EBay die (private) Einstellerwahrheit

Anfangs war ebay genau das, was gebraucht wurde:

Eine unkomplizierte Plattform ähnlich eines Trödelmarktes, wo alles
mögliche und unmögliche gebraucht, wenig gebraucht oder Neues
vertickt wurde.

Leider ist das genau so entartet, wie es bei allen Trödelmärkten zu
beobachten ist. Aus der Selbsthilfe springen entweder
Trittbrettfahrer mit Illegalem auf oder Herr Kommerz macht sich
bemerkbar und bietet alles aus dem Realo-Shop an.

Das was eBay so erfolgreich machte, trat in den Hintergrund. Der
Verkauf von Privat an Privat. Mitunter ist auch der Fiskus an der
Situation mit schuld. Es könnten ja drei Cent Steuern verloren gehen.
Aus einem unkomplizierten Mechanismus wurde ein unhandliches,
unpraktikables Instrument für Privatleute. Ebay verunsichert die
Einsteller zudem damit, dass eidesstaatliche Erklärungen für das
(ab)getragene, vermeintliche LaCoste Shirt für zehn Euro abzugeben
sind. Wo bleibt die Verhältnismäßigkeit? Hinzu kommen die irrwitzigen
Garantie- und Rücknahmebedingungen des Verbraucherschutzes.

Das Resultat: Auch wir haben früher öfter mal was privat eingestellt,
nicht unbedingt Kleidungsstücke sondern ältere Hardware, auch
Spielzeug der Kinder und sowas. Grob Dinge die lange einfach nur
rumlagen. Jetzt wandern die Sachen halt nicht mehr in eBay sondern in
die Tonne. Ich war früher immer der Meinung, dass man Dinge die zwar
gebraucht aber sonst ok sind, nicht unbedingt in den Müll geben
sollte. Leider ist es halt so, dass die Hürden für das
(eBay-)'Recycling' soweit nach oben geschraubt wurden, dass es sich
im Hinblick der Risiken und ob des zu erwartenden potenziellen Ärgers
(ganz zu schweigen vom Aufwand - ist ja doch etwas Arbeit, wenn man
alles zu Fuß macht) schlichtweg nicht mehr rentiert.

Nun eignet sich eBay im Besten Fall mal dazu, in etwa zu prüfen, wo
der unterste Preis für eine Ware liegt.

Bravo: Ein tolles Konzept, das allen half und eine klassische
Win-Win-Situation für alle Beteiligten mit sich brachte, ist so gut
wie tot.