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11 Beiträge seit 27.02.2003

Re: Was ist den nun der Vorteil von Mozilla

aa-bb-cc schrieb am 15. März 2003 18:09


> Volle Zustimmung, es sollte genpgen, wenn Formate offen sind, die
> Anwendungen müssen es nicht sein. Deswegen ärgert es mich ja auch,
> dass der Staat proprietäre Formate statt offener verwendet - was
> Firmen machen, ist nicht so sehr das Problem, denn das ist privat,
> der Staat aber ist öffentlich.

Insofern ist es löblich, dass mit Umrüstung der Serverarchitektur auf
Linux der Bundestag einen ersten, wichtigen Schritt gegangen ist.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Kommunen und Städte dem anschliessen
und nach und nach auch im Front-End Bereich etwas bewegt. Die
finanzielle Situation spricht eigentlich dafür... ;-). Ich würde
deswegen ein abgestuftes Vorgehen empfehlen: 1.
Background-Technolgie, danach Einführung von Open Office auf den
Windows Rechnern, damit sich die Mitarbeiter daran gewöhnen und
abschliessend dann die vollständige Umrüstung. Welchen Aufwand das
portieren der spezifischen Anwendungen der Verwaltungen auf Linux
nach sich zieht, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Soweit ich
gehört habe, sollen viele Programme klassische Server/Client
Programme sein, die vor dem Einzug des PC auf klassischen Servern
liefen und von Terminals beidient wurden - auf den PC der Mitarbeiter
befindet sich also nur eine auf Windows portierte Terminal-Anwendung,
was die Portierung auf Linux vielleicht vereinfachen dürfte. Stellt
sich auch die Frage, wieviele der spezifischen Anwendungen durch
Emulatoren auf Linux portiert werden können.

Der Vorteil der Kommunen ist jedoch ganz klar: Weniger Ausgaben, auch
wenn vielleicht am Anfang große Teile der Ersparnisse für Schulungen,
Support und Portierungsarbeiten draufgeht. Langfristig solte sich das
aber in jedem Fall bezahlt machen - wenn man alleine bedenkt, wieviel
weniger Geld die Kommunen und Städte für Hardware zukünftig ausgeben
müssen, weil aktuelle Linux Versionen immer noch auf älteren Rechnern
vernünftig läuft - was man von Windows nicht unbedingt behaupten
kann. Und wenn Microsoft dann noch bei Updates immer eine Vollversion
vorraussetzt, die max. 2 Generationen zurückliegt oder ein bestimmtes
Betriebssystem (Beispiel: Office 2003, nur noch Windows XP oder 2000,
nicht jedoch Windows 9x) - dann ergeben sich noch ganz andere
Sparpotentiale, von den Lizenzgebühren zur Zertifizierung der lokalen
Eigenprogrammen hinsichtlich TCPA ganz zu schweigen!

> naja, ich halte illegale Aktivitäten für unethisch bzw. unmoralisch.
> Aber wenn ich Microsoft illegales statt unmoralisches Verhalten
> vorwürfe, dann unterstellte ich der Firma ja wohl eine Straftat. Da
> ich nicht wie Microsoft eine ganze Horde Anwälte beschäftigen kann,
> hüte ich mich also in Unkenntnis der exakten Rechtslage mit solchen
> Berhauptungen in einem öffentlichen Forum.

Die aktuelle Rechtslage der Bundesrepublik erlaubt mir mit einem
Gegenstand, den ich käuflich erworben habe, zu tun und lassen, was
ich will. Kurz gesagt.

Wäre aber doch Lustig, wenn sich die MS-Anwälte bei mir melden - ich
denke, dies wäre ein weiterer Schritt in Richtung
"Öffentlichkeitsarbeit". Doch dankenswerter Weise bin ich ja nicht
der einzige Kritiker - siehe http://www.againsttcpa.com :-)

Wir dürfen nicht nur von unseren Volksvertretern mehr Rückgrat
erwarten, sondern auch selbst leben!

> Obwohl Berlusconi das italienische Fernsehen beherrscht, sieht es
> dort seltsamerweise anders aus, aber das in den USA ist in der Tat
> sehr bedenklich.

Wie die Medien in Italien berichten, entzieht sich meiner Kenntnis.
Lediglich dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Irak-Krieg ist,
weiss ich.

> > Die Freiheit eines Landes ist dann gefährdet, wenn die Gesetze und
> > Mechanismen, die die Freiheit garantieren, von wenigen Leuten
> > geändert werden können. Ich bin froh, dass wir in einem Land leben,
> > indem nicht unser Präsident bzw. Kanzler das letzte Machtwort
> > spricht, sondern durch die Gewaltenteilung sich die verschiedenen
> > Instanzen gegenseitig kontrollieren. 

> Primipiell Zustimmung, aber gegenwärtig blockieren diese Instanzen
> sich gegenseitig. Beispiel Ladenschluss:
> Regierung will Montags bis Samstag generell bis 20 Uhr, Opposition
> werktags unbegrenzt. Beide Gesetzesentwürfe gehen weiter als die
> bisherige Regelung.
> Man stelle sich nun vor, der Regierungsentwurf wäre abgelehnt worden,
> weil er der Opposition nicht weit genig gimg und es bei der Regierung
> Abweichler gab, und der Oppositionsentwurf wäre auch nicht
> durchgekommen. Folge: der alte Zustand wäre erhalten geblieben. Beim
> Landenschluss hat die Opposition ihre pubertäre Unreife demonstriert.
> Bei wichtigeren Reformen wird es ähnlich laufen.

Das hängt aber nicht mit den Mechanismen zusammen, die wir haben,
sondern am Wählerverhalten. Wenn die Oppositionsarbeit mir nicht
zusagt, kann ich zunächst meine Stimmer erheben und mich zu Wort
melden, zum Beispiel per Brief. Wenn sich nichts ändert, kann ich
immer noch mein Abstimmungsverhalten ändern (und den Grund für das
geänderte Abstimmungsverhalten publizieren, wiederrum per Brief).
Wenn die großen Volksparteien haufenweise Briefe erhalten mit dem
hinweis, dass, wenn sich nichts ändert, man zukünftig aus Protest
eine Randpartei wählt, werden sie nachdenklich werden. Vor allem,
wenn dann bei einer Wahl in der Tat der Block "Sonstige" massiv
wächst, während die großen Parteien massiv Stimmen verlieren.

Nichtwählen ist die schlechteste Alternative!

Wichtig ist natürlich, dass die Bundesbürger sich hier mehr Gedanken
machen müssen. Eine gesunde Demokratie setzt ein gewissen
Bildungsniveau voraus, und zwar die Fähigkeit, Meinungen anderer
kritisch zu hinterfragen und sich selbstständig eine Meinung zu
bilden.

Wenn ich dann höre, dass die Arbeitgeber verlangen die
Schulausbildung stärker an den Erfordernissen der Wirtschaft
auszurichten, graust mir. 

Hier ist die Politik gefordert, massiv in die Bildung zu investieren.
Hierfür würde ich sogar zusätzlich 1% meines Einkommens zur Verfügung
stellen und Samsatgs auf die Brötchen verzichten! Und: Das ganze darf
nicht von Politikern koordiniert werden, sondern einem unabhängigen
Gremium!

> > Noch mehr lässt mich nachdenken, wenn ich daran denke, unter welcher
> > Regierungspartei dies alles im Moment geschieht.
> > Ich bin gespannt, wie lange unsere Regierung noch GnuPG finanziell
> > unterstützt. Wird Europa die Kraft haben, den USA zu widerstehen?

> Da bin ich nicht so skeptisch. Mozilla ist z.B, eine maßgeblich
> US-amerikanische Entwicklung, Open Office wird maßgeblich von einem
> US-Konzern gefördert und seine kommerzielle Variante ist meines
> Wissens sogar das Office-Paket bei der US-Armee. Sun liefert der
> US-Regierung die Server. D.h. z.B. auch bei einem Umstieg auf
> StarOffice gingen die USA nicht leer aus.
> und ähnliches giltz für Linux: Der Staat Illinois hätte sicher nichts
> dagegen, wenn die Welt mehr auf Linux setzt, der Staat Washington
> dagegen schon eher.

Mmmmhhhh..... Wenn dem so ist, dann dürfte sich im eigenen Staate ja
ebenfalls Widerstand gegen TCPA regen? NAch den bisherigen
Erkenntnissen soll ja jegliche Hard- und Software, die nicht TCPA
zertifiziert ist, nicht laufen. Dann hätte Illinois ein Problem -
StarOffice dürfte vermutlich zertifiziert werden, aber ob die
OpenOffice Entwickler das nötige Kleingeld haben, ist fraglich.
Ebenso Mozilla/Netscape, AOL wird die Lizenzgebühren für Netscape
wohl bezahlen (können, aber nicht wollen...), für Mozialla wohl kaum?

Übrigens: Wenn die US-Armee wirklich StarOffice einsetzt, erfüllt
mich das nicht ohne Stolz - hat Sund StarOffice doch erst vor einigen
Jahren erworben, immerhin ist StarOffice eine Deutsche Entwicklung
:-)

Woher bekommt man eigenltich zuverlässige Informationen über solche
Themen? Ich lese den SPiegel, aber solches kommt darin ja nicht vor
:-(

> > Wird die UN einen Alleingang der USA gegen den Irak öffentlich
> > verurteilen und, im Wiederholungsfall, Sanktionen gegen die USA
> > ausprechen?

> Natürlich nicht, das geht ohnehin nicht, schließlich sind die USA
> Veto-Macht.

Gut aufgepasst :-)

Was aber nichts daran ändert, dass einzelne Länder (also alle
einzelnen Länder mit Ausnahme USA, England und... ähhh.... wer war
nochmal für den Krieg?) die USA öffentlich verurteilen können,
zumindest das handeln. Man kann sich auch ächten. 

Was passiert denn eigentlich, wenn ein Mitgliedsstaat, egal ob
Veto-Macht oder nicht, gegen die Statuten der UN verstößt? Gibt es da
keine Sanktionsmassnahmen? 

> > Werden die EU und die UN gemeinsam Sorge tragen können, dass die USA
> > sich dem Zitat unseres (von mir nicht gewählten) Bundeskanzlers
> > anschliesst: "Das Recht des Stärkeren muss der Stärke des Rechts
> > weichen"?

> Nein, nicht so lange Leute wie Blair, Aznar oder gar Berlusconi das
> Sagen haben.

Hier muss die EU dringend nacharbeiten. Wer Mitglied werden kann muss
auch sanktioniert werden können, wenn sie gegen eine gemeinsame
EU-Politik verstoßen. Bis hin zum Ausschluss im Wiederholungsfall.

Allerdings dürfte das noch reine Zukunftsmusik sein, ich bin
gespannt, ob ich erlebe wie dei EU einen gemeinsamen Aussenminister
ernennt, bevor ich Enkel bekommen... :-|

Oliver

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