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  • Daelach

mehr als 1000 Beiträge seit 11.05.2004

Re: Doch, Aprilscherz. (2/2)

> Du weisst schon, dass es weit objektivere
> Statistiken oder Zahlen gibt, es muss ja nicht gleich die von Heise
> mit weit ueber 13% sein.

Naja, aber von Durchbruch konnte und kann einfach keine Rede sein.
Die Gründe dafür sind größtenteils hausgemacht - diese dämliche
"Linux ist nicht Windows"-Text sei beispielhaft genannt. Und dann
wird geflennt, wenn künftige Hardware mit UEFI echt schwierig zu
betreiben sein wird. Tja.. hätte man sich mal weniger arrogant
aufgeblasen und um die Nutzer geworben, statt froh zu sein, wenn die
Scheiß-DAUs bloß wegbleiben, dann hätte MS heute keine solche
Marktmacht, sich sowas leisten zu können. Aber so sagen sich die
Hersteller, daß die paar Linuxhanseln irrelevant sind und kuschen vor
MS.

Und auch wenn ich nach 9 Jahren Linux echt mal die Schnauze voll
hatte (zu instabil, zu kurzzeitig supported, zuviel Gefummel) und
selber zu Win7 gewechselt bin, würde ich einen höheren Linuxanteil
schon begrüßen - und zwar schon deswegen, weil ich mit
UEFI-vernagelten Rechnern ein echtes Problem kriege, wie ich meine
Backups fahren soll (derzeit Clonezilla).

> Ist bei dir ein Pad auch ein Desktop? Ist ein Netbook ein Desktop?

Nein, weil deren Zweck ganz klar die mobile Nutzung ist und die auch
nur dafür wirklich taugen. Pads ohne Tastatur und mit Winzbildschirm
halte ich für stationäres Arbeiten für ungeeignet. Das mag sich
allerdings in der Zukunft aufweichen, wenn man per Dockingstation
eine Tastatur anschließen kann (was bei vielen Geräten gerade der
Laptop/Netbook-Liga ja schon geht) und vor allem einen anständigen
Monitor mit Full-HD-Auflösung. Dann muß auch die Oberfläche anständig
bedienbar sein, denn niemand grabbelt freiwillig auf nem Monitor
herum. Außer den Nazis vielleicht, weil das die Einzigen sind, die
dann keinen Krampf im Arm kriegen (;

Außerdem erwarte ich von so einem Teil halbwegs aktueller Bauart
auch, daß ich z.B. eine DVD mal eben rippen und encodieren kann, ohne
daß das nen ganzen Tag dauert (hochgerechnet bräuchte ein Atom
solange).

Die heutigen Mobilteile sind zum passiven Internetkonsum konzipiert,
und dafür sind sie auch gut. Aber schon ne wirklich längere Mail auf
der virtuellen Tastatur schreiben.. bah.

> Oder ist bei dir ein Desktop nur ein Computer der auf (oder unter)
> einem richtigen Schreibtisch steht?

Nein, das ist zwar aus technikhistorischen Gründen die Realität, aber
ich kaufe mir ja nicht in erster Linie einen großen schwarzen Kasten,
sondern ich will damit ja was machen. Wenn eine zigarettengroße
Schachtel das auch könnte, würde ich die natürlich vorziehen.

> Oder vereinfacht: ist bei dir ein
> Desktop ein beliebiger Computer der als GUI etwas wie einen Desktop
> hat (also Windows, OS X, KDE, GNOME, Unity, Android, Sense, usw.)?

Scheint mir eine sinnvollere Definition zu sein.

> Tendenz zumindest scheinbar (ich bin vorsichtig, weil die Aussage von
> IDC ist) immer noch steigend.

Für Server ist es auch gut, weil Server normalerweise nicht von DAUs
betrieben werden. Wer einen Server aufsetzt, der weiß, was er tut,
und dann geht auch Linux.

> > und mobil sieht es mit Android auch nicht schlecht aus

> Nicht schlecht ist eine leichte Untertreibung, wenn man Apples
> Anteile zu Beginn und jetzt ansieht.

Moment, das kann man so gar nicht vergleichen. Apple bedient
konsequent nur das Hochpreissegment, das merkt man ja auch bei den
Macs. Apple baut keine billigen Macs, weil die weniger den Absatz
gleich teurer Windowskisten attackieren würden als vielmehr den von
teuren Macs. Genau dasselbe auch bei den Mobilgeräten. Wer also auf
den Preis achtet und nicht unbedingt im Hochpreissegment kaufen
will/kann, für den hat Apple gar kein Angebot. Deswegen sinkt der
Anteil von Apple, weil er sich auf den Anteil einpendelt, den man mit
reinem Hochpreissegment eben kriegen kann.

Und nebenbei, ich finde Android aufgrund der ziemlich desolaten
Updatepolitik derzeit vollkommen indiskutabel. Bei meinem
Windowsnetbook kommen die Windowsupdates natürlich direkt von MS und
nicht vom Netbookhersteller - bei Android ist das aus Kundensicht
totaler Schrott. Da kann man eigentlich direkt alles wegknicken, was
nicht von Google ist, und das Teil von Google (Namen schon wieder
vergessen) ist bei mir dann auch durchgefallen, weil ich nicht 400
Euro für ein Gerät zahle, wo nichtmal das GPS richtig funktioniert.

Was hingegen interessant ist, das ist die Konkurrenz WP zu Android,
weil MS anders als Apple sich die Hochpreisliga schon aufgrund des
Image nicht leisten kann. Apple ist sexy, aber MS versprüht den
Sexappeal eines Palettenhubwagens. Und Nokia mit WP ist derzeit ein
sinkendes Schiff.. ich glaube auch nicht, daß sich das ändert.
Windows setzt man ein, weil es zig Anwendungen dafür gibt. Bei WP
entfällt das Argument, also gibts keinen Grund, sich dafür zu
entscheiden.

> W7 ist IMHO zwar merklich besser als XP (Stabilitaet, Ressourcen,
> ...), aber die Oberflaeche ist in meinen Augen fuer nur leicht
> fortgeschrittene Anwender eine Zumutung, und zwar von der
> Struktutierung, der Bedienung und den Features.

Echt? Also ich hab damit keine Probleme. Kommt aber auch sehr drauf
an, wie der eigene Arbeitsstil ist. Jedenfalls war für mich Win7 eine
echte Erholung nach dem direkten Schlag in die Frsse, den KDE4 mir
verpaßt hatte.

> Weil man bei MS den Schwanz eingezogen hat, XP auf 13 Jahre
> verlaengert hat, und XP den Netbookherstellern zu Dumpingpreisen
> abgegeben hat.

Schon schon - aber Linux wäre ganz kostenlos gewesen.

> Weil man zudem diese Netbooks indirekt durch die
> kuenstlichen Limitierungen von XP auf 600 Pixel Hoehe und 1 GiB RAM
> kastriert hat. Vielen Dank Microsoft.

Tja.. mit Linux wäre das nicht passiert. Mit Linux hätten die
Anwender Netbooks mit höheren Auflösungen und mehr Speicher gehabt.
Allerdings hätten sie dann Linux gehabt, und genau das ist halt
geflopt. Linux und Mobilgeräte ist, siehe neulich ne ct, immer noch
ein heißes Eisen.

Nebenbei, mein Netbook hatte direkt ab Kauf schon 2GB RAM.

> Ein richtiger Dreck wird es nicht werden, aber keien Sau wird das
> freiwiliig installieren um W7 oder gar XP zu ersetzen. Nur Leute die
> das eben vorinstalliert bekommen werden es wie immer drauf bekommen.

Und da ist die Frage, ob es vielleicht sogar so schlecht ist, daß
sich Win8-PCs nicht verkaufen, sondern die Kunden sagen "pack da Win7
drauf oder behalt den Rechner".

Allerdings wird Linux davon ebensowenig profitieren wie bei Vista,
sondern stattdessen wird Win7 profitieren. MS hat ja gerade erst den
Support für alle Win7-Versionen auf 2020 verlängert (vorher nur die
Professional).

Wenn Linux davon profitieren soll, dann müßte sich in der
Linuxcommunity EINIGES tun, und das wird es nicht. Politisch hätte es
viele Vorteile, wenn Windows mal beerdigt würde, aber dem steht
weniger MS als vielmehr vor allem die Linuxcommunity selber im Weg.

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