13. Dezember 2006 11:45

> Früher, als die Netze langsam waren und es z.T. nur Wählverbindungen
> zwischen Netzknoten gab, war das UseNet das Mittel der Wahl. Die
> Beiträge enthielten nur Text und waren daher gut zu komprimieren und
> schnell en bloc von Knoten zu Knoten zu übertragen. Das hat man ein
> oder zwei Mal am Tag gemacht. Beim Lesen und Schreiben war man nicht
> online, daher konnte man sich Zeit dafür nehmen.

Es mag sein, dass das Usenet technisch gesehen das effizienteste Netz
ist. Nur leider taugen die Menschen, die sich insbesondere im
de-Usenet tummeln, nichts. Das hebt den technischen Vorteil des
Usenet gegenüber anderen Diskussionsmedien mehr als auf.

> Sollten nur noch Werbebildchen mit annehmbaren Antwortzeiten zum
> Nutzer kommen, wird vermutlich die alte Technik (die immer noch nicht
> tot ist, es gibt Tausende Newsgruppen im UseNet) eine Renaissance
> erleben.

Träum weiter. Kaum jemand, der die relative Toleranz des WWW gewöhnt
ist, wird sich länger als 10 Sekunden bei dem verbohrten Haufen der
"Dein Sigtrenner ist kaputt"-, "Deine Signatur ist zu lang", "Schreib
keine Einleitungsromane", "Deine Message-ID ist kaputt"- oder "Das
Benutzen des Realnamens gilt als höflich, du Arsch!"-Typen
rumtreiben.

Außerdem: Text ist Text, egal ob er per HTTP oder per NNTP übertragen
wird. Da es wohl auf absehbare Zeit weiter Flatrates für den
Endverbraucher geben wird, wird es auch in Zukunft keinen Umsteiger
geben, der seine News offline leist. Wozu auch warten, bis alle
Gruppen synchronisiert sind, wenn man nur ein paar Beiträge lesen
will?

Die Uhr lässt sich nicht zurück drehen, und die Helden, die das
Usenet vor über einem Jahrzehnt lesenswert gemacht haben, werden
nicht ins Usenet zurückkehren.

-ek-

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