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Re: Urahn der x86-Architektur

Interneci schrieb am 1. April 2012 13:01

> <Klugscheiß-Mode an>

> Allerdings noch ein sehr indirekter Urahn, denn meines Wissens ist
> der 8086 zum 8080 nicht mal vollständig Quellcode-kompatibel,
> binärkompatibel schon gar nicht.

> Heißt ja nicht umsonst x86- statt x80-Architektur... ;)

> Die Bezeichnung Urahn ist nicht falsch, aber mir als Leser suggeriert
> das etwas in der Art, dass der 8080-Befehlssatz z.B. ein Subset des
> 8086-Befehlssatzes gewesen sei... So gesehen ist fast jeder Prozessor
> von Intel in dieser Reihe ein "Urahn" des 8086, auch der 4004 usw...

Der Unterschied zwischen intels 8080 und 8086 ist wesentlich geringer
als der zwischen Motorolas 6800/6809 und 68000.

Aus einem anderen Artikel:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Still-Stayin-Alive-x86-Architektur-wird-30-Jahre-alt-212967.html

"Wie Intels Cheftechnologe Pat Gelsinger in seinem
c't-Geburtstagsartikel erklärte, wurden erst mit dem Erscheinen des
80386er die wahren Grundlagen für eine Architektur gelegt, auf der
sich Systeme wie Linux entfalten konnten."

Kennst du 8080 und 8086?

8080 war binärkompatibel zum 8008, bei Motorolas war nichts
binärkompatibel, man konnte allerdings wenn man faul war, 6800
Quellcode für 6809 übersetzen.

Der 8086 hatte doch nur unwesentlich mehr Register als der 8080,
aufgebohrt auf 16 bit, konnte nach wie vor nur 64kb adressieren,
allerdings segmentiert bis 1 Megabyte. Dazu war der Befehlssatz sehr
unortogonal, die Fähigkeiten der Register sehr unterschiedlich. Die
segmentierte Adressierung ist ein "Pain in the Ass", wenn du damit
größere Datenmengen bearbeitest, z.B. Grafikprogrammierung, CAD,
Leiterplatten-Autorouter.

Also für mich fing mit dem 8086 der Schmerz an ;-)

Der 68000 war von Anfang an als 32-Bitter ausgelegt, mit einem sehr
orthogonalen Befehlssatz:
8 Adressregister konnten nur 32-bit-Operationen, die 8 Datenregister
konnten auch wort- oder byteweise benutzt werden.
Rate mal, warum in den ersten Laserdruckern AMDs 29000 und Motorolas
68000 zu finden war, aber nichts von Intel? Die habens erst sehr
spät, mit dem 80286 oder 80386 auf den Laserdruckermarkt geschafft. 

Vergleich mal die Möglichkeiten der indirekten Adressierung:

> http://de.wikipedia.org/wiki/Motorola_68000
> http://de.wikipedia.org/wiki/Intel_8086

Von den 8-Bittern war mir der 6809 am angenehmsten:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Motorola_6809


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