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  • Tom Stein

mehr als 1000 Beiträge seit 23.03.2004

@Heise: Falsche und fehlende Fakten

Erstens gibt man die Verfügbarkeit nicht "in 'Neunen'" an, sondern in
Prozent oder als Faktor der Ausfallrate meist durch eine Potenz
(10^-5 ist 0,00001 und entspricht einer Verfügbarkeit von 99,99999;
gerechnet auf ein Jahr ohne Schalttag sind das ~5,2 Minuten
Ausfallzeit und nicht 6 Minuten). Und oh Wunder - ausgerechnet die im
Artikel genannte Verfügbarkeit hat hinten eine 5 und keine 9. Soviel
zu den Neunen - da war wohl der Praktikant am Werk?

Zweitens kennzeichnet Verfügbarkeit die Zeit ohne Reparaturen. Das
ist deshalb wichtig, weil der Dienst derzeit eben NICHT verfügbar,
sondern nur online ist. Verfügbar ist er erst wieder, wenn die
entsprechenden Backups wieder eingespielt sind. Diese Snapshots aber
werden derzeit erst bereitgestellt - und sind teilweise auch noch
beschädigt, wie andere Nutzer hier schon berichtet haben.

Da außerdem die Benutzer offenbar die Snapshots selbst einspielen
sollen, kann Amazon streng genommen gar keine Verfügbarkeit angeben,
es sei denn, die Benutzer hätten sich vertraglich verpflichtet, nach
einem Ausfall innerhalb von n Minuten ihre Snapshots einzuspielen.
Denn diese zeit zählt ja mit!

Und auf das eigentliche Hauptproblem geht ein investigativer
Journalist erst gar nicht ein: Warum eigentlich war die USV nicht
schnell genug bereit? Falsch dimensioniert? Falsche Versprechen?
Falsch geplant? Wann, wenn nicht bei einem Stromausfall wie diesem,
benötigt man eine USV? Wie soll man einer Cloud trauen, die so einen
einfachen Stromausfall nicht übersteht?

Tom
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