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  • Freidreher

698 Beiträge seit 21.12.2010

Nebenbei: Wer IT an Schulen kennt....

...weiß vor allen Dingen eines: Hier wird massig Geld für fast nichts
verschwendet. Mir selbst ist eine Schule bekannt die jahrelang neue
PCs unausgepackt im Keller stapelten, dazu noch dutzende, nein
hunderte! ausgemusterte, aber gute Rechner aus Unternehmensspenden,
während andere Schulen in derselben Stadt nicht einmal über einen
Rechner pro Klassenraum verfügen. Abgesehen davon wird nahezu
jeglicher Unterricht an PCs in Schulen maximal von angeschulten Laien
durchgeführt, in der Regel haben stets einige im Klassenraum sitzende
Schüler weit mehr technisches Know How als ihre IT Lehrer.

Nach meinen privaten und beruflichen Erfahrungen in (m)einer
Millionenstadt ergab sich folgende Einschätzung: Um die 80% der IT
Ausgaben in Schulen wären vermeidbar gewesen. Sie entstanden durch
falsche Planung, Vetternwirtschaft und Filz, schlechten Support und
Fehlbesetzungen beim Personal. Beispiel aus meiner Zeit: Die
"Auslagerung" des Supportes aller Schulen dieser Stadt an ein
bevorzugtes Unternehmen (über eine öffentliche Auschreibung ist mir
nichts bekannt, und wenn, der Dienstleister steht i.d.R. inoffiziell
ohnehin fest) ergab zu meiner Zeit zwei!! gesichtete (Aushilfs!!)
Admins für alle Schulen dieser Stadt die weitgehend hilflos, allein
gelassen und somit nahezu handlungsunfähig zu Mindestlöhnen ein
Vielfaches davon für ihr Unternehmen erwirtschafteten.

Daher: Schul IT ist, zumindest in dieser Stadt, keine Frage von
Nutzen und Notwendigkeit für die Schüler, sondern ein Frage davon wie
man die verfügbaren Mittel unter den üblichen Profiteuren einer Stadt
aufteilt und die desinteressierte Elternschaft und Stadtkämmerer eben
darüber im Unklarem lässt. Wobei letzteres nur formell notwendig ist. 

Aber hey, mal im Ernst: Wen wunderts? Wir sind eine durch und durch
korrupte Gesellschaft in einer Bananenrepublik. Da ist das eben so.

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