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  • Lichterloh

mehr als 1000 Beiträge seit 16.03.2005

Re: Was spricht gegen Home Office?

Eben - die zwei Einschränkungen am Ende (Selbstausbeutung bzw
Schleifen lassen) sind nicht ganz ohne. Ich persönlich mag es nicht,
wenn ich morgens aufstehe, und schon vor Dusche und erstem Kaffee
mehr oder an meinem Arbeitsplatz bin. Sicher mehr ein emotionales
Problem - wenn ich zu Hause bin, sollte das von der Arbeit getrennt
sein. 

Das nächste Problem ist die Art der Arbeit. Ich mache IT
Projektarbeit. Ob nun agil oder wasserfall - von Requirements bis hin
zur Umsetzung, Testing, Deployment etc ist es einfach zwingend
notwendig, mit Leute zu arbeiten, und vieles dabei sind irgendwelche
Issues / Probleme / nicht standardisierte Dinge. 

Meine Erfahrung bei Kunden mit 40-80% Büro Präsenz: Bei 80% sind Mo /
Fr Termine für alles was in Richtung Anforderungen und sonstige
Abstimmungen geht, die mehr als zwei Personen erfordern, schon
schwierig. Bei noch höherem Anteil wird es noch schwieriger. Auch
Projekt intern habe ich das schon mehrfach gemacht - auch mit
Offshoreing Kollegen (quasi 100% Home Office). Auch wenn es sonst
keine weiteren Probleme mit den Strukturen und Arbeitsweisen des
Outsourcers gibt, muss man trotzdem auf alle geschätzten Aufwände
ganz erhebliche Zuschläge kalkulieren (100% sind oft noch zu wenig),
weil die nicht vorhandene informelle Abstimmung einfach viel
produktivität kostet. Die ganzen Diskussionen

Ich arbeite gerade an xyz und habe mir überlegt das abc anzugehen. 
Nein, das habe ich auch schon versucht, versuch doch lieber efg ... 

finden einfach nicht statt. Statt eines Teams von Leuten die zusammen
arbeiten, hat man einfach nur eine Gruppe von Leuten die ihre 40
Stunden erledigen. Statt das sich Leute und Rollen ergänzen hat man
erhöhten Koordinations- und Abstimmungsbedarf. 

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