28 Jahre "optimaler PC": c’t liefert Tipps zum Schrauben

1986 erschien der erste Artikel mit Überlegungen zum PC-Kauf. Daraus entwickelte sich bis 1995 das Titelthema "der optimale PC", das wir jährlich neu beackern.

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Inhaltsverzeichnis
c't kompakt
  • In den ersten c’t-Jahren waren PC-Bauvorschläge eher Lötanleitungen.
  • Es folgten endlose Artikelreihen zur PC-Systemkonfiguration.
  • Seit 2001 veröffentlichte c’t 85 konkrete PC-Bauvorschläge.

Computer-Bauvorschläge gibt es in c’t fast schon so lange wie das Magazin selbst. 1984 schlug die Redaktion ihren Lesern allerdings noch vor, sich ihren "c’t 86" oder "c’t 68000" jeweils selbst zusammenzulöten, und zwar auf selbst geätzten Platinen. Diese extreme Nerd-Perspektive änderte sich bald und die erste Computer-Kaufberatung klärte 1986 die Frage "PC-Clone oder Atari ST – welcher Rechner für wen?". 1990 lautete das Motto "Äpfel und Birnen, Gedanken zur Systemfrage: Macintosh oder MSDOS-PC?". Für Letzteren argumentierte vor 33 Jahren der noch immer als c’t-Redakteur tätige Peter Siering; den Mac bevorzugte Carsten Meyer, der seit einigen Jahren für die Zeitschrift Make lötet.

1992 diskutierte der damalige Chefredakteur Christian Persson "Kriterien für den vernünftigen PC-Kauf". In der c’t 11/1994 breitete die Redaktion ihre "Kriterien zur Systemauswahl" über sage und schreibe 25 Artikel und 44 Seiten aus, inklusive Tipps zur Modem-Auswahl. Nebenbei verlor man sich in Details zu SCSI, EIDE und Soundkarten. In c’t 12/1995 tauchte erstmals "der optimale PC" auf und war dem Team noch 38 Seiten wert – man merkt schon am schrumpfenden Seitenumfang, dass Computertechnik im Lauf der Zeit immer einfacher wurde. Das war übrigens auch jene Ausgabe, in dem die damaligen Kollegen Ingo T. Storm und Christian Persson den legendären SoftRAM-Nepp aufdeckten: Ein Windows-Tool, das angeblich die RAM-Kapazität verdoppelte.

Unser schon damals tätiger Fotograf Andreas Wodrich erinnert sich noch mit Grausen an endloses Herumgebastel am Titelfoto für die c’t 12/1995 mit dem in Stoff gehüllten Desktop-PC. Das sollte an den im Sommer 1995 vom Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude verhüllten Reichstag erinnern. Konkrete Bauvorschläge gab es damals jedoch noch nicht, sondern bloß Tipps zu den für unterschiedliche Anwendungen wichtigen Komponenten sowie komplizierte Tabellen mit Prozessoren, Mainboards und Grafikkarten.

Der älteste "optimale PC", der heute noch seinen Dienst tut, orientierte sich am Bauvorschlag aus c’t 25/2007: ein AMD Athlon 64 X2 auf einem MSI-Mainboard mit dem Chipsatz AMD 690G und 2 GByte DDR2-RAM.

In c’t 12/1996 finden sich Benchmarks einer "Mittelbestückung" mit Pentium 133 auf dem Asus-Mainboard P/I P55T2P4 (Rev. 2.3) sowie die eines schnelleren Pentium Pro 200. Dazu gab es endlose Texte zu verschiedenen Aspekten wie Massenspeicher, Scanner, Kommunikation – eine ISDN-Karte kostete "weniger als 100 Mark" – und Spiele-PCs. Für Letztere lautete eine Empfehlung: "Mega-Auflösungen wie 1280 × 1024, die einige Actionspiele bieten, benötigen mindestens einen 400 MHz Pentium Pro". Das Verdikt über 3D-Beschleuniger war vernichtend: "Ob es heute schon ein 3D-Beschleuniger sein muß, ist fraglich. Die Karten der ersten Generation sind in ihrer 3D-Performance fast alle enttäuschend."

Lange Systemberatungen erschienen dann jährlich, bis 1997 meistens im jeweiligen Dezemberheft: Ein Desktop-PC war seinerzeit eine große Investition, für die das Weihnachtsgeld gerade recht kam. Später wechselte c’t auf 14-tägliche Erscheinungsweise und die PC-Kaufberatung rutschte typischerweise in die jeweilige Ausgabe 22. 1999 gab der Autor dieser Zeilen erstmals seinen Senf dazu. Genaue Schraubanweisungen fehlten aber weiterhin.

In c’t 22/2001 rangen sich die Kollegen Jörg Wirtgen und Hartmut Gieselmann endlich zu konkreten PC-Bauvorschläge durch, die die Leser 1:1 nachbauen oder nach eigenen Vorlieben abwandeln konnten. Aber es mussten damals gleich vier verschiedene Konfigurationen sein: Jeweils zwei Office- und Spiele-PCs mit Prozessoren von AMD und Intel. Ins Office-Rennen gingen damals AMD Duron und Intel Celeron mit jeweils 850 MHz. Den 950 DM teuren Bürocomputern mussten 128 MByte RAM für Windows ME genügen. Als Spielpartner einer Nvidia GeForce 2 traten Athlon 1,4 GHz oder Pentium 4 1,7 GHz an, jeweils mit 256 MByte. Für den Pentium 4 musste es exotischer und teurer Rambus-Speicher (RDRAM) sein, deshalb war der AMD-Gamer 500 DM günstiger.

In den fast 22 Jahren seit der c’t 22/2001 haben wir insgesamt 85 PC-Bauvorschläge veröffentlicht, wenn man auch Mediacenter-PCs und (Heim-)Server mitzählt. In den Jahren 2008 bis 2012 stuften wir den optimalen PC nicht als Ersttitel ein, aber seit 2013 wieder. Viele unserer Leser warten ab Herbstbeginn auf die Kombination aus aktuellem Technik-Überblick plus konkreten Konfigurationstipps. Bauvorschlag-Rekordhalter ist Kollege Christian Hirsch, der seit 2011 mehr als 24 ausgetüftelt hat oder daran beteiligt war. Christian betreut auch federführend das Leserforum zum "optimalen PC", in dem er in manchen Jahren über 900 Fragen beantwortete. Ich selbst bringe es auf 18 Rechner. In den vergangenen Jahren steuerten auch Benjamin Kraft und Carsten Spille jeweils mehrere Konstruktionen bei.

Einst waren Mediacenter-PCs beliebt, hier ein Bauvorschlag aus c’t 11/2008 – den ein Leser bis heute noch ab und zu nutzt.

In den vielen Jahren sammelte das Team eine Fülle von Erfahrungen, die in neue Bauvorschläge einfließen – und darin liegt deren wichtigster Vorteil. Zwar wird vermutlich nicht jede einzelne Konfiguration tausendfach identisch nachgebaut, aber insgesamt laufen sicherlich mehrere Tausend Computer nach den von uns veröffentlichten Bauplänen. Die unterschiedlichen Erfahrungen mit diesen sehr ähnlichen Geräten fließen dann über das Leserforum und über E-Mails an die c’t-Redakteure in Fehlerkorrekturen und Verbesserungen ein. Anscheinend funktioniert diese Art der Qualitätsoptimierung relativ gut. Uns erreichen jedenfalls deutlich mehr positive als negative Rückmeldungen. Der inhärente Nachteil ist leider, dass manche Bauteile kurz nach Erscheinen der jeweiligen c’t-Ausgabe ausverkauft sind.

Die PC-Bauvorschläge beschäftigen das Hardware-Ressort der c’t praktisch rund ums Jahr: Nach dem optimalen PC ist vor dem nächsten. Einerseits erscheinen auch zwischendrin immer mal wieder Konfigurationsvorschläge, andererseits steckt viel Vorarbeit in der "großen" Titelgeschichte, die stets im Winter erscheint. Ziel ist ein Heft im November, aber das klappt nicht in jedem Jahr, weil die US-amerikanischen Chiphersteller und die taiwanischen Komponentenfirmen ihre Planung nicht mit uns abstimmen. Wir können nur einbauen, was der hiesige Einzelhandel liefert.

Der "11-Watt-PC" aus c’t 24/2013 ist sehr beliebt, einige Exemplare laufen auch noch in der Redaktion. Für Windows 11 eignet er sich aber nicht mehr.

Es geht bei den c’t-Bauvorschlägen aber nicht nur um Leistung, Zuverlässigkeit und flexible Erweiterungsmöglichkeiten. Von Anfang an standen möglichst leiser Betrieb und niedriger Stromverbrauch im Pflichtenheft, und beides möglichst ohne großen Aufwand. Strengere Regelungen haben mittlerweile auch die PC-Hersteller gezwungen, auf Effizienz zu achten, aber bis heute kann man sich auf die unscharfe Angabe "leise" nicht verlassen. Die optimalen PCs hingegen beweisen, dass eine geschickte Auswahl von Komponenten zu guten Ergebnissen führt – meistens ohne teure Extras wie Dämmmatten. Klar: Einige der besonders günstigen Bauvorschläge sind etwas lauter, meistens aber zumindest im Leerlauf "sehr gut", also unter 0,5 sone.

Die Technik hat sich allerdings auch stark weiterentwickelt und ausgefeilte Stromsparfunktionen reduzieren Energiekosten und Lüfterlärm. Der Pentium-4-Bauvorschlag aus c’t 24/2005 verheizte schon im Leerlauf unglaubliche 102 Watt. Acht Jahre später konnte Benjamin Benz in c’t 24/2013 den 11-Watt-PC präsentieren, ebenfalls mit Intel-Technik.

Auch der Siegeszug der SSDs trug zu leiseren und sparsameren Rechnern bei. Wer erinnert sich noch an die bei früheren "optimalen PCs" unverzichtbaren Festplatten-"Wackelrahmen", um die Vibrationen der Laufwerke vom Gehäuseblech fernzuhalten? Waren sie stattdessen fest verschraubt, brachte manche ältere Platte – eine Samsung-Baureihe war besonders berüchtigt – den gesamten Rechnern zum Brummen sowie oft auch noch den Parkettboden oder die Tischplatte, auf der er stand. Ach, wie ich das nicht vermisse!

Was wir aber vermissen, sind Mainboards der Firmen Fujitsu und Intel – beide produzieren entweder gar keine mehr oder nicht mehr für den Einzelhandel. Die jeweils mager ausgestatteten Boards dieser Hersteller waren vor allem im Leerlauf des Rechners besonders sparsam und dennoch bezahlbar. Die meisten anderen im Einzelhandel erhältlichen Boards mit höherwertigen Chipsätzen zielen auf fett ausgestattete Gaming-PCs und prunken mit LED-Lichtorgeln und Übertaktungsfunktionen, statt Strom zu sparen. Immerhin gibt es heutzutage bezahlbare Mini-PCs, die im Leerlauf deutlich unter 10 Watt bleiben; sie sind bloß nicht so flexibel bei der Ausstattung.

In c’t 12/1995 breitete die Redaktion ihre Gedanken zum "optimalen PC" zwar auf 38 Seiten aus, lieferte aber keine konkreten Schraubvorschläge.

Im c’t-Exklusiv-Newsletter vom 10. März 2023 sowie in c’t 9/2023 baten wir unsere Leser, über ihre seit mindestens zehn Jahre genutzten Rechner zu berichten, die nach unseren Bauvorschlägen zusammengestellt wurden. Daraufhin gingen rund 75 Mails ein – herzlichen Dank! Das älteste System läuft demnach seit Anfang 2008 bei Wolfgang Wunderlich. Da er aber nicht selbst schrauben wollte und der beauftragte Händler die meisten Teile nicht beschaffen konnte, stimmt bis auf das Mainboard MSI K9AG Neo2-Digital nur wenig mit dem optimalen PC aus c’t 25/2007 überein. Herr Wunderlich nutzt von Anfang an Linux auf seinem Athlon 64 X2 4200+ und hat zwischenzeitlich Grafikkarte und Festplatte getauscht, Letztere gegen eine SSD. Viele Leser berichten, dass sie ihre c’t-Vorschläge an eigene Wünsche angepasst haben oder andere Teile einbauten, weil die empfohlenen nicht lieferbar waren.

Noch fast im Originalzustand ist der nach den Vorschlägen aus c’t 11/2008 gebaute Media-Center-PC von Peter Lidauer, den er allerdings nur noch selten benutzt – ebenfalls ein Athlon-Rechner. Insgesamt zehn c’t-Leser schrieben, dass sie Bauvorschläge aus der Ausgabe 24/2008 bis heute nutzen, also immerhin 15 Jahre lang.

Das beweist, dass der PC-Selbstbau gut gegen geplante Obsoleszenz schützt: Denn die Rechner lassen sich relativ leicht reparieren und aufrüsten. Bei so manchem PC-Methusalem fiel die Festplatte aus, die meisten wurden ohnehin gegen eine SSD ausgetauscht. Auch einige Mainboards gingen über den Jordan, einmal auch ein Netzteil. Öfter wurde das RAM erweitert oder eine stärkere Grafikkarte eingebaut. Die Schnittstellen PCI Express und SATA halten sich nun auch schon seit etwa 2004, also über 18 Jahre.

Um Langzeiterfahrungen zu sammeln, nutzen wir viele Bauvorschläge in der Redaktion selbst. So konnten wir in c’t 3/2020 Tipps zum Aufrüsten des damals fast sieben Jahre alten 11-Watt-PC aus c’t 24/2013 liefern, den anscheinend besonders viele Leser nachbauten und noch betreiben. In c’t 14/2022 erklärten wir, welche aktuellen AMD-Ryzen-Versionen in Bauvorschlägen aus dem Jahr 2017 laufen. Für die Tests von Druckern betreiben wir eine Reihe von Mini-PCs auf Basis des Asrock-Barebones DeskMini X300, der auch im Bauvorschlag aus c’t 6/2023 zum Einsatz kommt.

In jedem Bauvorschlag stecken eigene Ideen des jeweiligen c’t-Redakteurs, der ihn beschreibt. Doch jeder Bauvorschlag ist eine Teamleistung, weil stets andere Redakteure Inhalte beitragen sowie vor allem die technischen Assistenten, die Performance, Datentransferleistungen und Lautstärke messen. An dieser Stelle ein Gruß an unseren ehemaligen Kollegen Denis Fröhlich.

Die Wahl der Bauteile gründet, wenn immer möglich, auf zuvor veröffentlichten Testberichten. Auch deshalb beschäftigt uns der optimale PC übers Jahr: Bei der Auswahl von Testmustern von Prozessoren, Mainboards, Grafikkarten, Netzteilen, Prozessorkühlern und PC-Gehäusen denken wir stets an die Eignung für einen Bauvorschlag. Kapriziöseste Komponente ist typischerweise das Mainboard, weil hier am meisten stimmen muss. Es muss im Leerlauf sparsam arbeiten, darf dabei keine seltsamen Geräusche von sich geben, muss den CPU-Lüfter gut regeln können, unter Dauerlast stabil laufen und sich mit vielen Zusatzkomponenten gut vertragen, also mit PCIe-Karten, RAM, SSDs und USB-Peripherie. Außerdem sollte es noch mehrere Displayanschlüsse haben sowie einen ordentlichen Soundchip.

Bewährte Teile verwenden wir möglichst auch für neue Bauvorschläge, aber das Bessere ist des Guten Feind und länger als zwei bis drei Jahre sind die meisten PC-Komponenten selten auf dem Markt.

Komplizierter als die Auswahl ordentlicher Komponenten ist es, deren Zusammenspiel fein abzustimmen. Mal ist ein Kabel des Netzteils zu kurz, mal steht der CPU-Kühler einem Speichermodul im Weg, mal fiept die ausgewählte Grafikkarte ausgerechnet am leisesten Netzteil.

Die Abstimmung der Lüfterregelung macht den Assistenten viel Arbeit, immer wieder wandert der PC dazu in die Geräuschmesskammer. Ist die optimale Einstellung gefunden, testen wir sie zumindest stichprobenartig auch mit den optionalen Erweiterungskomponenten, also einem stärkeren Prozessor oder einer kräftigeren Grafikkarte. Daher kommt es bei den Bauvorschlägen entscheidend auf das Mainboard an – ein anderer Typ kann zu unvorhersehbar anderen Resultaten führen.

Viele Leser wünschen sich Bauvorschläge für Heimserver, aber individuell ganz unterschiedliche; hier das Gerät aus c’t 18/2020 mit ECC-RAM.

Selbstverständlich läuft auch beim optimalen PC nie alles nach Plan. Immer wieder muss kurz vor Redaktionsschluss noch eine Komponente getauscht werden, was uns zwingt, zahlreiche Messungen zu wiederholen – derweil der Redaktionsschluss unerbittlich naht.

Über die Jahre haben wir gelernt, dass besonders viel Kritik kommt, wenn ein Bauteil nicht lieferbar ist. Denn wer sozusagen vor dem halbfertigen Rechner sitzt und dann warten muss, ärgert sich verständlicherweise. Auf die Liefersituation haben wir allerdings keinen Einfluss. Oft fragen wir sogar ausdrücklich beim Lieferanten an, aber der sagt erfahrungsgemäß immer "kein Problem". Vorhersagen sind eben schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen und gerade ein Containerschiff im Suezkanal quer steht.

Selbstverständlich suchen wir nach alternativen Komponenten, falls eine nicht lieferbar ist. Aber das braucht Zeit und nach dem Erscheinen eines Bauvorschlags haben die Redakteure andere Aufgaben – sie können ja nicht einfach ein paar Hefte pausieren und mal keine Testberichte schreiben.

Einen Riesenhaufen Arbeit verursachten beim "All-inclusive-PC" aus c’t 25/2015 die empfohlenen Speichermodule der Micron-Tochterfirma Crucial. Einige davon waren mit anderen Chips bestückt als die von uns getesteten. Bis der Fehler identifiziert war und Ersatz empfohlen werden konnte, brannte im Hardware-Ressort die Hütte lichterloh.

Im Laufe der Jahre haben wir auch die konkreten Tipps zur Montage der PC-Komponenten immer weiter verbessert. Doch auch die genaueste Beschreibung schützt nicht vor Fehlern, wie wir alle Jahre wieder lernen und aus eigener Erfahrung wissen. Denn jeder von uns hat selbst schon vergessen, das ATX12V-Kabel vom Netzteil aufs Mainboard zu stecken, und daher steht der Hinweis in fast jedem Bauvorschlag. Dennoch zählt diese Panne zu den Dauerbrennern, vielleicht abgesehen von verlorenen Schräubchen für M.2-SSDs.

Viele Jahre lang war ein Festplatten-"Wackelrahmen" das Killerfeature eines leisen PCs, aber jetzt gibt es zum Glück SSDs.

Weil wir PC-Bauvorschläge nur aus real existierenden Komponenten zusammenstellen können, lassen sich manche Leserwünsche nicht erfüllen – etwa der nach einem flexibel erweiterbaren Rechner mit Workstation-Rechenleistung, aber lüfterloser Passivkühlung. Hohe Performance frisst nun einmal Strom, zumindest unter Volllast, wie die aktuelle Generation der Prozessoren und Grafikkarten besonders deutlich zeigt.

Manche träumen von Desktop-Rechnern mit zahlreichen USB-C-Buchsen, die alle 50 oder 100 Watt Ladeleistung liefern. Das dazu nötige Mainboard mit mehreren USB-PD-Wandlern fertigt jedoch kein Hersteller und zudem wäre dazu ein fettes und teures 1000-Watt-Netzteil nötig. Denn auch für diese Idee muss der Strom irgendwo herkommen. Doch auch wenn mancher Leserwunsch an der Realität scheitert, sind alle willkommen, nämlich als Ideengeber für kommende Bauvorschläge.

Das Umsetzen mancher Bauvorschläge fällt besonders schwer, weil es zu viele einander widersprechende Wünsche gibt, die sich nicht sinnvoll unter einen Hut bringen lassen. Das traf etwa die einst beliebten Mediacenter-PCs: Die einen wollten es billig, kompakt und lüfterlos, die anderen mit eingebautem Mini-Display, vielen Festplatten für die Film- und Musiksammlung, mit spieletauglicher Grafikkarte und Performancereserve fürs Software-Decoding künftiger Video-Codecs.

Zurzeit hadern wir mit den Heimserver-Bauvorschlägen. Der Raspberry Pi eignet sich schon für vieles, ist aber derzeit schlecht lieferbar, hat höchstens 8 GByte RAM und keine SATA-Ports – als NAS taugt er schlecht. Beim umgerüsteten Thin Client braucht man Glück, um ein geeignetes Gebrauchtgerät zu erwischen. Während die günstigsten x86-Serverboards für Arbeitsspeicher mit der Fehlerkorrekturfunktion ECC einst ab 180 Euro erhältlich waren, liegen die Preise aktueller Varianten über 300 Euro. Wer vor allem viel Massenspeicher wünscht, kommt mit einem fertigen NAS oft billiger und sparsamer weg.

In c’t 24/2019 dominierten AMDs Ryzen und sein billiger Bruder Athlon die PC-Bauvorschläge, weil Intel keine attraktiven Prozessoren liefern konnte.

Die zahllosen Anregungen und die vielen positiven Rückmeldungen der Leser spornen das Hardware-Team der c’t an: Vielen Dank dafür! Die ersten Gedanken zum optimalen PC 2024 haben wir uns schon gemacht. Wie sich diese umsetzen lassen, verraten wir im Spätherbst.

c't Ausgabe 12/2023

(Bild: 

c't 12/2023

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Mit unserer Jubiläumsausgabe 12/23 feiern wir den 40. Geburtstag von c't! In diesem Heft schwelgt die Redaktion in Erinnerungen, erzählt Anekdoten und stellt sich vor, wirft aber auch den Blick in die Zukunft und bietet spannende Einblicke hinter die Kulissen. Lesen Sie, wie c't testet, lernen Sie unsere Labore kennen begleiten Sie einen c't-Artikel von der Idee bis zum Druck. Dazu stellen wir unsere liebsten Gadgets- und Software-Tools für Arbeit und Freizeit vor und es gibt jede Menge Artikel zum Schmunzeln. Das und noch viel mehr lesen Sie in c't 12/23!

(ciw)