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mehr als 1000 Beiträge seit 05.01.2006

Zuse war wohl nur seiner Zeit vorraus.

Ein automatisches Ausweiskontrollsystem, rechnergestützte
Gefolgschaftskontrolle ...
Das kommt mir alles sehr bekannt vor, bzw. benutzt man heute dafür
nur etwas modernere Begriffe wie Rasterfahndung oder
Anti-Terror-Datenbank usw.

Hat Zuse damit irgendetwas erfunden, was heute, in unserem
vorbildhaft freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, nicht schon
längst umgesetzt ist und alltäglich praktiziert wird?
Die "Kontrollbedürfnisse" unseres heutigen Staates sind kein bischen
kleiner, als die des Nazi-Regimes. Im Gegenteil.

Zuse konnte sich nicht aussuchen, was für eine Regierung zu seiner
Zeit an der Macht war. Er hätte sich also höchstens weigern können,
unter solchen Umständen seine technische Pionierarbeit zu leisten.
Bzw. hätte er dann solche informationstechnischen Waffen überhaupt
niemals erdenken dürfen, denn das Missbrauchsrisiko durch
verbrecherische Politiker ist heute nicht geringer als vor 70 Jahren.
(Auch die Nazis kamen ganz legitim in einer Demokratie an die Macht.)

Aber dann würde sich heute kein Geschichtswissenschaftler mit der
Person Zuse und seiner Arbeit beschäftigen, denn es hätte Z3 und Co.
niemals gegeben. Deshalb finde ich es merkwürdig, von neuen
Erkenntnissen zu sprechen.
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