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577 Beiträge seit 11.09.2002

Re: Es ist immer gleich:

Robert Schlabbach schrieb am 5. März 2007 1:38

> OPKosh schrieb am 5. März 2007 0:45
> > Und das ist auch völlig logisch, denn Geld ist nichts weiter als ein
> > Hilfsmittel um den Tauschhandel (und Wirtschaft ist auch heute nichts
> > anderes) zu erleichtern, damit man nicht über 50 Stationen hin und
> > her tauschen muß, um aus dem was man grad hat das zu machen was man
> > will/braucht.
> > Geld hat keinen Wert, die Ware, die ich damit erwerbe, hat den Wert.

> Richtig, aber Du übersiehst ein entscheidendes Element: Geld
> REPRÄSENTIERT Warenwerte. Und das soll es möglichst konsistent tun,
> und vor allem stabil sein. Deshalb müssen Löhne der Arbeitsleistung
> angepasst sein, denn sonst erfolgt die Anpassung durch Entwertung des
> Geldes, sprich: Inflation. Wenn heute alle Löhne und Gehälter
> verdoppelt würden, würden auch alle Preise verdoppelt. Am Ende hätte
> jeder dasselbe, nur der durch Geld repräsentierte Warenwert hätte
> halt für alles den doppelten Zahlenwert...

> > Und deshalb sind Löhne eben NICHT nur Kosten sondern auch EINNAHMEN,
> > weil das Geld das man zahlt auch nur das ist was man am Ladentisch
> > zurück bekommen kann.
> > Man kann seinen Leuten nicht nur 500€ zahlen wollen und sich dann
> > wundern das die keine 1000€ ausgeben wollen.

> Aber wenn jemand nun einmal nur Waren im Wert von 500€ herzustellen
> vermag (oder bereit ist), kann man ihm einfach keine 1000€ dafür
> geben - denn sonst hätte man Inflation. Dann würde er zwar nominell
> 1000€ kriegen, aber die hätten nach wie vor den gleichen
> Warengegenwert wie vorher 500€.

Ich kann mich noch daran erinnern dass man in regelmäßigen Abständen
in der Tagesschau die Inflationsrate bekannt gab und diese immer zw.
1% und 2%, bewußt(!) gehalten hat!
Selbstverständlich wäre eine Inflation von 100% (Lohnverdopplung)
eine Katastrophe. Das war auch nur eine Überspitzung von mir.

> Deshalb funktionieren reine Lohnerhöhungen nicht. Es würden sich nur
> die Zahlen verändern, aber die realen Warenwerte blieben unverändert.

> Und deshalb ist die _einzige_ funktionierende Massnahme zur _realen_
> Erhöhung der Einkommen eine Steigerung der Produktivität. Nur wenn
> jemand Waren im doppelten Wert herstellen kann, kann er auch den
> doppelten Lohn bekommen.

Schon klar: Wirtschaftswachstun!
Nur sinkende Löhne und damit notgedrungener Weise verbundene
Preissenkung sind das Gegenteil! Das ist DEFLATION! Das ist
WirtschaftsSCHRUMPFUNG ("Minus"wachstum)!
Absolut ALLES was irgendwo produziert wird wird für den Verbraucher
produziert!
Es wird einzig und allein gewirtschaftet um den Bedarf und die
Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. ALLES was hergestellt wird
endet in einem Endprodukt. Und nur wenn diese Endprodukte vom
Verbraucher konsumiert werden findet Wirtschaft überhaupt statt!
Deshalb ist es kontraproduktiv die Konsumtionsfähigkeit der
Verbraucher duch Lohndumping zu verringern. Lohnsenkung ist
Kaufkraftsenkung, und Kaufkraftsenkung ist Nachfragesenkung! Und so
wächst die Wirtschaft eben NICHT, so schrumpft sie!

Eine reine Lohnverdoppelung, wie oben schon gesagt, hilft natürlich
nicht. Im Gegenteil, das wäre genau so fatal und war oben auch nur
zur Verdeutlichung gemeint. Nur ein annäherndes Gleichgewicht
zwischen Angebots- und Nachfrageseite, aber mit einem leichten
Überhang auf der Nachfrageseite(!), funktioniert! Weil die Nachfrage
ist eben der EINTIGE Grund warum überhaupt gewirtschaftet wird!
Eine rein angebotsorientierte Wirtschaftspolitik (und obendrein noch
zyklisch(!)) wird in der BRD inzwischen schon seit über 25 Jahren
(seit Schmidt) betrieben. Und seit dem geht es mit Deutschland
abwerts, nicht erst seit dem Fall der Mauer und der "Globalisierung"!

Kosh

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