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  • vollbio

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Re: Wer weiß schon, ob er das Urheberrecht verletzt?

ichwersonst schrieb am 10. März 2009 16:57

> vollbio schrieb am 10. März 2009 16:24

> > Das ist glücklicherweise nirgendwo auf der Welt geltendes Recht. Ein
> > derartiges Urheberrecht wäre der Todesstoß für Kreativität und
> > Diskurs

> Du hast das Argument vergessen. Und so nebenbei: Jedes Urheberrecht
> auf der Welt läuft auf diesen Punkt hinaus.

Die Änderungen am Urheberrecht laufen derzeit NICHT darauf hinaus,
etwas für die Kreativen zu tun. Schönstes Beispiel ist die geplante
Erhöhung der Schutzfrist für Tonträger von 50 auf 95 Jahre. Das
bringt den Kreativen exakt gar nichts, weil kein Kreativer 95 Jahre
nach Herstellung des Werks noch am Leben ist.

> Das ist eine wirklich
> simple Regelung, wer sich über zu viel komplexität beklagt, soll sich
> einfach daran halten.

Es gibt bessere Wege. Zwangslizensierung und Kulturflatrate zum
Beispiel.

> Und natürlich: Klauen ist keine Kreativität.

Die Welt der Kunst ist eine Welt des Klauens. Oder willst Du
behaupten, Verdis Don Carlos wäre keine kreative Schöpfung, bloß weil
Verdi den Stoff bei Schiller geklaut hatte?

Heute wäre so etwas gar nicht mehr denkbar. Ein heute lebender Verdi
dürfte sein Werk überhaupt nicht veröffentlichen. Statt dessen würden
die Konzerne, die die Rechte von Schillers Erben gekauft haben, einen
möglichst spektakulären Actionfilm mit Chuck Norris draus machen.

Die Konzerne, die die Verwertungsrechte innehaben, sind NICHT die
Kreativen. Sie entwickeln sich dagegen mehr und mehr zu Parasiten im
Bereich der Kunst.

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