Joshi schrieb am 03.01.2019 11:09:
...vor Allem diejenigen, die absehbar durch den Macron'schen Neoliberalismus am meisten leiden, die sich aber im Vorfeld der Wahl durch die "Der Weltuntergang ist nah - wir müssen unbedingt Marine Le Pen verhindern!"-Propaganda haben einlullen lassen, und dann ausgerechnet Macron zu ihrem Metzger gewählt haben, in der naiven Hoffnung, es würde schon nicht so schlimm werden.
Wobei ich persönlich ja irgendwie den Eindruck habe, dass es in den westlichen "Demokratien" in den letzten Jahren generell immer mehr einen Trend dahin gibt:
Es geht immer weniger darum, die Wähler von den vermeintlichen Vorzügen von Kandidat oder Partei X zu überzeugen. Stattdessen hat der Wähler realistisch gesehen eh nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera - und es werden gewaltige Anstrengungen übernommen, um die Wähler davon zu überzeugen, was für ein grausamer Tod ihnen im Falle von Cholera drohen würde. Dass die einzige Alternative, nämlich Pest, auch nicht unbedingt besser ist, wird den Kälbern erst nach der Wahl schmerzhaft bewusst.[...]
Den Eindruck habe ich auch, und leider funktioniert die Strategie beim Stimmvieh überwiegend, zumindest aber in ausreichender Zahl.
Unabhängig von den Defiziten der Alternativen (Le Pen / Rassemblement National in Frankreich) ist eine sinnvolle Vorgehensweise bei derartiger Erpressung, der Erpressung nicht nachzugeben und sich daraus ergebende Probleme dann zu bearbeiten wenn sie auftreten. Alles andere ist gleichbedeutend dazu, einen Erpresser zu bezahlen ohne ihm dabei das Erpressungsmittel abzukaufen und vollkommen idiotisch. Das gilt mMn auch in Deutschland mit der hiesigen Alternative.
Wenn die Eliten die jeweilige Alternative wirklich so sehr fürchten werden sie die Erpressung einstellen, wenn nicht, dann ist sie eventuell nicht so schlimm wie im Vorfeld berichtet.