wm_berlin schrieb am 03.12.2019 10:18:
Wir machen Hardware und passende Software im industriellen Umfeld, da muss man sogar noch XP-kompatibel sein. Das muss man auch auf mehreren Platformen testen können. Da gibt es überhaupt kein Apple und fast kein Linux. Alles Windows.
Man muss doch mal die Masstäbe hier zurechtrücken:
Wenn ein Autohersteller seine Ersatzteilproduktion für ein Modell nach 10 Jahren einfach einstellen würde wäre der Aufschrei gross, ich glaube da gäbe es nicht so viele ergebene Trolle die das verteidigen würden.
Ganz ohne Häme: Könnte es vielleicht sein, daß hier eine ganze Industrie kurzsichtig den Versprechungen eines Software-Monopolisten geglaubt hat und keinen Plan-B in der Hinterhand hat?
Es ist schrecklich, daß man für einige ältere Hardware auf Gedeih und Verderb auf den IE6 angewiesen ist. Es ist furchtbar, daß einige Hardware nur steinalte SSH-Parameter kennt (oder sogar nur mit Telnet erreichbar ist!). Und es ist schlimm, daß nicht wenige Geräte jahrelang obsolete Java-Versionen erfordern, um administriert werden zu können.
Daß Hardware unter Windows anstreuerbar sein muß - geschenkt, das ist dank der Marktsituation gesetzt. Aber im Ernst: Warum nicht zumindest zusätzlich Linux? Damit wäre ein System unterstützt, das einem keiner mehr wegnehmen kann und das Interessierte im Zweifel weiterpflegen können. Der einzige Einwand, den ich mir vorstellen könnte, wäre: Wegen der Lizenz. Ich stehe Copyleft selbst ablehnend gegenüber, auch wenn ich es weniger schlimm finde als proprietäre Lizenzen. In dem Fall böte sich z.B. an, mit FreeBSD zu arbeiten. Quelloffen, permissiv lizenziert, im Embedded-Bereich gerne eingesetzt, über WebUIs leicht für Clients aller Betriebssysteme (einschließlich Windows) zu steuern, wie populäre Produkte a la OPNsense und FreeNAS beweisen.
Ernsthaft gefragt: Welchen Vorteil bietet Windows, der es am Ende des Tages wert wäre, sich an die Gnade Redmonds zu fesseln?