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Avatar von luky
  • luky

mehr als 1000 Beiträge seit 06.11.2000

Krise des Journalismus

Erst mal herzlichen Dank für einen informativen Artikel. Ich war allerdings ziemlich schockiert über diesen Satz:"Nur haben sie keine White Helmets, die Fotos an die westlichen Medien verteilen."

Das ist quasi ein Eingeständnis, dass überhaupt nichts mehr veröffentlicht, was nicht von der PR-Industrie kommt. Wenn das so wäre, bräuchten wir wirklich keine Journalisten mehr…

Inzwischen löst es eine morbide Faszination aus, den klassischen Medien beim Sterben zuzusehen. Wie in einer griechischen Tragödie warnt der Chor: Wer die Regeln bricht ist dem Untergang geweiht. Aber die Protagonisten können nicht aufhören mit ihrer heiligen Mission – für die man auch mal Regeln brechen darf. Eine neue Ära steht vor der Tür, in der Algorithmen individuell entscheiden, welche PR welchen Konsumenten erreicht.

Um dem doch noch etwas entgegen zu setzen, würde ich gerne eine Idee vorstellen:

Ein Journalist, der Unwahrheiten verbreitet, sollte eine Auszeit bekommen. Wie Sportler, die bei Wettkämpfen betrügen, Anwälten die Klienten hintergehen, Ärzten, die Patienten gefährden oder Lehrern, die Kinder missbrauchen – sollte es auch für Journalisten ein Prozedere geben, mit dem die Öffentlichkeit vor solchen Gefährdern geschützt werden kann.

Die Dauer dieser Massnahme – man könnte sie analog zur Doping-Sperre beispielsweise Lügen-Pause nennen – würde sich an den Auswirkungen dieser Lüge bemssen. Wer einen illegalen Angriffskrieg unterstützt hat kriegt lebenslänglich. Einige Jare für Unterstützung von Terroristen, Gefährdung der nationalen Sicherheit oder des internationalen Friedens. Und dann könnte man noch ausgiebig kürzere Strafen verteilen für den ganzen Mist, den sie uns tagtäglich erzählen.

Das hätte zwei ganz offensichtliche Vorteile: Erstens wären wir die schlimmsten Hetzer los und zweitens gäbe es jede Menge Stellen Journalisten, die bisher zu ehrlich für den Job waren. Seriös umgesetzt könnte es sogar den Rest Glaubwürdigkeit retten.

Um das klar zu stellen: Die letzten drei Absätze waren Satire, mit der Absicht den Leser zum Nachdenken anzuregen.Eine paradoxe Intervention in den Medienbetrieb kein Aufruf zu neuen Gesetzen. Konstruktives Feedback ist ausdrücklich erwünscht.

gruss. luky

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