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  • Polycrux

928 Beiträge seit 08.03.2005

Stichprobenumfang, Neutralität, Art der Fragestellung ...

... all diese für wissenschaftliche Arbeiten selbstverständlichen
Aspekte sind bei der genannten Studie höchst zweifelhaft bzw.
ungenügend. Allein ein Stichprobenumfang von 14 Personalern und 19
Bewerbern darf getrost als nicht ausreichend bezeichnet werden.
Daraus eine Aussage abzuleiten, die dann auch noch veröffentlicht
wird, ist schlichtweg unseriös.

Die Tatsache, daß eine Online-Stellenvermittlung auch mal ein bißchen
rumgefragt hat, läßt zudem stark an der Neutralität zweifeln. Und die
Aussage, Bewerber unter 30 Jahren würden Themen wie Datenschutz in
sozialen Netzen sehr ernstnehmen, spricht sämtlichen Ergebnissen von
neuerlichen Untersuchungen zu diesem Thema Hohn.

Es ist doch vollkommen logisch, daß HR-Abteilungen es nicht gerne
sehen, wenn darüber berichtet wird, daß sie sehr wohl Bewerberprofile
durch vordefinierte Filter jagen, die u. a. auch das Selbstbildnis
des Bewerber in sozialen Netzen berücksichtigen. Zudem das ganze rein
rechtlich betrachtet nicht völlig risikolos ist, Stichwort
"Informationelle Selbstbestimmung". 

Noch nie war es für eine Personalabteilung so einfach, zusätzliche
Informationen aus dem Umfeld eines Bewerbers einzuholen. Sie wären
doch blöd, wenn sie das nicht nutzen würden. So blöd, das bei einer
komischen Befragung zuzugeben, sind sie auch nicht.

Fazit: Diese Studie ist ein Witz und hält keiner wissenschaftlichen
Überprüfung stand.

== Polycrux ==
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