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515 Beiträge seit 02.12.2002

Interview mit einem Grünen-Politiker - TEIL I.

Interview mit einem Grünen-Politiker meines Stadtrates

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Ich sage:
Ich gratuliere Ihnen, daß Sie sich nun als Beamter* zum
Energiefachwirt fortbilden konnten.
(*er ist Lehrer)

Der Grüne:
Vielen Dank. Ich sag halt: Was man mitnehmen kann, soll man nehmen.
Wenn es staatliche Zuschüsse für die Beamtenfortbildung gibt, wieso
nicht !

Ich frage:
Haben Sie eigentlich eine Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach ?

Der Grüne:
Ja, natürlich. Wenn die indirekt vom deutschen Staat (zinsgünstige
Kredite, Zuschüsse) und von allen Strom-Zahlern (EEG-Einspeisegebühr)
finanziert wird, wäre ich doch blöd. So garantiert mir mein
Beamten-Einkommen, daß ich ohne Probleme die ersten 10 Jahre
problemlos finanzieren kann und die restlichen 10 Jahre finanzieren
dann die anderen. Sowas nennt man gerechte Geld-Umverteilung.

Ich frage:
Und wie schaut es mit einer Solarthermie-Warmwasserheizung aus ?

Der Grüne:
Nein, die habe ich nicht. Da gibts weniger Profit. Das Geld habe ich
lieber in einer vergrößerte Photovoltaik-Anlage gesteckt.

Ich sage:
Das ist aus profittechnischen Gründen einleuchtend.

Dann frage ich:
Und wenn das jetzt jeder machen würde ?

Der Grüne:
Das macht aber nicht jeder. Das machen meistens nur die, welche
sowieso schon viel Geld haben. Die mit wenig Geld, könnten sich die
ersten 10 Jahre Anschubfinanzierung gar nicht leisten. Außerdem muß
man das ganze auch gut steuerlich ansetzen können.

Ich frage:
Wie ansetzen ?

Der Grüne:
Ich will nicht nur 57 Eurocent für eine KwH-Stunde, ich will nicht
nur zinsgünstige Kredit und Zuschüsse, sondern ich will auch noch,
daß sich die Steuereinnahmen des Staates mindern, in dem ich weniger
zahle.

Ich sage:
Ja, einleuchtend. Nur wenn das jetzt jeder machen würde.

Der Grüne:
Das macht aber nicht jeder.

Ich frage nochmal:
Gibts wirklich 57 Eurocent pro KwH-Stunde. Normalerweise kann man
doch schon um 5 Eurocent Strom in Europa einkaufen ?

Der Grüne:
Ja, normalerweise. Aber wenn Ihnen jemand anbietet, für über 20 Jahre
einen 10x höheren Preis für etwas zu bezahlen, dann wäre ich doch
blöd, oder ?

Ich sage:
Ja, stimmt. Vor allen Dingen, wenn diese 57 Eurocent vom Staat
garantiert werden. Zahlen muß es zwar nicht der Staat, sondern alle
Strom-Rechnungs-Empfänger in Deutschland.

Ich frage:
Und mit Ihrer Anlage verhindern wir den vom Menschen verursachten
Klimawandel.

Der Grüne:
Na klar. Durch meine Photovoltaik-Anlage und alle anderen Anlagen in
Deutschland werden rund 1,5% der bisherigen Energieerzeugungsanlagen
ersetzt.

Ich frage:
Wann ersetzt ?

Der Grüne:
Na, so etwa in den nächsten 15 Jahren.

Ich sage:
Aber nur, wenn es so weiter geht mit der EEG-Subvention.

Der Grüne:
Ja, natürlich muß es so weitergehen. Schließlich habe ich den
Engergiefachwirt gemacht. Damit verdiene ich rund 400 Euro nebenbei
im Monat, indem ich reiche Menschen berate, wie Sie steueroptimiert
Photovoltaik-Anlagen installieren können.

Ich frage aber nochmal:
Wenn es wirklich nur 1,5% sind, was durch Photovoltaik-Anlagen Strom
erzeugt wird, reicht das aus ? Wird damit wirklich der vom Menschen
verursachte Klimawandel gestoppt und rückgängig gemacht ?

Der Grüne:
Ich finde, Ihre Frage geht zu sehr ins Detail.

Ich sage:
Da haben Sie recht. Warum so in die Tiefe bohren, wenn auf dem
Photovoltaik-Dach das Geld liegt.

Ich frage aber nochmals:
Am Klimawandel ist nur der Mensch schuld ?

Der Grüne:
Ja, natürlich.

Ich frage:
Und wie erklären Sie sich dann, daß vor ca. 400 Jahren auf Grönland
Getreideanbau betrieben wurde ?

Der Grüne:
Was in der Vergangenheit war, interessiert mich doch nicht. Mich
interessiert vielmehr, daß ich mein Stadtratsmandat bei der nächsten
Wahl verteidige.

Ich sage:
Vermutlich würde ich auch so denken, wenn ich in Ihrer Lage wäre.

Der Grüne:
Sehen Sie. Da sind wir doch der gleichen Meinung.

Ich sage:
Find ich gut, daß wir der gleichen Meinung sind.

Der Grüne:
Aber jetzt muß ich das Gespräch beenden. Ich habe heute nämlich noch
2 Energieberatungstermine. Irgendwo muß ich doch mein Geld verdienen,
damit ich mir den neuen Camping-Transporter leisten kann.

Ich frage noch:
Ach, Sie sind ein mobiler Camper. Da fahren Sie vermutlich weite
Strecken im Jahr.

Der Grüne:
Ja, so ca. 40.000 km. Ich habe als Lehrer viel Freizeit. Die nutze
ich mit meiner Frau. Wir waren schon fast in ganz Europa mit unserem
alten Camping-Mobil unterwegs. Irgendwo muß man sich ja schließlich
von dem ganzen Streß hier erholen. Am meisten Spass macht es mir,
wenn wir mit unserem alten Camping-Mobil die unberührten,
naturbelassenen Landstriche erkunden können.

Ich sage:
Jetzt will ich Sie aber nicht mehr aufhalten.

Der Grüne:
Brauchen Sie eigentlich keine Photovoltaik-Anlage ? Ich würde Sie
schon beraten.

Ich sage:
Das muß ich mir nochmals durch den Kopf gehen lassen. Ich wünsche
Ihnen noch viel Erfolg bei der nächsten Stadtratswahl. Gerade jetzt,
wo selbst in der Bundesregierung grüne Vorbild-Politiker wie Herr
Trittin sind. Aufwiedersehen.

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