Facebook kann’s nicht lassen: Neue Attacken auf Snapchat
Facebook testet einige neue Kamerafunktionen in seiner zentralen App, die stark an Snapchat erinnern. So können aufgenommene Bilder und Videos nun mit Masken, Filtern und Effekten versehen werden.
- Andreas Th. Fischer
Snapchat lässt Facebook keine Ruhe. Vor allem bei Jugendlichen scheint die App, bei der die verschickten Fotos nach wenigen Sekunden automatisch wieder gelöscht werden, unverzichtbar zu sein. Facebook hat deswegen immer wieder versucht, den Snapchat-Erfolg zu kopieren. 2013 hatte das weltgrößte soziale Netzwerk sogar 3 Milliarden US-Dollar geboten, um das Konkurrenzunternehmen zu kaufen – vergeblich.
Neue Kamerafunktionen, aber zunächst nur in Irland
Nun hat Mark Zuckerberg mehrere neue Versuche gestartet, endlich an den Erfolg von Snapchat anzuknüpfen. So berichtet die Webseite The Verge, dass Facebook in seiner zentralen App derzeit einige neue Kamerafunktionen testet. So sollen sich aufgenommene Bilder mit Effekten und Filtern verändern lassen. Wer will, kann sein Bild außerdem mit verschiedenen Masken wie etwa einem Astronautenhelm versehen. Ähnlich wie bei Snapchat sollen damit erstellte und versendete Bilder beziehungsweise Videos automatisch verschwinden; entweder nach 24 Stunden oder wenn keine Reaktionen darauf erfolgen. Die neue Version der App soll bislang allerdings nur in Irland zur Verfügung stehen.
Passend zu Halloween erweiterte das soziale Netzwerk seinen Dienst Facebook Live auĂźerdem um Gruselmasken, berichtet das Online-Magazin recode. Wie ein kurzes Video zeigt, lassen sich die Masken direkt in Live-Feeds einblenden. Sie passen sich sogar der Mimik der aufgenommenen Person an.
Nach Informationen von TechCrunch hat Facebook zudem dieses Jahr versucht, den asiatischen Snapchat-Konkurrenten Snow zu ĂĽbernehmen. Laut TechCrunch wurde die Snow-App bereits 80 Millionen Mal heruntergeladen. Aktuell soll diese Zahl monatlich um weitere 10 Millionen Downloads steigen. Aber wie bereits Snapchat hat Snow Zuckerbergs Ăśbernahmeangebot abgelehnt.
Snapchat hatte seinen eigenen Nutzern derweil im Juli erstmals ermöglicht, Aufnahmen auch als "Memories" zu speichern. Das Unternehmen reagierte damit auf die Erkenntnis, dass viele Anwender die App anscheinend als ihre zentrale Kamera-Anwendung einsetzen. Zuvor hatte das Unternehmen bereits die Funktion "Story" eingeführt, in der Bilder und Videos eines Tages auf einen Blick zu sehen sind. (keh)