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10 Jahre E-Perso: Was Deutschland von Österreich lernen kann

| Christian Wölbert

Der E-Perso ist auch zehn Jahre nach seiner Einführung noch nicht im Alltag der Bürger angekommen. Österreich zeigt, wie man es besser macht.

Die Hoffnungen waren groß, als im November 2010 das "Gesetz über Personalausweise und den elektronischen Identitätsnachweis" in Kraft trat. Der "E-Perso" sollte fortan als sicherer, universeller Netzausweis dienen, für Behördendienste wie für Online-Geschäfte mit privaten Firmen.

Zehn Jahre später, sieht die Bilanz trist aus. Mittlerweile hat zwar fast jeder den Ausweis mit Chip im Geldbeutel stecken, doch im aktuellen "E-Government-Monitor" der wirtschaftsnahen Digitalisierungsinitiative D21 sagten nur sechs Prozent der Befragten, dass sie die Online-Ausweisfunktion jemals genutzt hätten – genauso wenige wie 2019. Der E-Perso kommt einfach nicht vom Fleck.

Und das, obwohl ein Handicap der ersten Jahre beseitigt ist: Mittlerweile braucht man kein spezielles Lesegerät mehr, um den Funkchip auszulesen. Seit 2017 können Android-Smartphones mit NFC als Lesegerät dienen, seit Herbst 2019 auch iPhones. Trotzdem nutzen2020 nicht mehr Menschen den Ausweis als früher.


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