Roman Fietze schrieb am 2. April 2012 07:47
> Was glaubst du wie schnell das Ding sein wird und wieviel Strom es
> verbrauchen wird?
>
> > http://www.eetimes.com/electronics-news/4230160/ARM-unveils-64-bit-architecture
Das wird man erst noch sehen. Aber sonderlich Geschwindigkeit wird es
nicht aufnehmen, das steht fest. Es ist nämlich gar nicht mal so
einfach, schnelle CPUs zu bauen, und da hat ARM nunmal keine
Expertise. Wie schwierig das heutzutage ist, durfte AMD ja erst bei
dem Bulldozer-Fail bemerken - der sich als Server gar nicht schlecht
macht, aber auf dem Desktop ein Rohrkrepierer ist. Und AMD hat
deutlich mehr Erfahrung in diesem Segment als ARM.
Selbst WENN ARM das aber schaffen sollte, was ja technisch gesehen
durchaus möglich ist, dann wird sehr zur großen Überraschung der
Forenexperten von dem geringen Stromverbrauch nicht mehr viel übrig
bleiben, weil der Anteil der x86-Kompatibilität sowohl an Diefläche
als auch am Verbrauch marginal ist. x86-Bfehlssatz heißt nicht
x86-Architketur.. intern sind heutige x86er schon längst keine
solchen mehr.
> http://www.eetimes.com/electronics-news/4131968/ARM-adds-floating-poi
> nt-unit-to-processor-cores
Naja komm, VFP ist ziemlich tot, was es gibt, ist NEON. Und das ist
eher ein DSP als eine FPU. Für die Aufgaben, wo man einen ARM
einsetzt, ist NEON aber auch das, was man braucht. Kein Mensch macht
mit diesen lahmen CPUs ernsthaft Anwendungen, die eine FPU bräuchten
- aber sehr wohl Multimedia-Anwendungen, die mit möglichst wenig
Energieverbrauch auskommen müssen. Für Mobilgeräte wie Telefone, MP3,
Video usw. ist das genau das Richtige.
> Im Vergleich zum Atom? IMHO nicht mehr. L1 und L2 sind fast schon
> vergleichbar.
Naja, das ist ja genau der Punkt.. in etwa beim Atom treffen sich
beide Welten. Nur ist der Atom leistungsmäßig das Unterste, was es
heute in der x86-Welt überhaupt gibt, und nur damit kann sich ARM
messen. Ich sags mal so, ich schreibe hier gerade auf nem Atom. Der
einzige Grund, wieso ich den Atom hier überhaupt akzeptiere, ist die
Akkulaufzeit meines Netbooks. Ansonsten ist der rundheraus gesagt ein
Scheiß. Und das ist bei den AMD-Pendants auch nicht besser. Sobald
ich von permanentem Netzanschluß ausgehen kann, nehme ich garantiert
nicht solche CPUs - und aus genau demselben Grund auch keinen ARM.
> > Deswegen
> > sind sie aber auch allesamt lahm, wenn man das mit halbwegs aktuellen
> > x86-Desktop-CPUs vergleicht.
>
> Jetzt, mit Atoms oder mit den grossen Bruedern?
Mit letzterem. Denn wenn der Atom alles wäre, was x86 zu bieten
hätte, wäre x86 sowas von tot.
> Eine CPU die man sogar in ein Mobile einbauen kann oder will braucht
> doch gar nicht mit einer CPU verglichen werden, die man z.B. in einer
> High End Grafikworkstation einbauen kann.
Naja, wenn die Behauptung die ist, daß ARM den Desktop plattmacht,
dann schon. Wenn ich überlege, daß die ARMs allesamt auf Atomniveau
spielen (über plusminus 3dB brauchen wir dabei nicht zu diskutieren),
dann käme ich nicht ernstlich auf den Gedanken, meinen 1100T gegen so
eine lahme Möhre tauschen zu wollen. Selbst wenn ich 95% der Zeit
dessen Rechenkraft gar nicht brauche - aber in den verbleibenden 5%
will ich sie verfügbar haben.
> Bei Aufgaben in Servern ist
> diese Trennung allerdings schon nicht mehr ganz so klar, weswegen es
> ja auch erste ARM-Server gibt.
Für kleinere Sachen mags auch ausreichen, v.a. im Home-Bereich.
> Und einige Andere Benchmarks. (Suche "ARM Atom benchmarks").
> Ergebnis: gemischt, haengt stark vom Benchmark selbst ab.
Spielt aber in derselben Liga.
> Bei den grossen Bruedern des
> Atom besteht hingegen klar kein Zeifel, dass die deutlich schneller
> sind, zumindest wenn man die Geschwindigkeit einzelner CPUs oder gar
> Core betrachtet.
Eben. Und kein halbwegs normaler Anwender wird ernstlich einen Atom
für den Desktop verwenden wollen. Noch nicht jedenfalls. Wenn ich
bedenke, daß der Atom ungefähr die Rechenleistung einer Athlon-CPU
von vor 10 Jahren hat, dann könnte ich ganz milchmädchenhaft mal
spekulieren, ob wir in 10 Jahren die Rechenleistung vielleicht eines
Phenom 2 910e oder so mit dem Verbrauch eines heutigen Atoms haben
könnten. Sofern ich noch einige weitere Bedingungen annehme, könnte
man dann wohl damit einen brauchbaren Desktop bauen.
Das hängt vor allem daran, wie sich der Bedarf an Rechenkraft
entwickelt. Die letzten 20 Jahre wurde ja mit Speicher und
Rechenleistung verschwenderisch herumgesaut, und in der x86-Welt
haben erst die Netbooks da auf die Bremse getreten. Das hat
insbesondere MS ganz kalt erwischt, weil sie bei Vista nicht erwartet
haben, daß plötzlich haufenweise NEUE Geräte auf den Markt kommen
könnten, die die Leistung von damals 5 Jahre alten konventionellen
Geräten hatten.
Bleiben noch Spiele, die sich aber auch zunehmend an den Begrenzungen
von Konsolen orientieren, und Bürosoftware, die lediglich durch den
Bloat herumlahmt. Weder braucht man eigentlich nennenswert mehr
Speicher als 2GB, wenn man nicht gerade sowas wie Videoschnitt macht,
noch braucht man sonderlich mehr Rechenkraft als nen Phenom 2 910
oder so. Nicht als Normalanwender. Ich sehe auch nicht, daß
irgendwelche Applikationen kämen, die außer durch Bloat daran etwas
ändern würden. Sachen wie Facebook (hrmpf.. ich nutze es nicht, aber
es ist halt erfolgreich) brauchen keine Rechenkraft auf Clientseite.
> Was glaubst du wie schnell das Ding sein wird und wieviel Strom es
> verbrauchen wird?
>
> > http://www.eetimes.com/electronics-news/4230160/ARM-unveils-64-bit-architecture
Das wird man erst noch sehen. Aber sonderlich Geschwindigkeit wird es
nicht aufnehmen, das steht fest. Es ist nämlich gar nicht mal so
einfach, schnelle CPUs zu bauen, und da hat ARM nunmal keine
Expertise. Wie schwierig das heutzutage ist, durfte AMD ja erst bei
dem Bulldozer-Fail bemerken - der sich als Server gar nicht schlecht
macht, aber auf dem Desktop ein Rohrkrepierer ist. Und AMD hat
deutlich mehr Erfahrung in diesem Segment als ARM.
Selbst WENN ARM das aber schaffen sollte, was ja technisch gesehen
durchaus möglich ist, dann wird sehr zur großen Überraschung der
Forenexperten von dem geringen Stromverbrauch nicht mehr viel übrig
bleiben, weil der Anteil der x86-Kompatibilität sowohl an Diefläche
als auch am Verbrauch marginal ist. x86-Bfehlssatz heißt nicht
x86-Architketur.. intern sind heutige x86er schon längst keine
solchen mehr.
> http://www.eetimes.com/electronics-news/4131968/ARM-adds-floating-poi
> nt-unit-to-processor-cores
Naja komm, VFP ist ziemlich tot, was es gibt, ist NEON. Und das ist
eher ein DSP als eine FPU. Für die Aufgaben, wo man einen ARM
einsetzt, ist NEON aber auch das, was man braucht. Kein Mensch macht
mit diesen lahmen CPUs ernsthaft Anwendungen, die eine FPU bräuchten
- aber sehr wohl Multimedia-Anwendungen, die mit möglichst wenig
Energieverbrauch auskommen müssen. Für Mobilgeräte wie Telefone, MP3,
Video usw. ist das genau das Richtige.
> Im Vergleich zum Atom? IMHO nicht mehr. L1 und L2 sind fast schon
> vergleichbar.
Naja, das ist ja genau der Punkt.. in etwa beim Atom treffen sich
beide Welten. Nur ist der Atom leistungsmäßig das Unterste, was es
heute in der x86-Welt überhaupt gibt, und nur damit kann sich ARM
messen. Ich sags mal so, ich schreibe hier gerade auf nem Atom. Der
einzige Grund, wieso ich den Atom hier überhaupt akzeptiere, ist die
Akkulaufzeit meines Netbooks. Ansonsten ist der rundheraus gesagt ein
Scheiß. Und das ist bei den AMD-Pendants auch nicht besser. Sobald
ich von permanentem Netzanschluß ausgehen kann, nehme ich garantiert
nicht solche CPUs - und aus genau demselben Grund auch keinen ARM.
> > Deswegen
> > sind sie aber auch allesamt lahm, wenn man das mit halbwegs aktuellen
> > x86-Desktop-CPUs vergleicht.
>
> Jetzt, mit Atoms oder mit den grossen Bruedern?
Mit letzterem. Denn wenn der Atom alles wäre, was x86 zu bieten
hätte, wäre x86 sowas von tot.
> Eine CPU die man sogar in ein Mobile einbauen kann oder will braucht
> doch gar nicht mit einer CPU verglichen werden, die man z.B. in einer
> High End Grafikworkstation einbauen kann.
Naja, wenn die Behauptung die ist, daß ARM den Desktop plattmacht,
dann schon. Wenn ich überlege, daß die ARMs allesamt auf Atomniveau
spielen (über plusminus 3dB brauchen wir dabei nicht zu diskutieren),
dann käme ich nicht ernstlich auf den Gedanken, meinen 1100T gegen so
eine lahme Möhre tauschen zu wollen. Selbst wenn ich 95% der Zeit
dessen Rechenkraft gar nicht brauche - aber in den verbleibenden 5%
will ich sie verfügbar haben.
> Bei Aufgaben in Servern ist
> diese Trennung allerdings schon nicht mehr ganz so klar, weswegen es
> ja auch erste ARM-Server gibt.
Für kleinere Sachen mags auch ausreichen, v.a. im Home-Bereich.
> Und einige Andere Benchmarks. (Suche "ARM Atom benchmarks").
> Ergebnis: gemischt, haengt stark vom Benchmark selbst ab.
Spielt aber in derselben Liga.
> Bei den grossen Bruedern des
> Atom besteht hingegen klar kein Zeifel, dass die deutlich schneller
> sind, zumindest wenn man die Geschwindigkeit einzelner CPUs oder gar
> Core betrachtet.
Eben. Und kein halbwegs normaler Anwender wird ernstlich einen Atom
für den Desktop verwenden wollen. Noch nicht jedenfalls. Wenn ich
bedenke, daß der Atom ungefähr die Rechenleistung einer Athlon-CPU
von vor 10 Jahren hat, dann könnte ich ganz milchmädchenhaft mal
spekulieren, ob wir in 10 Jahren die Rechenleistung vielleicht eines
Phenom 2 910e oder so mit dem Verbrauch eines heutigen Atoms haben
könnten. Sofern ich noch einige weitere Bedingungen annehme, könnte
man dann wohl damit einen brauchbaren Desktop bauen.
Das hängt vor allem daran, wie sich der Bedarf an Rechenkraft
entwickelt. Die letzten 20 Jahre wurde ja mit Speicher und
Rechenleistung verschwenderisch herumgesaut, und in der x86-Welt
haben erst die Netbooks da auf die Bremse getreten. Das hat
insbesondere MS ganz kalt erwischt, weil sie bei Vista nicht erwartet
haben, daß plötzlich haufenweise NEUE Geräte auf den Markt kommen
könnten, die die Leistung von damals 5 Jahre alten konventionellen
Geräten hatten.
Bleiben noch Spiele, die sich aber auch zunehmend an den Begrenzungen
von Konsolen orientieren, und Bürosoftware, die lediglich durch den
Bloat herumlahmt. Weder braucht man eigentlich nennenswert mehr
Speicher als 2GB, wenn man nicht gerade sowas wie Videoschnitt macht,
noch braucht man sonderlich mehr Rechenkraft als nen Phenom 2 910
oder so. Nicht als Normalanwender. Ich sehe auch nicht, daß
irgendwelche Applikationen kämen, die außer durch Bloat daran etwas
ändern würden. Sachen wie Facebook (hrmpf.. ich nutze es nicht, aber
es ist halt erfolgreich) brauchen keine Rechenkraft auf Clientseite.